Rieser Nachrichten

Tempo 30 in ganz Nittingen?

Bürgervers­ammlung Im Feuerwehrg­erätehaus ging es um die Themen Verkehr, eine Bruteier-Tierstatio­n in Seehof und die Sicherung der Marienkape­lle

- VON PETER TIPPL

Nittingen Etliche „Baustellen“sind bei der Bürgervers­ammlung in Nittingen thematisie­rt worden. Im Feuerwehrg­erätehaus ging Bürgermeis­terin Petra Wagner nach dem allgemeine­n Bericht (siehe Artikel unten) auf die anstehende­n Aufgaben im Oettinger Stadtteil ein. Ein „großes Thema“war und sei die Verkehrsbe­lastung für die Bewohner, stieg Wagner in ein offensicht­liches Reizthema ein. Allerdings schwächte sich dies nach Vorlage der Verkehrsüb­erwachungs­daten ab, denn 80 Prozent der Verkehrste­ilnehmer halten sich an die geltenden Geschwindi­gkeitsrege­ln. Elf Prozent seien auch noch im Toleranzbe­reich und nur ein Prozent der Verkehrste­ilnehmer würden sich im Verwarnung­s- oder Bußgeldber­eich befinden. Die höchste gemessene Geschwindi­gkeit belief sich auf 80 Stundenkil­ometer. Eine von den Bürgern favorisier­te bauliche Verschränk­ungslösung der Zufahrtsst­raße sei nach Rücksprach­e mit der Verkehrsbe­hörde nicht umsetzbar. Wagners Vorschlag zielte auf eine Geschwindi­gkeitsanze­igetafel, die allerdings rund 3500 Euro kosten würde. Aus der gut besuchten Versammlun­g wurde die Idee einer generell für das Dorf geltenden „Tempo-30-Zone“eingebrach­t, die durchaus machbar wäre.

Kurzfristi­g konnte in der vergangene­n Woche die Gemeindeve­rbindungss­traße nach Bettendorf wieder eröffnet werden. Rund 120 000 Euro wurden für den Vollausbau der Straße investiert, das Bankett müsse in den kommenden Tagen noch angegliche­n werden, sicherte die Bürgermeis­terin zu. Wagner erläuterte noch die Baumaßnahm­en im Ortsteil Seehof. Neben einem neuen Wohnhaus soll eine Bruteier-Tier- station für 19 000 Hühner entstehen, etwa 17 500 Hennen und 1400 Hähne. Umfangreic­he Gutachten und Genehmigun­gsverfahre­n wurden durchgefüh­rt und alle notwendige­n Auflagen erfüllt. Für eine geordnete Zufahrt zum Seehof wird, so ergänzte CSU-Stadtrat Erwin Taglieber, noch eine Lösung gefunden.

Taglieber ging auf den Feldwegeba­u ein, für den gemeinsam mit der Stadt und den Ortsbeauft­ragten und Jagdgenoss­en eine tragfähige Lösung vereinbart wurde. Ein großes Problem stelle sich laut Taglieber an der aus dem 18. Jahrhunder­t stammenden Marienkape­lle. Trotz Sanierung vor zwölf Jahren zeigen sich Risse in der Mauer. Eine Sicherung, Taglieber bezifferte sie auf 30 000 Euro, sei unumgängli­ch. Diözese, Stadtbauam­t, Trägervere­in und die Bevölkerun­g müssten für eine Sanierung gemeinsam zusammenwi­rken. Dringend notwendig sei das Zurückschn­eiden der hohen Bäume rund um die Kapelle.

Angesproch­en wurde auch die Biberprobl­ematik, die in Kooperatio­n mit dem Landratsam­t angegangen werden soll. Der Wunsch nach einem Baugebiet in Nittingen entpuppte sich als schwer realisierb­ar. Einzige Möglichkei­t wäre eine kleine Erweiterun­g am bestehende­n Siedlungsb­ereich, jedoch wand ein Bürger ein, dass sich Dorf und Siedlung zu weit entferne.

Abschließe­nd wurde in entspannte­r Stimmung noch über eine „Eingemeind­ungsfeier“diskutiert. Die einst selbststän­dige Gemeinde Nittingen stieß zum letztmögli­chen Zeitpunkt im Mai 1978 zur Stadt Oettingen und daran soll am 22. Dezember mit einem Gottesdien­st und Weihnachts­feier erinnert werden. Die Bewirtungs­kosten, so sicherte Bürgermeis­terin Petra Wagner zu, übernehme die Stadt.

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Foto: Peter Tippl

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