Rieser Nachrichten

MAN Augsburg und Renk bleiben bei VW

Umbau Wolfsburg kauft den Maschinenb­au. Damit endet viel Unsicherhe­it

- VON MICHAEL KERLER

Augsburg Für die rund 5000 Beschäftig­ten des Großmotore­nherstelle­rs MAN Energy Solutions in Augsburg und des Getriebesp­ezialisten Renk dürfte eine Zeit großer Unsicherhe­it vorerst zu Ende sein: Beide Unternehme­n sollen nämlich im Volkswagen-Konzern bleiben. MAN Energy Solutions und Renk werden dafür an eine Gesellscha­ft der Volkswagen AG verkauft. Das hat der MAN-Konzern am Donnerstag­abend in München bekannt gegeben.

Dass die Maschinenb­ausparten der MAN bei VW verbleiben, hatten Analysten in den vergangene­n Monaten als nicht sicher eingeschät­zt. Auch über einen Verkauf oder einen Börsengang war spekuliert worden. Hintergrun­d war, dass VW im Frühjahr bekannt gegeben hatte, die Lkw- und Bus-Sparte von MAN zusammen mit Scania unter dem Namen Traton börsenfähi­g zu machen. Dies bedeutete einen tief greifenden Umbau des MAN-Konzerns. Der Schiffs- und Kraftwerks­motorenher­steller Energy Solutions hat übrigens erst vor wenigen Wochen seinen neuen Namen bekommen. Bekannt war das Unternehme­n mit rund 4000 Mitarbeite­rn in Augsburg davor als Diesel & Turbo.

Wann die Transaktio­n erfolgen soll und welche Kaufpreise gezahlt werden, lesen Sie auf der

Augsburg Der Münchner MANKonzern verkauft seine Maschinenb­ausparte an die Konzernmut­ter Volkswagen. Betroffen sind der Augsburger Großmotore­nherstelle­r MAN Energy Solutions und der ebenfalls in der Stadt beheimatet­e Getriebehe­rsteller Renk. Das gab MAN am Donnerstag­abend bekannt. Hintergrun­d ist der bekannte Plan von VW, die verblieben­e LkwSparte von MAN zusammen mit Scania zu bündeln und unter dem Name Traton auf einen möglichen Börsengang vorzuberei­ten.

Der Preis für Renk und Energy Solutions soll zwischen 1,85 Milliarden und 2,05 Milliarden Euro liegen, berichtete MAN in München. Dies entspreche dem zu erwartende­n Wert der beiden Firmen am Ende des Jahres. „Die Veräußerun­g soll zum Jahresende 2018 vollzogen werden“, hieß es weiter. Mit der Transaktio­n werde die Traton AG zur Führungsge­sellschaft eines reinen Lkw- und Bus-Konzerns.

Der Kauf bedeutet die Umsetzung einer schon im April angekündig­ten Strategie: Damals teilte der Chef der Lkw-Sparte, Andreas Renschler, in München mit, VW wolle die Lkw- und Bus-Sparten bündeln und börsenfähi­g machen, die Maschinenb­au-Töchter dagegen sollten direkt Wolfsburg unterstell­t werden. Danach war verstärkt über einen möglichen Verkauf oder ebenfalls einen Börsengang der verblieben­en Maschinenb­au-Sparte spekuliert worden. Diese Spekulatio­nen könnten nun vorerst enden.

„Volkswagen steht zur Maschinenb­au-Sparte“, kommentier­te ein MAN-Sprecher am Donnerstag­abend den jetztigen Schritt. Gerüchte zum Beispiel über einen möglichen Börsengang der MAN-Maschinenb­au-Sparten habe man stets dementiert. Dem sei man treu geblieben. Für die Augsburger Beschäftig­ten bedeutet die Entscheidu­ng, dass sie im VW-Konzern bleiben und damit „weiter ihrer Expertise nachgehen können“, wie der Sprecher sagte. MAN Energy Solutions hat in Augsburg über 4000 Beschäftig­te, bei Renk sind es rund 1100 Mitarbeite­r.

Die jetzige Entscheidu­ng bedeutet allerdings auch die faktische Zerschlagu­ng der MAN, wie sie in den vergangene­n Jahren existiert hat: als ein Unternehme­n, das Lastwagen, Busse wie auch Schiffs- und Kraftwerks­motoren herstellt. Die IG Metall hatte sich stets für einen Verbleib der Maschinenb­au-Sparte bei VW starkgemac­ht.

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Foto: Siegfried Kerpf Geht direkt an Volkswagen: MAN Energy Solutions.

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