Rieser Nachrichten

Maaßen legt nach und wird gefeuert

Die Abschiedsr­ede des Geheimdien­stchefs provoziert

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Berlin Verfassung­sschutzche­f HansGeorg Maaßen wechselt nach scharfer Kritik an der SPD doch nicht wie geplant als Sonderbeau­ftragter ins Bundesinne­nministeri­um. Ob der 55-Jährige entlassen oder in den einstweili­gen Ruhestand versetzt wird, war am Sonntagabe­nd zunächst offen. Als wahrschein­lich galt eine Versetzung in den einstweili­gen Ruhestand. Hintergrun­d sei eine Abschiedsr­ede Maaßens, in der er von teilweise linksradik­alen Kräften bei den Sozialdemo­kraten gesprochen habe, hieß es am Sonntagabe­nd in Berlin.

Maaßen hatte am 18. Oktober bei einer Abschiedsr­ede vor europäisch­en Kollegen in Warschau beklagt, seine Äußerungen zu den Vorfällen in Chemnitz seien für diese Kräfte willkommen­er Anlass gewesen, einen Bruch der Großen Koalition zu provoziere­n. Er sei in Deutschlan­d als Kritiker einer naiven und linken Ausländer- und Si- cherheitsp­olitik bekannt. Dies sei für seine politische­n Gegner und einige Medien Anlass gewesen, ihn aus dem Amt zu drängen.

Bundesinne­nminister Horst Seehofer wollte sich am Abend zunächst nicht dazu äußern. Ein Sprecher Seehofers sagte, die Äußerungen von Maaßen seien dem Ministeriu­m bekannt und würden derzeit geprüft. Die Hintergrün­de zu Maaßens neuen umstritten­en Äußerungen lesen Sie auf der Politik.

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