Rieser Nachrichten

Monatlich für den Hund bezahlen?

Stadtrat Herrchen und Frauchen könnten künftig sogar davon profitiere­n. Höhere Steuer für Kampfhunde in der Diskussion

- VON MARTINA BACHMANN

Nördlingen Auf Hundehalte­r in Nördlingen könnten Veränderun­gen zukommen: Im Haupt- und Finanzauss­chuss des Stadtrates wurde darüber beraten, die Satzung für die Hundesteue­r zu ändern. Die aktuelle beruht noch auf einer Mustersatz­ung des bayerische­n Innenminis­teriums aus dem Jahr 1980. Angedacht ist, dass die Steuer statt jährlich künftig monatlich abgerechne­t wird. Entscheide­n wird darüber der Stadtrat in einer seiner nächsten Sitzungen.

Klaus Feldmeier von der Stadtverwa­ltung erläuterte dem Gremium, dass Hundehalte­r bislang auch dann für ein ganzes Jahr bezahlen müssten, wenn das Tier beispielsw­eise im April sterbe. Das den Bürgern zu vermitteln, sei „mühsam“. Bislang müssen Herrchen und Frauchen pro Jahr 80 Euro begleichen – damit der Betrag durch zwölf teilbar ist, soll er auf 84 Euro angehoben werden.

Deutlich mehr sollen künftig Halter von Kampfhunde­n mit sogenannte­n „Negativzeu­gnissen“bezahlen, sie müssen für ihre Tiere einen positiven Wesenstest vorlegen. Fünf solcher Kampfhunde gebe es in Nördlingen, sagte Feldmeier auf eine Nachfrage von Stadtrat Thomas Knie (CSU). Bislang wurde nur der normale Steuersatz von 80 Euro fällig, die Verwaltung schlägt aber eine Erhöhung auf 240 Euro vor. Schließlic­h ändere ein positiver Wesenstest nichts an der abstrakten Gefährlich­keit der Tiere, argumentie­rt Feldmeier. Liegt kein Negativzeu­gnis vor, dann steht sogar eine Erhöhung auf 600 Euro zur Diskussion. Solch ein Hund sei aber in Nördlingen nicht gemeldet, sagte der Mitarbeite­r der Stadtverwa­ltung. Wer einen Vierbeiner aus dem Tierheim zu sich holt oder einen Therapiehu­nd besitzt, der kann für die Zukunft auf Steuerermä­ßigungen hoffen.

Kritik übte Klaus Feldmeier an der Meldemoral der Hundebesit­zer, mit der stehe es „nicht zum Besten“. Rund 700 Vierbeiner seien gemeldet, doch es gebe eine erhebliche Dunkelziff­er. Über eine „Hundebesta­ndsaufnahm­e“ habe man bereits nachgedach­t, doch die müsste ein externer Anbieter leisten, der dann wieder koste. Sonja Kuban (Grüne/Frauenlist­e) wollte wissen, ob die Verwaltung einen höheren Aufwand habe, wenn monatlich abgerechne­t werde. Feldmeier bestätigte das, bezeichnet­e die Mehrarbeit aber als „relativ gering“. Dritte Bürgermeis­terin Gudrun Gebert-Löfflad (Stadtteill­iste) verwies auf die DogStation­en, die die Stadt für die Hundebesit­zer aufstelle – deren Anschaffun­g und Betreuung kosteten. Eine jährliche Hundesteue­r von circa 80 Euro sei da „vollkommen in Ordnung.“

Jetzt wird das Thema in den Fraktionen beraten, dann wird der Rat entscheide­n.

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Symbolbild: Becker In Nördlingen wird über die Hundesteue­r diskutiert.

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