Bayern ist seiner Zeit voraus
Nur mal angenommen, auch nach der CSU-Apokalypse, dem SPD-Inferno, dem Freien-WählerSpektakel und der Grünen-Sensation bei der Landtagswahl ändert sich in Bayern – nun ja – praktisch nichts. Dann bleibt es dabei, dass der Freistaat nicht zu einem normalen Bundesland verniedersachst. Bayern, das versteht sich von selbst, ist weiterhin seiner Zeit voraus. Drei Beispiele aus der vergangenen Woche.
Da mag die Sonne vom Himmel knallen, sich die 20-Grad-Marke ins Thermometer hineingefressen haben und die Eisdiele ums Eck erfolgsbedingt den Börsengang planen: In Bayreuth haben sie längst Weihnachten im Sinn. Also ist am Donnerstag das Winterdorf eröffnet worden. Mit Glühwein, Punsch und Klingelingeling. Der erste Weihnachtstreff „in ganz Deutschland und sicher auch in Europa“, schwärmen die Veranstalter.
In Biessenhofen im Ostallgäu haben Diebe aus einer Lagerhalle 936 Eishockeyschläger geklaut. Wissen die Kriminellen etwas, was wir nicht wissen? Wird Biessenhofen in drei Jahren Deutschlands Eishockey-Mekka sein, ein florierender Klub mit einer 20 000-Mann-Arena und dutzenden Mannschaften, die alle solche Schläger brauchen?
Und verbirgt auch die Stadt Augsburg ein Geheimnis? Warum hat sie wohl an mehreren Standorten spezielle Müllkästchen angebracht, in denen Passanten ihre ausgedienten Kaugummis entsorgen sollen? Ist das ein Vorgriff auf die totale Mülltrennung der Zukunft, made by EU? Wird bald an jeder Ecke ein Kasten stehen – einer für rechte Socken, einer für Apfelbutzen der Sorte Granny Smith, einer für Bierdeckel, regionale Fabrikate mit dem Anfangsbuchstaben L?
Wenn das alles wirklich kommt, dann bei uns zuerst.