MAN Augsburg und Renk bleiben bei VW
Umbau Wolfsburg kauft den Maschinenbau. Damit endet viel Unsicherheit
Augsburg Für die rund 5000 Beschäftigten des Großmotorenherstellers MAN Energy Solutions in Augsburg und des Getriebespezialisten Renk dürfte eine Zeit großer Unsicherheit vorerst zu Ende sein: Beide Unternehmen sollen nämlich im Volkswagen-Konzern bleiben. MAN Energy Solutions und Renk werden dafür an eine Gesellschaft der Volkswagen AG verkauft. Das hat der MAN-Konzern am Donnerstagabend in München bekannt gegeben.
Dass die Maschinenbausparten der MAN bei VW verbleiben, hatten Analysten in den vergangenen Monaten als nicht sicher eingeschätzt. Auch über einen Verkauf oder einen Börsengang war spekuliert worden. Hintergrund war, dass VW im Frühjahr bekannt gegeben hatte, die Lkw- und Bus-Sparte von MAN zusammen mit Scania unter dem Namen Traton börsenfähig zu machen. Dies bedeutete einen tief greifenden Umbau des MAN-Konzerns. Der Schiffs- und Kraftwerksmotorenhersteller Energy Solutions hat übrigens erst vor wenigen Wochen seinen neuen Namen bekommen. Bekannt war das Unternehmen mit rund 4000 Mitarbeitern in Augsburg davor als Diesel & Turbo.
Wann die Transaktion erfolgen soll und welche Kaufpreise gezahlt werden, lesen Sie auf der
Augsburg Der Münchner MANKonzern verkauft seine Maschinenbausparte an die Konzernmutter Volkswagen. Betroffen sind der Augsburger Großmotorenhersteller MAN Energy Solutions und der ebenfalls in der Stadt beheimatete Getriebehersteller Renk. Das gab MAN am Donnerstagabend bekannt. Hintergrund ist der bekannte Plan von VW, die verbliebene LkwSparte von MAN zusammen mit Scania zu bündeln und unter dem Name Traton auf einen möglichen Börsengang vorzubereiten.
Der Preis für Renk und Energy Solutions soll zwischen 1,85 Milliarden und 2,05 Milliarden Euro liegen, berichtete MAN in München. Dies entspreche dem zu erwartenden Wert der beiden Firmen am Ende des Jahres. „Die Veräußerung soll zum Jahresende 2018 vollzogen werden“, hieß es weiter. Mit der Transaktion werde die Traton AG zur Führungsgesellschaft eines reinen Lkw- und Bus-Konzerns.
Der Kauf bedeutet die Umsetzung einer schon im April angekündigten Strategie: Damals teilte der Chef der Lkw-Sparte, Andreas Renschler, in München mit, VW wolle die Lkw- und Bus-Sparten bündeln und börsenfähig machen, die Maschinenbau-Töchter dagegen sollten direkt Wolfsburg unterstellt werden. Danach war verstärkt über einen möglichen Verkauf oder ebenfalls einen Börsengang der verbliebenen Maschinenbau-Sparte spekuliert worden. Diese Spekulationen könnten nun vorerst enden.
„Volkswagen steht zur Maschinenbau-Sparte“, kommentierte ein MAN-Sprecher am Donnerstagabend den jetztigen Schritt. Gerüchte zum Beispiel über einen möglichen Börsengang der MAN-Maschinenbau-Sparten habe man stets dementiert. Dem sei man treu geblieben. Für die Augsburger Beschäftigten bedeutet die Entscheidung, dass sie im VW-Konzern bleiben und damit „weiter ihrer Expertise nachgehen können“, wie der Sprecher sagte. MAN Energy Solutions hat in Augsburg über 4000 Beschäftigte, bei Renk sind es rund 1100 Mitarbeiter.
Die jetzige Entscheidung bedeutet allerdings auch die faktische Zerschlagung der MAN, wie sie in den vergangenen Jahren existiert hat: als ein Unternehmen, das Lastwagen, Busse wie auch Schiffs- und Kraftwerksmotoren herstellt. Die IG Metall hatte sich stets für einen Verbleib der Maschinenbau-Sparte bei VW starkgemacht.