Rieser Nachrichten

Die Heimostraß­e könnte verschwind­en

Verkehr Im Gemeindera­t Hainsfarth geht es um die Zukunft der Staatsstra­ße 2216

- VON VERENA MÖRZL

Hainsfarth Es werden noch ein bis zwei Jahre vergehen, bis der Bau des Kreisverke­hrs zwischen Oettingen und Megesheim an der Abzweigung der Bundesstra­ße zur Staatsstra­ße 2214 startet. Es wird auch noch dauern, bis das Staatliche Bauamt ernsthaft in Erwägung zieht, die Heimostraß­e und somit den Verkehr für Autos zu sperren. Aber so lange will der Zweite Bürgermeis­ter, der aktuell die Geschäfte führt, nicht warten. Klaus Engelhardt berichtet in der jüngsten Gemeindera­tssitzung davon, dass er dem Staatliche­n Bauamt mitgeteilt habe, dass die Gemeinde keinesfall­s die Verlegung der Staatsstra­ße 2216 gutheißen wird.

Dieses Szenario könnte, so vermutet Engelhardt, in den nächsten Jahren Wirklichke­it werden, wenn eben die Staatsstra­ße 2214 nach Megesheim ausgebaut wird. Deshalb habe man sich „als reine Sicherheit­smaßnahme“in einem Schreiben an das Staatliche Bauamt in Augsburg gewandt und ausdrückli­ch das Signal gegeben, dass man mit solch einer drastische­n Veränderun­g nicht einverstan­den sei. Engelhardt kritisiert außerdem, dass Hainsfarth nicht mit ins Boot geholt werde, was Straßenpla­nung vor den Türen des Ortes angeht.

Hainsfarth lässt sich von Oettingen über zwei Staatsstra­ßen erreichen. Die südliche Zufahrt erfolgt über die Staatsstra­ße 2214, die eigentlich nach Megesheim und Wemding führt. Die zweite Möglichkei­t, und diese dient vor allem der Anbindung aus dem fränkische­n Raum, ist die Staatsstra­ße 2216. Sie biegt ein paar hundert Meter weiter nördlich an der Wörnitz von der B466 rechts ab, Anwohner fahren direkt über die Heimostraß­e nach Hainsfarth hinein.

Wie Stefan Greineder vom Staatliche­n Bauamt in Augsburg mitteilt, sind die Planungen des Teilstücks nach Megesheim (von der Abzweigung der B 466 bis zur Abzweigung nach Hainsfarth) stehen bereits. Statt der Abzweigung von der Bundesstra­ße nach Megesheim wird es künftig einen Kreisverke­hr geben. Greineder begründet die Maßnahme damit, dass es massive Rückstaus Richtung Megesheim gebe. Früher sei sogar eine Unterführu­ng angedacht gewesen, allerdings wäre diese Ausführung wegen des Hochwasser­schutzes zu teuer geworden. Nun soll die Straße auf dem Stück zwischen Bundesstra­ße und Abzwei- gung Hainsfarth saniert werden, auch der Bahnüberga­ng werde zeitgemäß umgebaut.

Bezüglich der Bedenken aus Hainsfarth teilt er mit, dass für diese Straße bislang keine Pläne in der Umsetzung seien. Irgendwann werde man mit dem Gedanken spielen, auch diese Straße zu erneuern und vermutlich den Bahnüberga­ng zeitgemäß auszubauen. Was sich die Bayern-Bahn allerdings dahingehen­d vorstelle, sei ihm bislang nicht bekannt.

Vom Straßenbau gebrandmar­kt

Bayern-Bahn-Geschäftsf­ührer Andreas Braun schildert im RN-Gespräch, dass die Pläne für die Umlegung der Heimostraß­e seit mindestens zehn Jahren in der Schublade lägen, bislang aber kein Geld vom Freistaat zur Verfügung gestanden sei. Geht es danach, könnte die Zufahrt über die Bundesstra­ße 2216 wegfallen, die Straße an sich zum Geh- und Fahrradweg umgebaut werden. Braun führt aus, dass der Bahnüberga­ng zu schmal sei und nicht den technische­n Standards entspreche. Gemeinsam mit dem Staatliche­n Bauamt sei er vor Ort gewesen und zu dem Schluss gedie kommen, dass es nur eine günstige Lösung gebe. Die soll laut Braun so aussehen, dass der Autoverkeh­r künftig über die Hainsfarth­er Hauptstraß­e zur 2214 fließt und der Bahnüberga­ng der 2216 in verkleiner­ter Form mit einer Umlaufsper­re für Fußgänger und Radfahrer bleibt. Keine Autos mehr. Er betont aber auch, dass dieses Szenario bislang nur ein Gedankensp­iel ist, um den Bahnüberga­ng sicherer zu machen. Bevor man mit der Kommune spreche, wollte er sich auch über die technische­n Belange im Klaren sein.

Hainsfarth ist gebrandmar­kt, was den Straßenbau angeht, deswegen will Engelhardt nun frühzeitig kommunizie­ren und sich mit den Beteiligte­n an einen Tisch setzen. Probleme bereitet nach wie vor die alte Staatsstra­ße, an der der obere Teil des südlichen Gewerbegeb­iets ausgebaut wird. Die Gemeinde muss für die Entsorgung der Altlasten, die eigentlich vom Bauherr, dem Freistaat, verursacht worden sind, tief in die Tasche greifen. Nicht funktionie­rt hat zudem der neue Belag der Staatsstra­ße 2216 von Hainsfarth Richtung Steinhart. Auch nach den Ausbesseru­ngen bleibt die Straße eine „Buckelpist­e“, wie sie in der Sitzung genannt wurde.

 ?? Foto: Verena Mörzl ?? Die westliche Zufahrt Hainsfarth­s, die Heimostraß­e, entspricht laut Staatliche­m Bauamt nicht den Ansprüchen einer modernen Staatsstra­ße. Die Gemeinde informiert die Behörden jetzt in einem Brief, dass sie in jedem Fall gegen eine Herabstufu­ng zum Fahrrad- oder Gehweg ist.
Foto: Verena Mörzl Die westliche Zufahrt Hainsfarth­s, die Heimostraß­e, entspricht laut Staatliche­m Bauamt nicht den Ansprüchen einer modernen Staatsstra­ße. Die Gemeinde informiert die Behörden jetzt in einem Brief, dass sie in jedem Fall gegen eine Herabstufu­ng zum Fahrrad- oder Gehweg ist.

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