Grandhotel steckt in Finanznot
Vorzeigeprojekt wird neu aufgestellt
Seit Anfang 2013 macht das Augsburger Grandhotel Cosmopolis von sich reden: In einem ehemaligen Seniorenheim der Diakonie im Domviertel leben Flüchtlinge und Reisende unter einem Dach. Eine Gruppe Künstler und Aktivisten hatte sich 2011 zusammengetan, an der Idee gearbeitet und schließlich auch umgesetzt. Ihre Vision ist eine soziale Plastik, die den Bewohnern nicht nur ein Dach über den Kopf bietet, sondern einen Lebensraum. Kulturelle Veranstaltungen sowie das Café werden von der Stadtbevölkerung genauso besucht wie von den Flüchtlingen. Zahlreiche ehrenamtliche Helfer engagieren sich in der Einrichtung. Doch nun schlagen die Macher Alarm.
In den vergangenen Jahren hatten hohe finanzielle Zuwendungen der Kulturstiftung des Bundes und der Robert-Bosch-Stiftung den Betrieb am Laufen gehalten. Daneben profitierten die Hoteliers von der hohen Spendenbereitschaft, die den Flüchtlingen zugutekam. Doch die Förderungen sind ausgelaufen, die Spendenbereitschaft zunehmend gesunken. „Das Geld, das wir durch Einnahmen und Spenden erhalten, reicht nicht für den Betrieb des Grandhotels“, stellt Hotelier Stef Maldener fest. Die Künstler und Aktivisten, die die treibende Kraft im Grandhotel sind, wollen nun frühzeitig die Einrichtung auf andere Beine stellen, damit sie auch künftig ein Treffpunkt für jedermann sein kann. Sie planen die Gründung eines Fördervereins. Außerdem soll das Hotel in ein Seminarhotel umgewandelt werden.