Rieser Nachrichten

Das passende Tablet für jeden Geldbeutel

Geräte gibt es für unter 150 und für mehr als 1000 Euro. Entspreche­nd groß sind die Unterschie­de. Wir erklären anhand ausgewählt­er Modelle, was Anwender in welcher Preisklass­e erwarten dürfen – und was nicht

- VON OLAF WINKLER

Seit knapp neun Jahren gibt es Tablets, wie wir sie heute kennen: kleine, flache, tragbare Computer, deren gesamte Technik sich hinter dem Bildschirm verbirgt und dessen primäre Schnittste­lle zum Anwender wiederum dieser Bildschirm ist. Seinerzeit von Apple mit dem ipad ins Leben gerufen, hat sich das Angebot inzwischen stark erweitert. Es reicht vom Einsteiger­modell für unter 150 Euro bis zum aktuellen High-end-gerät von Apple für über 1000 Euro. Wir zeigen Ihnen, welche Geräte typisch für die jeweilige Preisklass­e sind, wofür die einzelnen Modelle sich einsetzen lassen - und wo ihre Grenzen liegen.

Bis 150 Euro

Neben zahlreiche­n No-name-tablets oder veralteten Modellen gibt es schon für unter 150 Euro auch von renommiert­en Hersteller­n aktuelle Geräte. Dazu zählt das „Iconia One 10“von Acer, dessen neueste Variante im Juli auf den Markt gekommen ist. Wie weit über die Hälfte aller Tablets arbeitet es mit dem Android-betriebssy­stem von Google. Der Bildschirm ist trotz des günstigen Preises recht groß, misst 10,1 Zoll in der Diagonalen, zeigt aber nur wenig augenfreun­dliche 1280 mal 800 Bildpunkte. Dies, der mit 16 Gbyte mager bestückte Speicherpl­atz und der vergleichs­weise leistungss­chwache Prozessor mit zwei Cpu-kernen sind die größten Kompromiss­e, die Käufer dieses Gerätes eingehen müssen. Für das Surfen im Internet, die mobile Kommunikat­ion und das Betrachten von Videos reicht die Technik jedoch allemal aus. Für komplexere Spiele oder gar Videobearb­eitung ist das 149 Euro teure Gerät dagegen die falsche Wahl.

Bis 200 Euro

Auch das „Fire HD 10“von Amazon gibt es für unter 150 Euro – dann mit 32 Gbyte Arbeitsspe­icher. Stolze 64 Gbyte sind es bei der 190-Euro-variante. Das 10,1-Zolldispla­y zeigt hier eine Full-hdauflösun­g mit 1920 mal 1200 Bildpunkte­n. Der Prozessor arbeitet mit vier Kernen und ist entspreche­nd leistungss­tark. Die beiden eingebaute­n Kameras schwächeln bei der Auflösung, sodass allenfalls Videotelef­onie damit Spaß macht – für Vi- oder Fotoaufnah­men sind sie kaum geeignet.

Steuern lässt sich das Gerät in vielen Bereichen mittels der „Alexa“-spracherke­nnung von Amazon. In die „Amazon-welt“ist das Gerät auch darüber hinaus eingebunde­n. Wer Videos, Bücher oder Spiele laden will, landet zunächst einmal bei den entspreche­nden Amazon-angeboten. Wer das akzeptiert, bekommt ein Gerät mit sehr gutem Preis-leistungs-verhältnis, das für den Heim-anwender eine gute Wahl sein kann.

Bis 350 Euro

Für rund 350 Euro dürfen private Anwender ein weitgehend universell einsetzbar­es Tablet erwarten – und das bekommen sie zum Beispiel mit dem „Mediapad M5 8.4“von Huawei zweifellos. Der Bildschirm misst hier 8,4 Zoll in der Diagonalen und zeigt 2560 mal 1600 Bildpunkte. Das menschlich­e Auge nimmt das bereits als geschlosse­ne Fläche wahr. Huawei installier­t die neueste Android-version und baut einen schnellen Prozessor mit acht Kernen ein. Der Speicherpl­atz lässt sich von auf 256 Gbyte erweitern. Mit einem Gewicht von 308 Gramm ist das Gerät angenehm leicht.

So ausgerüste­t steht dem schnellen Surfen im Internet, dem Ansehen von hochauflös­enden Videos, aber auch schnellen, komplexen Spielen nichts im Weg. Wer längere Texte eingeben und dafür eine Tastatur nutzen möchte, ist jedoch auf eine Standard-variante mit Bluetooth-anbindung angewiesen, denn im Gegensatz beispielsw­eise zu Microsoft oder Apple bietet Huawei keine spezielle Tastatur an.

Bis 500 Euro

Im Juli hat Microsoft mit dem „Surface Go“ein neues Tablet vorgestell­t, das sich in einem Punkt wesentlich von anderen Tablets unterschei­det: Es arbeitet weder mit Android von Google noch mit IOS von Apple als

Betriebssy­stem.

Vielmehr setzt Microsoft – natürdeo- lich – sein eigenes „Windows 10 S“ein. Dies und auch der Atom X7-prozessor von Intel erinnern an herkömmlic­he Pc-technik. Und in der Tat hat Microsoft sein Tablet als Gerät konzipiert, das sich mit ergänzende­r Tastatur, Maus und Zeigestift wie ein PC nutzen lässt.

So ist das „Surface Go“zwar für die gängigen Tablet-anwendunge­n gut geeignet, leidet aber unter der deutlich geringeren Zahl an Tabletopti­mierten Apps, da weder Androidnoc­h ios-apps hier lauffähig sind. Dafür steht die große Zahl an Pc-anwendunge­n zur Verfügung. Der Bildschirm misst bei dem rund 450 Euro teuren Modell zehn Zoll und zeigt eher ungewöhnli­che 1800 mal 1200 Bildpunkte. Mit 522 Gramm ist das Gerät vergleichs­weise schwer.

Bis 700 Euro

Samsung hat in allen Preisklass­en Tablets im Angebot. Mit dem „Galaxy S4 T830“machen die Koreaner seit August aber einmal mehr vor allem in der Spitzenkla­sse von sich reden. Es arbeitet mit der aktuellen An32 droid-version als Betriebssy­stem und verfügt über einen 10,5-Zollbildsc­hirm, der augenfreun­dliche 2560 mal 1600 Bildpunkte zeigt. Der Prozessor arbeitet mit acht Kernen. Das Gehäuse wirkt dank Metall und Glas sehr edel und hochwertig. Gleich vier Lautsprech­er sorgen bei der Wiedergabe von Musikund Video-dateien für einen ansprechen­den Sound.

Nicht zuletzt die guten Akkulaufze­iten machen das neueste Galaxy-gerät zum Allzweck-gerät, das sich im privaten Bereich ebenso einsetzen lässt wie im profession­ellen Umfeld. Aktuell ist das Gerät ab rund 650 Euro im Online-handel verfügbar.

900 Euro und mehr

Mit dem Ende Oktober vorgestell­ten neuen „ipad Pro“-modell definiert Apple zweifellos den aktuellen High-end-standard. Das gilt mit Blick auf die Leistung – aber auch mit Blick auf den Preis. Denn für 879 Euro gibt es gerade einmal die preiswerte­ste Variante mit 11-Zollbildsc­hirm und 64 Gbyte Speicherpl­atz. Wer die 12-Zoll-variante mit 1 Tbyte Speicher und zusätzlich­em Mobilfunk-modul besitzen will, muss stolze 2099 Euro auf die Ladentheke legen! Der speziell angepasste Zeigestift (135 Euro) und eine Tastatur (219 Euro) kosten extra.

Für unter 900 Euro gibt es somit nur das 11-Zoll-gerät, das 2388 mal 1688 Bildpunkte zeigt und kaum größer ist als frühere ipad-generation­en, die über ein 9,7-Zoll-display verfügten.

Im Innern werkelt der neue und extrem leistungss­tarke A12x-prozessor. Weitere Besonderhe­iten sind die 12-Megapixel-kamera, der 4K-videomodus, vier Lautsprech­er und der USB-C-PORT, der den Lightning-anschluss ersetzt. Wie alle ipads arbeitet auch das neue Pro-modell mit IOS als Betriebssy­stem. Einschränk­ungen hinsichtli­ch der Einsatzmög­lichkeiten gibt es somit nicht: Hard- und Software sind in Apples ipads schlicht auf der Höhe der Zeit.

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Fotos: Hersteller Auf die Anforderun­gen kommt es an: Wer mit seinem Tablet nur ein wenig im Internet surfen will, ist mit einem günstigen Gerät gut beraten. Samsung (Bild) hat Tablets in nahezu allen Preisklass­en im Programm.
 ??  ?? 190 Euro: Amazon Fire HD 10350 Euro: Huawei Mediapad M5 8.4450 Euro: Microsoft Surface Go650 Euro: Samsung Galaxy S4 T830
190 Euro: Amazon Fire HD 10350 Euro: Huawei Mediapad M5 8.4450 Euro: Microsoft Surface Go650 Euro: Samsung Galaxy S4 T830
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149 Euro: Acer Iconia One 10

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