Rocker-Novizen brutal verprügelt
Prozess nach Schlägerei in Nürnberg
Nürnberg Für einen brutalen Angriff auf eine neue Rocker-Gruppierung müssen sich drei Männer seit Freitag vor dem Landgericht NürnbergFürth verantworten. Zum Prozessbeginn hätten alle Angeklagten angekündigt, sich im Laufe des Verfahrens persönlich oder über ihre Anwälte äußern zu wollen, sagte ein Gerichtssprecher.
Ein 51-jähriger Deutscher steht als mutmaßlicher Anstifter der Tat vor Gericht. Er soll Europa-Präsident einer rockerähnlichen Gruppierung sein und die erbetene Gründung eines sogenannten Chapters, einer Art regionalen Untergruppe, in Schwabach abgelehnt haben. Er beauftragte den Vorwürfen zufolge die anderen Angeklagten im Alter von 23 und 55 Jahren sowie zwei weitere Tatverdächtige damit, den Schwabachern sämtliche Utensilien abzunehmen und sie mit massiver körperlicher Gewalt zu bestrafen, sie „plattzumachen“.
Ende Oktober 2017 prügelten und traten die vier beauftragten Schläger laut Anklage der Staatsanwaltschaft in einem Schwabacher Tattoo-Studio, das als Klubheim dienen sollte, auf die Opfer ein. Unter anderem sei ein Mann mit einem Golfschläger schwer am Kopf verletzt worden. Der Golfschläger zerbrach dabei durch die Wucht des Schlages sogar. Die Staatsanwaltschaft wirft den 23- und 55-jährigen Deutschen unter anderem versuchten Totschlag in vier Fällen vor. Dafür könnte eine Freiheitsstrafe von fünf bis 15 Jahren verhängt werden, erklärte der Gerichtssprecher. Für den Anstifter gelte derselbe Strafrahmen.