Kommunalwahl: In Wassertrüdingen wird diskutiert
Bewerber um Bürgermeisteramt stellen sich den Fragen der Wähler
Wassertrüdingen Erstmals in der kommunalpolitischen Geschichte Wassertrüdingens wird vor der Wahl zum Amt des ersten Bürgermeisters eine öffentliche Podiumsdiskussion durchgeführt. Am Dienstag, 6. November, stehen sich in der Hesselberghalle die beiden Bewerber Rainer Breit und Stefan Ultsch gegenüber.
Initiiert hat diese Diskussionsrunde der Radiosender Radio 8 aus Ansbach, dessen Programmleiter Klaus Seeger die Moderation übernimmt. Wegen der politischen Turbulenzen in Wassertrüdingen mit Bürgerentscheid um das Lagerhaus oder die lange Abwesenheit des ersten Bürgermeisters bot sich eine Veranstaltung in Wassertrüdingen geradezu an. Spannend sei es für Seeger, die beiden Kandidaten kennenzulernen und dem Publikum so einen weiteren Mosaikstein für ihre Entscheidung am 11. November an die Hand zu geben. „Klarheit schaffen, Verantwortung tragen, gemeinsam gestalten“hat Stefan Ultsch, Bürgermeisterkandidat der
SPD, sein Wahlprogramm überschrieben und
Rainer Breit, nominiert von der CSU-Fraktion, hat sich für „Breit aufgestellt, bürgernah, aktiv“als Motto seiner Bewerbung entschieden. Am Sonntag, 11. November, sind rund 4700 wahlberechtigte Bürger aus der Stadt Wassertrüdingen aufgerufen, einen neuen ersten Bürgermeister zu wählen. Mit dem 38-jährigen Rainer Breit geht ein Einheimischer und Sohn der amtierenden Bürgermeisterin Monika Breit ins Rennen. Der 50-jährige Stefan Ultsch kommt aus Burgfarrnbach bei Fürth und hat sozusagen den „Blick von außen“auf die Stadt.
Der bisherige Amtsinhaber Günther Babel musste sich im Mai 2016 einer schwierigen Kopfoperation unterziehen, unternahm danach einige Anläufe zur Wiedereingliederung, konnte aber ab November 2017 die Amtsgeschäfte nicht mehr führen und wurde vor einer Woche bei einem Festakt im Bürgersaal in den endgültigen Ruhestand verabschiedet. Mit immensem Einsatz führt die zweite Bürgermeisterin Monika Breit die Amtsgeschäfte, die in den vergangenen zwei Jahren von großen Herausforderungen geprägt waren. Eine intensive „Finanzkrise“mit Gewerbesteuer- und Kreisumlagerückzahlungen von über 20 Millionen Euro schüttelte die Stadt, nicht minder schwierig die infrastrukturellen Aufgaben mit Teilneubau und Generalsanierung der Grundschule für 7,5 Millionen Euro und das Großprojekt „Kleine Landesgartenschau“mit Gesamtkosten (inklusive Hochwasserschutz) von rund 13,5 Millionen Euro. In die „heiße Phase“dieser Gartenschau wird sich nun das neue Stadtoberhaupt einarbeiten müssen.
Genau diese Gartenschau sehen Breit und Ultsch als Chance für Wassertrüdingen. Ein „Sprungbrett für die Entwicklung der Stadt“beschreibt Rainer Breit die von 24. Mai bis 8. September laufende Gartenschau und für Stefan Ultsch sei „die Außenwirkung und Herausforderung enorm, die Flächennutzung danach müsse aber auch im Blick behalten werden“. Den städtischen Haushalt zu konsolidieren, sehen beide Bewerber als wichtig an und für Breit stehen weitere „Großprojekte“nicht zur Debatte, Stefan Ultsch bringe nach seiner Meinung gute Erfahrungen für knappe Finanzsituationen aus seiner Amtszeit im Fürther Stadtrat mit.
Gebürtig aus Fürth, habe Ultsch 28 Jahre Erfahrung in Firmenführung aufzuweisen, war selbstständiger Unternehmer und sechs Jahre Stadtrat in Fürth. Der 38-jährige Rainer Breit ist in Wassertrüdingen aufgewachsen, hat sein Land- und Forstwirtschaftsstudium mit Diplom abgeschlossen und ist seit zehn Jahren als Arbeitsvermittler bei der Bundesagentur für Arbeit tätig.
Termin Die Veranstaltung am Dienstag, 6. November, in der Hesselberghalle in Wassertrüdingen beginnt um 20 Uhr. Die Wahl findet am Sonntag, 11. November, statt.