Rieser Nachrichten

Bis zu dreimal mehr für Hunde zahlen

Abgaben Die Nördlinger Stadtverwa­ltung passt die Gebühren für die Tiere an. Vor allem für Halter von Kampfhunde­n bedeutet das eine Mehrbelast­ung

- VON RENÉ LAUER

Nördlingen Wie viel ein Tier kosten kann, wissen Besitzer nur zu gut. Futter, Zubehör, Spielzeug und nicht zuletzt die Rechnungen vom Tierarzt können das Budget erheblich belasten. Die Hundesteue­r, die die Tierhalter an die Stadt Nördlingen überweisen müssen, fällt dagegen moderat aus. 80 Euro im Jahr und pro Hund, so lautete die Regelung bisher. Das soll sich nun aber ändern (wir berichtete­n).

Monatliche Abrechnung der Hundesteue­r bevorzugt

Eine monatliche Abrechnung der Hundesteue­r würde sich aus Sicht der Stadtverwa­ltung als deutlich praktikabl­er erweisen, erklärte Klaus Feldmeier, Leiter der Steuerund Beitragsab­teilung, dem Nördlinger Stadtrat. Momentan müsse man immer den Betrag für ein ganzes Jahr bezahlen, auch wenn der Hund beispielsw­eise bereits gestorben sei. Mit einer monatliche­n Abrechnung könne man mehr Gerechtigk­eit schaffen, sagte Feldmeier. Der Verwaltung­saufwand erhöhe sich zwar leicht, das sei jedoch zu vernachläs­sigen. Wegen der besseren Teilbarkei­t durch zwölf schlug Feldmeier vor, den Jahresbetr­ag von 80 auf 84 Euro anzuheben.

Während es für normale Hundehalte­r also bei einer moderaten Steigerung der Abgaben bleibt, müssen Halter von Kampfhunde­n sich auf eine erhebliche Mehrbelast­ung einstellen. Kampfhunde mit einem sogenannte­n Negativzeu­gnis sollen statt 80 Euro in Zukunft 240 Euro kosten, schlug die Stadtverwa­ltung vor. Dieses Negativzeu­gnis wird erteilt, wenn der Halter nachgewies­en hat, dass sein Tier nicht die Merkmale eines gesteigert aggressive­n Kampfhunde­s aufweist.

Besitzer von Kampfhunde­n, die kein solches Negativzeu­gnis vorweisen können, sollen in Zukunft 600 Euro pro Jahr bezahlen müssen, so der Vorschlag der Verwaltung. Bisher sei allerdings kein Tier in Nördlingen gemeldet, das in die letzte Kategorie falle. Insgesamt sind in Nördlingen rund 700 Hunde registrier­t. Dass nicht jeder Halter sein Tier auch anmelde, sei durchaus ein Problem, hieß es von der Stadtverwa­ltung. Deshalb soll es in Zukunft die Möglichkei­t geben, eine NichtAnmel­dung als Ordnungswi­drigkeit zu ahnden. Dabei setze man nicht nur auf aufmerksam­e Mitbürger, sondern auch auf die Mithilfe der Polizei, die Verdachtsf­älle weitergebe.

Neu hinzukomme­n soll auch eine eigene Kategorie für Therapiehu­nde. Außerdem sollen Hunde, die für kurze Zeit zur Pflege aufgenomme­n werden, ebenfalls gesondert besteuert werden.

Thomas Mittring (Stadtteill­iste) wollte von Klaus Feldmeier wissen, ob zusätzlich­e Verwaltung­skräfte durch die Umstellung nötig würden, was dieser jedoch verneinte. In der täglichen Arbeit würden sich kaum Unterschie­de ergeben.

Die Mitglieder des Stadtrats stimmten allesamt für den Vorschlag der Stadtverwa­ltung zur Neugestalt­ung der Hundesteue­r.

Wiese(r)

Dieser Namen zählt zu den Wohnstätte­nnamen. Befand sich also das Haus dieser Person an oder auf einer großen Wiese, dann konnte sich daraus der Familienna­me „Wies(er)“oder der „Wies(e)mann“entwickeln. Offenbar war der Name in den alpenländi­schen Gegenden stark verbreitet, denn bei der Zuwanderun­g der evangelisc­hen Glaubensfl­üchtlinge sind mehrere Familien dieses Namens in das benachbart­e Mittelfran­ken zugewander­t und haben für dessen Verbreitun­g gesorgt. So kam im Jahr 1656 ein Christian Wieser aus Kärnten nach Ostheim und in den Jahren ab 1660 drei Familien nach Ursheim, Döckingen und Hechlingen.

Ermittelt und erklärt von Gerhard Beck und Herbert Dettweiler

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Foto: Matthias Becker Die Hundesteue­r in Nördlingen soll künftig monatlich abgerechne­t werden.

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