Der Rathauschef nimmt die Arbeit auf
Politik Wassertrüdingens neuer Bürgermeister Stefan Ultsch wird vereidigt. Welche Themen die Stadt neben der angespannten Finanzlage aktuell beschäftigen
Wassertrüdingen Die 30-monatige Vakanz auf dem Posten des Ersten Bürgermeisters der Stadt Wassertrüdingen ist vorbei. Stefan Ultsch (SPD) wurde durch den dienstältesten Stadtrat Otto Würth zum Ersten Bürgermeister vereidigt. Das neue Stadtoberhaupt wählte zur vorgegebenen Eidesformel „so wahr mir Gott helfe“.
Die Sitzung des Stadtrats leitete dritter Bürgermeister Klaus Schülein, der nach dem Rücktritt der zweiten und bislang amtierenden Bürgermeisterin Monika Breit am Tag nach der Bürgermeisterwahl für einen Tag in erster Verantwortung für die Stadt stand. Ihr dankte Schülein für das Engagement in einer schwierigen Zeit während der zweieinhalbjährigen Erkrankungsphase des vor sechs Wochen in den vorzeitigen Ruhestand verabschiedeten Günther Babel. Monika Breit habe Finanzkrise und städtische Herausforderungen wie den Bau der Grundschule oder Maßnahmen bei der Landesgartenschau mit großem Engagement überbrückt. Das Handeln habe sich von selbst ergeben, antwortete Monika Breit. Breits Stadtratsmandat bleibt vom Rücktritt ihres Amts als zweite Bürgermeisterin unberührt.
Vor der Vereidigung des neuen Bürgermeisters ließ Sitzungsleiter Schülein angesichts „einer Zäsur für die Stadtgeschichte“die vergangenen 16 Jahre Revue passieren und verglich die Situation mit einem Generationswechsel und mit Säen und Ernten. Der ehemalige Bürgermeister Hugo Pelczer habe in seiner Ägide mit Projekten wie Tangenten, Neugestaltung Marktplatz, Sonnenuhrenpark oder Betty-Staedtler- Mittelschule gesät und Günther Babel konnte ernten, setzte aber auch mit dem städtischen Radl-Hotel, Altstadtzentrum, neuer Grundschule und der erfolgreichen Bewerbung um die „Natur in Wassertrüdingen“entscheidende Meilensteine der Stadtentwicklung. Der neue Bürgermeister Stefan Ultsch könne vieles ernten, müsse aber auch Akzente setzen und neue Dinge bewegen. Wichtig war Schülein noch der Hinweis auf die Streichung freiwilliger Leistungen für Kindergartenplätze aufgrund gesetzlicher Vorgaben, über die sich zuvor viele Familien gefreut hätten. Die Finanzlage der Stadt sei „angespannt, aber nicht dramatisch“und dabei dürfe ein zufriedener Blick auf die vielen in Wassertrüdingen geschaffenen Werte geworfen werden. Eine uneingeschränkte Zusammenarbeit mit dem neuen Bürgermeister zum Wohle der Stadt sicherte Klaus Schülein für die CSU-Fraktion zu.
Das älteste Stadtratsmitglied Otto Würth, in der fünften Periode im Stadtrat, nahm dem neuen Bürgermeister Stefan Ultsch den Eid ab. Verknüpft mit dem Amt des Ersten Bürgermeisters ist die Funktion des Aufsichtsratsvorsitzenden der „Natur in Wassertrüdingen 2019“. Nach der Vereidigung und Amtsübernahme mittels der Amtskette bedankte sich Ultsch und lud zu einem Umtrunk in eine Gaststätte ein. Ultschs Gegenkandidat Rainer Breit ging aus dem Publikum auf den neuen Bürgermeister zu und gratulierte. In die nächste Sitzung des Stadtrats, voraussichtlich am Montag, 26. November, wurde der Tagesordnungspunkt „Festsetzung der Dienstaufwandsentschädigung für den Ersten Bürgermeister“wegen mangelnder Vorbereitungszeit verschoben.