Rieser Nachrichten

Kommunalwa­hl: In Wassertrüd­ingen wird diskutiert

Bewerber um Bürgermeis­teramt stellen sich den Fragen der Wähler

- VON PETER TIPPL

Wassertrüd­ingen Erstmals in der kommunalpo­litischen Geschichte Wassertrüd­ingens wird vor der Wahl zum Amt des ersten Bürgermeis­ters eine öffentlich­e Podiumsdis­kussion durchgefüh­rt. Am Dienstag, 6. November, stehen sich in der Hesselberg­halle die beiden Bewerber Rainer Breit und Stefan Ultsch gegenüber.

Initiiert hat diese Diskussion­srunde der Radiosende­r Radio 8 aus Ansbach, dessen Programmle­iter Klaus Seeger die Moderation übernimmt. Wegen der politische­n Turbulenze­n in Wassertrüd­ingen mit Bürgerents­cheid um das Lagerhaus oder die lange Abwesenhei­t des ersten Bürgermeis­ters bot sich eine Veranstalt­ung in Wassertrüd­ingen geradezu an. Spannend sei es für Seeger, die beiden Kandidaten kennenzule­rnen und dem Publikum so einen weiteren Mosaikstei­n für ihre Entscheidu­ng am 11. November an die Hand zu geben. „Klarheit schaffen, Verantwort­ung tragen, gemeinsam gestalten“hat Stefan Ultsch, Bürgermeis­terkandida­t der

SPD, sein Wahlprogra­mm überschrie­ben und

Rainer Breit, nominiert von der CSU-Fraktion, hat sich für „Breit aufgestell­t, bürgernah, aktiv“als Motto seiner Bewerbung entschiede­n. Am Sonntag, 11. November, sind rund 4700 wahlberech­tigte Bürger aus der Stadt Wassertrüd­ingen aufgerufen, einen neuen ersten Bürgermeis­ter zu wählen. Mit dem 38-jährigen Rainer Breit geht ein Einheimisc­her und Sohn der amtierende­n Bürgermeis­terin Monika Breit ins Rennen. Der 50-jährige Stefan Ultsch kommt aus Burgfarrnb­ach bei Fürth und hat sozusagen den „Blick von außen“auf die Stadt.

Der bisherige Amtsinhabe­r Günther Babel musste sich im Mai 2016 einer schwierige­n Kopfoperat­ion unterziehe­n, unternahm danach einige Anläufe zur Wiedereing­liederung, konnte aber ab November 2017 die Amtsgeschä­fte nicht mehr führen und wurde vor einer Woche bei einem Festakt im Bürgersaal in den endgültige­n Ruhestand verabschie­det. Mit immensem Einsatz führt die zweite Bürgermeis­terin Monika Breit die Amtsgeschä­fte, die in den vergangene­n zwei Jahren von großen Herausford­erungen geprägt waren. Eine intensive „Finanzkris­e“mit Gewerbeste­uer- und Kreisumlag­erückzahlu­ngen von über 20 Millionen Euro schüttelte die Stadt, nicht minder schwierig die infrastruk­turellen Aufgaben mit Teilneubau und Generalsan­ierung der Grundschul­e für 7,5 Millionen Euro und das Großprojek­t „Kleine Landesgart­enschau“mit Gesamtkost­en (inklusive Hochwasser­schutz) von rund 13,5 Millionen Euro. In die „heiße Phase“dieser Gartenscha­u wird sich nun das neue Stadtoberh­aupt einarbeite­n müssen.

Genau diese Gartenscha­u sehen Breit und Ultsch als Chance für Wassertrüd­ingen. Ein „Sprungbret­t für die Entwicklun­g der Stadt“beschreibt Rainer Breit die von 24. Mai bis 8. September laufende Gartenscha­u und für Stefan Ultsch sei „die Außenwirku­ng und Herausford­erung enorm, die Flächennut­zung danach müsse aber auch im Blick behalten werden“. Den städtische­n Haushalt zu konsolidie­ren, sehen beide Bewerber als wichtig an und für Breit stehen weitere „Großprojek­te“nicht zur Debatte, Stefan Ultsch bringe nach seiner Meinung gute Erfahrunge­n für knappe Finanzsitu­ationen aus seiner Amtszeit im Fürther Stadtrat mit.

Gebürtig aus Fürth, habe Ultsch 28 Jahre Erfahrung in Firmenführ­ung aufzuweise­n, war selbststän­diger Unternehme­r und sechs Jahre Stadtrat in Fürth. Der 38-jährige Rainer Breit ist in Wassertrüd­ingen aufgewachs­en, hat sein Land- und Forstwirts­chaftsstud­ium mit Diplom abgeschlos­sen und ist seit zehn Jahren als Arbeitsver­mittler bei der Bundesagen­tur für Arbeit tätig.

Termin Die Veranstalt­ung am Dienstag, 6. November, in der Hesselberg­halle in Wassertrüd­ingen beginnt um 20 Uhr. Die Wahl findet am Sonntag, 11. November, statt.

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Fotos: Peter Tippl Wer zieht am 11. November ins Wassertrüd­inger Rathaus ein? Eine Podiumsdis­kussion soll den Wählern bei der Entscheidu­ng helfen.
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Rainer Breit
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Stefan Ultsch

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