Wohnen Menschen mit Behinderung finden bald eine neue Heimat
Diakonie In der Anton-Jaumann-Straße in Oettingen werden derzeit Wohnungen für Menschen mit Behinderung gebaut. Was einst Streuobstwiese war, nimmt langsam Gestalt an
Oettingen Leben gestalten, christlich, offen und modern – lautet das Leitmotiv der Diakonie Neuendettelsau. Menschlich wird dies an den Einrichtungen in Polsingen, Oettingen und Gunzenhausen mit den Diensten für Menschen mit Behinderung deutlich und baulich konnte die Oettinger Bevölkerung am vergangenen Freitagnachmittag an der Baustelle für ein Wohnprojekt für selbstbestimmtes Leben von Menschen mit Behinderung an der Anton-Jaumann-Straße einen Eindruck gewinnen. Bereits vor etwa fünf Jahren wurden laut Roswitha Fingerhut, Leiterin für den Bereich Wohnen bei der Diakonie Neuendettelsau an den drei Standorten in der Region, erste Ideen kreiert. Auch mit dem Wissen, dass Wohnungen in der Eichendorffstraße in Oettingen aufgegeben werden mussten und ein wunderschönes Gelände zwischen Ziegelgasse und Anton-Jaumann-Straße sich im Besitz der Diakonie befinde. „Von der Streuobstwiese zur neuen Heimat“wurde als Arbeitstitel für das Projekt gewählt, erinnert sich Roswitha Fingerhut, und tatsächlich fügt sich der neue Wohnkomplex mit vier Häusern, fein abgestimmt in die bestehende Wohnbebauung, optimal in das Areal ein. So wenig wie möglich eingegriffen und so wenig wie möglich Bäume gefällt, war eine Prämisse, und wenn doch, dann erde nachgepflanzt, betonte Fingerhut beim Baustellengespräch. Erstellt werden in vier Wohnhäusern 24 stationäre Wohnplätze für Menschen mit Behinderung, und zwar in kleineren Wohneinheiten. Jeweils dazu Aufenthalts- und Gemeinschaftsräume, Küchen und Wohneinheiten zu vier und drei Wohnplätzen, ein Verwaltungs- und Therapiebereich. Erklärte Zielsetzung war auch für Hermann Amler, Projektleiter vom Baureferat der Diakonie Neuendettelsau, dass von die- sem Wohnprojekt „hier möchte ich auch wohnen“ausstrahlen solle. Davon haben sich beim „Baustellentag“weit mehr als 300 Gäste überzeugt und waren von den hellen und lichtdurchfluteten Räumen, von der klaren Gliederung und den kurzen Wegen begeistert, ebenso erging es den Oettinger Bürgermeisterinnen Petra Wagner und Gertrud Jaumann, die mit den Gästen und dem Führungspersonal ins Gespräch kamen. Ein straffer Bauzeitenplan ermöglichte nach der Grundsteinlegung im Herbst 2017 nun das Baustellenfest und die Eröffnung sei für Mai kommenden Jahres geplant. Rund 4,5 Millionen Euro werden investiert, gefördert unter anderem von der Regierung von und dem Bezirk Schwaben. Erfreulich für die Bauverantwortlichen, dass etliche Firmen aus der Region, ein Landschaftsbauer aus Megesheim und die Hochbaufirma aus Fremdingen, nach der Ausschreibung Aufträge erhalten hatten.