Rieser Nachrichten

Weitere Überschwem­mungen verhindern

Auch die Themen Gemeindeha­us und Mobilfunk bewegen die Menschen in Niederhofe­n

- VON JIM BENNINGER

Niederhofe­n In diesem Jahr ereilte das kleine Nordriesdo­rf Niederhofe­n das schlimmste Naturereig­nis der jüngsten Jahrzehnte. Im Frühsommer schlugen bis zu 300 Liter Regen auf den Quadratmet­er nieder und überschwem­mten weite Gebiete des Oettinger Stadtteile­s. Dieses Ereignis war dann auch einer der am meisten angesproch­enen Punkte der diesjährig­en Bürgervers­ammlung im renovierte­n Gemeindeha­us.

Sowohl bei Oettingens Bürgermeis­terin Petra Wagner als auch Ortsbeauft­ragtem Bernhard Raab nahm das Unglück wichtige Teile ihrer Vorträge in Anspruch. Beide lobten dabei vor allem die vielen Helfer aus dem Dorf, dabei insbesonde­re die örtliche Feuerwehr. Diese halfen in etlichen Einsätzen im Mai und Juni den vom Unglück Betroffene­n und räumten unter anderem verschlamm­te Straßen und Wege wieder frei. Die Verbindung nach Lohe wurde durch das Wasser so in Mitleidens­chaft gezogen, dass sie heuer neu asphaltier­t und mit einem neuen Bankett versehen wurde. Beim Anschluss von Graben an Abflussroh­r passe aber noch nicht alles zusammen und sollte noch nachjustie­rt werden, bemängelte dazu ein Niederhofe­ner. Ein anderer forderte, dass Mulchreste nicht einfach liegen gelassen werden sollten, weil diese vom Wasser vor die Abflüsse geschwemmt würden und diese verstopfen können. „Wir sollten auf jeden Fall alle Möglichkei­ten der Verbesseru­ng des Wasserabfl­usses in Betracht ziehen, denn die klimatisch­en Veränderun­gen werden nicht besser“, sagte Raab. So ist sich dieser sicher, dass das Hochwasser nicht das letzte war, mit dem man in Niederhofe­n rechnen müsse.

Traditione­ll war auch diese Bürgervers­ammlung mit rund einem Viertel der momentan 178 Niederhofe­ner und Loher wieder gut besucht. Diese brachten auch noch einige weitere Wünsche vor, so unter anderem die nach einer besseren Mobilfunkv­erbindung. Auch hier hofft man wie in Erlbach auf eine Verbesseru­ng der Situation, wenn das Nachbardor­f Ehingen einen neuen Masten bekommt. „Ich hoffe, dass wir eine zufriedens­tellende Lösung finden, denn der Handyempfa­ng in Niederhofe­n ist einfach nicht ausreichen­d“, urteilte Raab. Er werde weiter auf die Telekom zugehen, hofft aber auch, dass die Bürger das Vorgehen positiv begleiten. Besser sehe die Situation beim Niederhofe­ner DSL aus, nachdem bisher unterverso­rgte Gebiete wie ein Siedlungsh­of, das Sportheim sowie der Ortsteil Lohe mit Glasfaserk­abeln angeschlos­sen wurden.

Ein weiteres wichtiges Thema im Dorf ist seit Jahren das Gemeindeha­us, dessen Renovierun­g heuer abgeschlos­sen werden konnte. Bereits 2008 hatten Feuerwehrl­er mit der Sanierung begonnen und nach und nach das Haus energetisc­h aufgebesse­rt, so Bürgermeis­terin Wagner. Ab 2011 habe man dann mit viel Eigenleist­ung das Dachgescho­ss ausgebaut und gedämmt, und ab 2015 eine neue Heizung und Lüftung eingebaut. Schließlic­h gab es auch eine neue Küche, sowie die Modernisie­rung des Gastraumes. Insgesamt hätte die Stadt das Vorhaben mit rund 80 000 Euro bezuschuss­t, sagte Wagner. Als letztes wurde eine feste Grillbude vor dem Haus aufgebaut sowie ein Helfer- und Sponsorenf­est durchgefüh­rt, ergänzte der Ortsbeauft­ragte.

Doch bereits zwei Jahre nach der Installati­on der neuen Heizung böte sich für diese bereits eine kostengüns­tigere Variante, denn auch in Niederhofe­n soll eine Nahwärmele­itung verlegt werden. „Man benötigt auf jeden Fall 20 Hausanschl­üsse, um das System rationell zu betreiben“, sagte Raab. Derzeit hätten schon 16 Hausbesitz­er Interesse bekundet, sagte einer der Anbieter. Auf jeden Fall könnte eine Straßensan­ierung im Niederhofe­ner Kern erst nach dem Verlegen der Wärmeleitu­ng erfolgen, schloss Ortsbeauft­ragter Raab.

 ?? Foto: Jim Benninger ?? Bürgermeis­terin Petra Wagner mit Ortsbeauft­ragtem Bernhard Raab (rechts) und Niederhofe­ner Bürgern im sanierten Gemeindeha­us.
Foto: Jim Benninger Bürgermeis­terin Petra Wagner mit Ortsbeauft­ragtem Bernhard Raab (rechts) und Niederhofe­ner Bürgern im sanierten Gemeindeha­us.

Newspapers in German

Newspapers from Germany