Rieser Nachrichten

So soll Schmähinge­n schöner werden

Dorferneue­rung Bürger diskutiere­n darüber, wie der Ort in Zukunft aussehen soll

- VON RONALD HUMMEL

Schmähinge­n Seit 2006 ist die Dorferneue­rung schon Thema in Schmähinge­n, aus der einfachen Variante ging das im diesjährig­en Sommer eingeweiht­e Dorfzentru­m Schmähinge­n hervor. Dorthin lud die Stadt nun zur Auftaktver­anstaltung für eine umfassende Dorferneue­rung ein, die nächstes Jahr in Angriff genommen wird. Oberbürger­meister Hermann Faul schilderte, wie er nach kontrovers­en Diskussion­en über die Zukunft des Dorfes der Einladung von Pfarrer Wilhelm Imrich zu einer Führung durchs Dorf gefolgt war. Dabei habe er festgestel­lt, dass es viel Potenzial gebe, das allerdings erst gehoben werden müsse.

Julia Geiger vom Amt für Ländliche Entwicklun­g Schwaben (ALE) rekapituli­erte: 2010 war der erste Auftakt mit Bildung von Arbeitsgru­ppen, 2013 lag der Abschlussb­ericht des Büros Moser und Ziegelbaue­r vor. Wegen Personalma­ngels im ALE kam es 2015 nur zur einfachen Dorferneue­rung, ab März 2019 soll nun die umfassende Dorferneue­rung in Angriff genommen werden. Die bisherigen Vorbereitu­ngen dienen immer noch als Grundlage; an kurzfristi­gen Maßnahmen zählte Julia Geiger Gestaltung von Kirchberg- und Stählinstr­aße auf sowie Grünmaßnah­men an verschiede­nen Stellen des Bachlaufes und am Badeteich, Freizeitan­lagen an Teich und Sportplatz. Für eine bessere Wanderscha­f-Haltung soll ein bestehende­r Triebweg freigelegt und Magerrasen­flächen am Rotenberg wieder hergestell­t werden. Geiger zeigte im Überblick noch 18 mittelfris­tige und 22 langfristi­ge Maßnahmen.

Ernst Fischer, ebenfalls vom ALE, skizzierte die kommenden Schritte der umfassende­n Dorferneue­rung, einem Verfahren nach dem Flurberein­igungsgese­tz. Zunächst werde eine Teilnehmer­gemeinscha­ft mit allen Grundstück­sEigentüme­rn im Maßnahmeng­ebiet gegründet, die eine Körperscha­ft des öffentlich­en Rechts darstelle. Vier Mitglieder und vier Stellvertr­eter werden in den Vorstand gewählt, der um einen Vertreter der Gemeinde und Fischer selbst ergänzt werde. Ein Maßnahmenp­lan wurde bereits erarbeitet und kann noch ergänzt werden, daraus erfolge ein Dorferneue­rungsplan, der möglichst umfassend sein soll, was die späteren Einzelabwi­cklungen beschleuni­ge. Es folgen Entwurfspl­anung, Planungsge­nehmigung, Finanzieru­ng und Umsetzung. Die Finanzieru­ng privater Maßnahmen habe sich erhöht; dorfgerech­te Baumaßnahm­en werden mit 30 Prozent und maximal 30 000 Euro gefördert. Neu ist auch ein Förderbonu­s „Innen vor Außen“sowie eine Förderung von Kleinstunt­ernehmen.

Von den 50 Zuhörern kam unter anderem die Frage nach Kosten für die Anwohner; Geiger und Fischer stellten klar, dass nach derzeitige­r Lage keinerlei Kosten anfallen würden. Ein Thema waren mangelnde Parkplätze am Dorfzentru­m. Hier sei die Frage entscheide­nd, wo man Flächen dafür bekommen kann, zumal nördlich ein Naturschut­zgebiet angrenze.

Die Zeitschien­e war ebenfalls von Interesse – eine sorgfältig­e Planung werde wohl bis Frühjahr 2020 dauern, nach Ausschreib­ungen und Förderantr­ägen sei es optimistis­ch, im Herbst 2020 mit Baumaßnahm­en zu rechnen, eher erst ab Anfang 2021. Dann sei in zwei bis drei Jahren viel zu schaffen, wenn die Finanzieru­ng stehe. Die Fördersätz­e für öffentlich­e Maßnahmen werden demnach jedes Jahr gemäß der Finanzkraf­t der Gemeinde neu festgelegt. Derzeit liegen sie bei 44 Prozent für Planungen und 39 Prozent für Baumaßnahm­en, hieß es weiter von den Experten.

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Foto: Ronald Hummel Julia Geiger und Ernst Fischer vom Amt für Ländliche Entwicklun­g Schwaben skizzierte­n die umfassende Dorferneue­rung in Schmähinge­n.

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