Bis zu dreimal mehr für Hunde zahlen
Abgaben Die Nördlinger Stadtverwaltung passt die Gebühren für die Tiere an. Vor allem für Halter von Kampfhunden bedeutet das eine Mehrbelastung
Nördlingen Wie viel ein Tier kosten kann, wissen Besitzer nur zu gut. Futter, Zubehör, Spielzeug und nicht zuletzt die Rechnungen vom Tierarzt können das Budget erheblich belasten. Die Hundesteuer, die die Tierhalter an die Stadt Nördlingen überweisen müssen, fällt dagegen moderat aus. 80 Euro im Jahr und pro Hund, so lautete die Regelung bisher. Das soll sich nun aber ändern (wir berichteten).
Monatliche Abrechnung der Hundesteuer bevorzugt
Eine monatliche Abrechnung der Hundesteuer würde sich aus Sicht der Stadtverwaltung als deutlich praktikabler erweisen, erklärte Klaus Feldmeier, Leiter der Steuerund Beitragsabteilung, dem Nördlinger Stadtrat. Momentan müsse man immer den Betrag für ein ganzes Jahr bezahlen, auch wenn der Hund beispielsweise bereits gestorben sei. Mit einer monatlichen Abrechnung könne man mehr Gerechtigkeit schaffen, sagte Feldmeier. Der Verwaltungsaufwand erhöhe sich zwar leicht, das sei jedoch zu vernachlässigen. Wegen der besseren Teilbarkeit durch zwölf schlug Feldmeier vor, den Jahresbetrag von 80 auf 84 Euro anzuheben.
Während es für normale Hundehalter also bei einer moderaten Steigerung der Abgaben bleibt, müssen Halter von Kampfhunden sich auf eine erhebliche Mehrbelastung einstellen. Kampfhunde mit einem sogenannten Negativzeugnis sollen statt 80 Euro in Zukunft 240 Euro kosten, schlug die Stadtverwaltung vor. Dieses Negativzeugnis wird erteilt, wenn der Halter nachgewiesen hat, dass sein Tier nicht die Merkmale eines gesteigert aggressiven Kampfhundes aufweist.
Besitzer von Kampfhunden, die kein solches Negativzeugnis vorweisen können, sollen in Zukunft 600 Euro pro Jahr bezahlen müssen, so der Vorschlag der Verwaltung. Bisher sei allerdings kein Tier in Nördlingen gemeldet, das in die letzte Kategorie falle. Insgesamt sind in Nördlingen rund 700 Hunde registriert. Dass nicht jeder Halter sein Tier auch anmelde, sei durchaus ein Problem, hieß es von der Stadtverwaltung. Deshalb soll es in Zukunft die Möglichkeit geben, eine NichtAnmeldung als Ordnungswidrigkeit zu ahnden. Dabei setze man nicht nur auf aufmerksame Mitbürger, sondern auch auf die Mithilfe der Polizei, die Verdachtsfälle weitergebe.
Neu hinzukommen soll auch eine eigene Kategorie für Therapiehunde. Außerdem sollen Hunde, die für kurze Zeit zur Pflege aufgenommen werden, ebenfalls gesondert besteuert werden.
Thomas Mittring (Stadtteilliste) wollte von Klaus Feldmeier wissen, ob zusätzliche Verwaltungskräfte durch die Umstellung nötig würden, was dieser jedoch verneinte. In der täglichen Arbeit würden sich kaum Unterschiede ergeben.
Die Mitglieder des Stadtrats stimmten allesamt für den Vorschlag der Stadtverwaltung zur Neugestaltung der Hundesteuer.
Wiese(r)
Dieser Namen zählt zu den Wohnstättennamen. Befand sich also das Haus dieser Person an oder auf einer großen Wiese, dann konnte sich daraus der Familienname „Wies(er)“oder der „Wies(e)mann“entwickeln. Offenbar war der Name in den alpenländischen Gegenden stark verbreitet, denn bei der Zuwanderung der evangelischen Glaubensflüchtlinge sind mehrere Familien dieses Namens in das benachbarte Mittelfranken zugewandert und haben für dessen Verbreitung gesorgt. So kam im Jahr 1656 ein Christian Wieser aus Kärnten nach Ostheim und in den Jahren ab 1660 drei Familien nach Ursheim, Döckingen und Hechlingen.
Ermittelt und erklärt von Gerhard Beck und Herbert Dettweiler