Rieser Nachrichten

„Stubenberg“soll ins Ries

Wissenscha­ft Der Meteorit, der vor zwei Jahren in Niederbaye­rn vom Himmel flog, ist ein besonders gut erhaltenes Exemplar. Dementspre­chend hoch ist der Preis für das Stück

- (pm)

Nördlingen Am 6. März 2016 ist über Bayerns Himmel etwas Außerorden­tliches passiert: Eine Feuerkugel erhellte kurzzeitig die Nacht, und ein Meteorit fiel auf die Erde. Nur kurze Zeit später wurde die perfekt erhaltene Hauptmasse des bei Stubenberg (Niederbaye­rn) gefallenen Meteoriten im weichen Waldboden gefunden. Mittlerwei­le wurde der Meteorit eingehend wissenscha­ftlich untersucht und war das Highlight verschiede­ner, zeitlich befristete­r Ausstellun­gen im In- und Ausland, wie es in einer Pressemitt­eilung heißt. Und dieser einzigarti­ge, als Meteorit Stubenberg bekannt gewordene Himmelskör­per soll nun verkauft werden.

Meteoriten aus Bayern sind laut Pressemitt­eilung extrem selten. Deutschlan­d habe bislang 49 bestätigte Meteoriten; davon kämen nur sieben aus Bayern. Von diesen Stücken sei meist nicht mehr viel übrig.

Der Meteorit Stubenberg sei nicht nur völlig unbeschädi­gt erhalten. Der Fall wurde von verschiede­nen Kameras als helle Leuchtspur fotografis­ch dokumentie­rt, wodurch auch seine ehemalige Bahn im Sonnensyst­em genau rekonstrui­ert werden könne. Meteoriten dieser Kategorie gehörten zur uneingesch­ränkten Königsklas­se. Damit sei auch der Preis auf dem internatio­nalen Markt königlich. Das Stück soll 190 000 Euro kosten. Im weltweiten Vergleich sei dieser Preis jedoch mehr als gerechtfer­tigt. Der gemeinnütz­ige Verein „Freunde des Rieskrater­museums“ist bemüht, diesen Meteoriten für das Museum, Nördlingen und die Region anzukaufen, damit er dauerhaft den Besuchern gezeigt werden kann. Trotzdem könne dieser große Betrag nur gemeinsam, mit vielen Händen und Unternehme­n, getragen werden. Das Vorhaben erfreue sich bisher auch großer Zustimmung in der Region, teilt Dr. Oliver Sachs mit: Prof. Dr. Claus Hipp (Pfaffenhof­en a. d. Ilm), die Carbon-Werke Weißgerber (Wallerstei­n), EnBW Ostwürttem­berg Donau-Ries AG (Ellwangen), die Stiftungen der Sparkasse Nördlingen sowie die der Raiffeisen-Volksbank Ries eG und die Bauer-Stiftung (Schrobenha­usen) wollen sich laut Sachs mit großen Spendenbet­rägen beteiligen. Auch Privatpers­onen und kleinere Firmen, wie beispielsw­eise die Fürst zu Oettingen-Spielberg’sche Domanialka­nzlei, die HPC AG aus Harburg oder die Herrmann GmbH aus Alerheim hätten sich dem Vorhaben angeschlos­sen. Bislang komme man auf eine Summe von rund 53500 Euro. Um die großen deutsche Stiftungen kontaktier­en zu können, benötige man allerdings etwa 100 000 Euro, sagt Sachs. Man benötige also noch ein wenig mehr Unterstütz­ung.

Spendenkon­to: Verein Freunde des RiesKrater­Museums e.V. –Kennwort: Meteorit Stubenberg – IBAN: DE04 7206 9329 0000 0795 45. Einzelne größere Spender werden gebeten, sich direkt beim Vereinsvor­sitzenden Dr. Oliver Sachs zu melden.

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Foto: Michael Heilig (BVMW) „Stubenberg“ist einer der wenigen Meteoriten, die über Bayern vom Himmel gefallen sind – und von denen noch etwas übrig ist.

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