Nördlingen
In Bayern ist Wahljahr – das gilt auch für alle bayerischen evangelischen Kirchengemeinden. Hier werden am Sonntag, 21. Oktober, im üblichen Turnus nach sechs Jahren wieder die Kirchenvorstände gewählt. Der evangelische Nördlinger Dekan Gerhard Wolfermann sprach mit unserer Zeitung über Ablauf und Hintergrund der Wahl.
„Neu ist heuer, dass alle Wahlberechtigten Briefwahlunterlagen erhalten“, sagt Wolfermann. Wahlberechtigt sind alle konfirmierten Gemeindeglieder; alle Nicht-Konfirmierten können ab 18 Jahren wählen. Durch die Möglichkeit der Briefwahl für jedermann erhofft sich die Kirche eine höhere Wahlbeteiligung. Die schwanke stark in Abhängigkeit von der Gemeindegröße: „In den Dorfgemeinden unseres Dekanats sind 80 Prozent nicht selten, im städtischen Bereich lag sie bisher bei etwa zehn Prozent.“So ergab sich bei der letzten Wahl eine GesamtWahlbeteiligung von 25 Prozent im Dekanat; Wolfermann hofft, dass sie durch die bequemere Briefwahl diesmal auf 35 Prozent steigt. Damit wäre laut dem Dekan die Legitimation der Kirchenvorstände auf eine breitere demokratische Basis gestellt; schließlich sei der Kirchenvorstand das entscheidende Gremium der Gemeinde, in dem der Pfarrer eine Stimme hat, die genauso gewichtet ist, wie alle anderen.
In Gemeinden bis 1000 Mitgliedern werden fünf Vorstände gewählt und einer von den gewählten Vorständen berufen, beispielsweise als Jugend- oder Seniorenvertreter