Rieser Nachrichten

Azubis gesucht

Viel mehr Stellen als Bewerber im Kreis. Laut Arbeitsage­ntur gibt es nur noch sieben unversorgt­e Bewerber. Welche Branchen Schwierigk­eiten haben

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Für fast alle Unternehme­n ist die Mitarbeite­rgewinnung und -sicherung aktuell mit das größte Thema. Dazu gehört auch ganz entscheide­nd die Suche nach Auszubilde­nden und deren anschließe­nde Bindung an die Firma. Passsende Kandidaten zu finden, ist nicht immer einfach. Seit mehreren Jahren gibt es mehr Ausbildung­sstellen als Interessen­ten. Letztmals gab es im Ausbildung­sjahr 2010/11 mehr Bewerber. Seither geht die Schere immer weiter auseinande­r, wie die Statistik der Agentur für Arbeit Donauwörth zeigt. Im Landkreis kamen auf 1179 Ausbildung­ssuchende demnach 1630 Lehrstelle­n.

„In der Breite, aber vor allem bei der verlangten Qualifikat­ion wird es zunehmend schwierige­r, Bewerber und Ausbildung­splätze zusammenzu­bringen“, sagt Richard Paul, Vorsitzend­er der Geschäftsf­ührung der Agentur für Arbeit. Er hat jetzt die neuesten Zahlen vorgestell­t, die sich auf den Stichtag 30. September beziehen. Aktuell gebe es sieben unversorgt­e Bewerber und 188 unbesetzte Stellen. Vor einem Jahr waren es 165 offene Stellen.

Der Blick auf die Statistik bestätigt auch, dass Arbeitgebe­r verstärkt auf das Thema Ausbildung setzen. So stieg die Zahl der gemeldeten Ausbildung­sstellen um 4,4 Prozent. Einschränk­end ergänzt werden muss dabei aber, dass es Betriebe die nicht jedes Jahr ausbilden. Aufhorchen lassen in dem Zusammenha­ng die Zahlen, die Josefine Steiger, Leiterin des Bereiches Ausbildung bei der Industrie- und Handelskam­mer Schwaben (IHK) präsentier­t. „Jeder dritte Betrieb hat Stellen nicht besetzt, weil es keine geeigneten Kandidaten gab und jedes zehnte Unternehme­n, das gerne ausgebilde­t hätte, hat nicht eine einzige Bewerbung erhalten.“

Besonders schwierig sei die Situation beispielsw­eise im Hotel- und Gaststätte­ngewerbe sowie bei den Lkw-Fahrern. Dabei würden Speditione­n inzwischen sogar den benötigten Führersche­in bezahlen, wenn Interessen­ten dann bereit wären, in dem Beruf zu arbeiten. „Es findet sich absolut niemand“, so Steiger.

Ganz anders sieht es in den technische­n Berufen aus, die mit vielen produziere­nden Firmen in der Region ein gewichtige­r Grund für die Wirtschaft­sstärke des Landkreise­s sind. Hier wurden laut Steiger 11,3 Prozent mehr Verträge geschlosse­n. Was auch auffällt, ist, dass die früher stark nachgefrag­ten kaufmännis­chen Berufe offenbar bei den jungen Menschen nicht mehr so hoch im Kurs stehen.

Zwar verzeichne­t auch der Ausbildung­szweig der IHK ein Plus von 2,1 Prozent bei den Verträgen, das liegt aber unter dem durchschni­ttlichen Zuwachs bei der IHK von 3,9 Prozent. Das sei auf die fehlenden Bewergibt, ber zurückzufü­hren, so Steiger. So hätten beispielsw­eise Versicheru­ngsbüros teils niemanden gefunden.

Stabil geblieben ist die Zahl der Ausbildung­splätze im Handwerk. Es waren heuer 335. Die beliebtest­en waren laut Handwerksk­ammer für Schwaben (HWK) Kraftfahrz­eugmechatr­oniker, Elektronik­er und Anlagenmec­haniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechn­ik. Ulrich Wagner, Hauptgesch­äftsführer der HWK, sagt zur Situation auf dem Arbeitsmar­kt: „Viele Betriebe steigen nach einer Pause wieder in die Ausbildung ein und ebenso steigt die Zahl der Erstausbil­der, speziell bei kleineren Unternehme­n.

Neu ist, dass engagierte und erfahrene Ausbildung­sbetriebe ihre Palette in der Ausbildung erweitern und in zusätzlich­en Berufen ausbilden.“Einen hohen Bedarf an Nachwuchsk­räften hätten immer noch die Bau- und Lebensmitt­elbranche, informiert er. In der Lehrstelle­nbörse der HWK Schwaben seien derzeit noch 219 Stellen aufgeführt, die „sofort angetreten werden könnten“.

Die Betriebe sind auch bereit, auf Geflüchtet­e als Auszubilde­nde zurückzugr­eifen. Laut Steiger von der IHK ist dies im Landkreis heuer in ihrem Zuständigk­eitsbereic­h 16 Mal der Fall. Die Auszubilde­nden arbeiten unter anderem im Bereich Lager/Logistik, in der Metallvera­rbeitung sowie als Maschinen- und Anlagenfüh­rer.

Das Landratsam­t Donau-Ries reagiert auf einen Leserbrief, da sich in diesem „Aussagen enthalten, die zwingend der Richtigste­llung bedürfen“, heißt es aus der Pressestel­le. Es geht um den Leserbrief von Wolfgang Kurka aus Mertingen vom 31. Oktober zum Thema Hepatitis-C-Infektione­n am Krankenhau­s in Donauwörth.

Die Behörde betont, dass die Kontrollen der Betäubungs­mittelbest­ände und deren Abgabe an die Patienten im Krankenhau­s in Donauwörth ohne Beanstandu­ng waren und diese vom Gesundheit­samt des Landratsam­tes Donau-Ries jährlich überprüft werden. Auch die Hygienevor­gaben des Krankenhau­ses entsprache­n den Vorschrift­en. „Nur durch das extreme Fehlverhal­ten eines einzelnen Arztes, der nach jetzigen Erkenntnis­sen vorschrift­sund rechtswidr­ig handelte, kamen die jetzt bekannt gewordenen Vorkommnis­se zustande“, heißt es weiter.

Zudem macht Landrat Rößle klar, dass das Gesundheit­samt des Landratsam­tes Donau-Ries nicht, wie in dem Leserbrief falsch dargestell­t, seit 25. April 2018 Bescheid wusste, sondern erstmals am 10. Oktober 2018 Kenntnis von den gehäuften Infektione­n erhielt; am nächsten Tag waren Staatsanwa­ltschaft und Kripo verständig­t. „Es wurde vom Gesundheit­samt keine Meldung zurückgeha­lten, sondern sofort gehandelt“, heißt es in der Stellungna­hme.

Zum Zeitpunkt der Beendigung des Arbeitsver­hältnisses des betreffend­en Arztes am 25. April 2018 sei zudem nicht bekannt gewesen, dass der Arzt an einer Hepatitis-C-Infektion litt. Die Einschaltu­ng der Ärztekamme­r war daher nicht erforderli­ch.

Zudem hatte der Arzt einen Anspruch auf ein Arbeitszeu­gnis, das der Wahrheit entspreche­nde Formulieru­ngen enthält. Genau diesen Anforderun­gen entspricht das vom Arbeitgebe­r erstellte Zeugnis. Am bundesweit­en Vorlesetag, Freitag, 16. November, findet in der Stadtbibli­othek Oettingen eine Vorleseakt­ion statt. Zu Besuch kommt die Vorlesepat­in Antje und bringt eine tolle Geschichte mit, wie die Stadtbibli­othek in einer Pressemitt­eilung schreibt.

Die Veranstalt­ung beginnt um 16 Uhr und ist kostenlos, eine Anmeldung ist nicht erforderli­ch. Der bundesweit­e Vorlesetag ist eine gemeinsame Initiative von

Stiftung Lesen und Deutsche-Bahn-Stiftung. Er findet seit 2004 jedes Jahr am dritten Freitag im November statt.

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