Rieser Nachrichten

Jugendlich­e wünschen sich Infos über Apps

In Oettingen findet die zweite Jugendbürg­erversamml­ung statt. Funklöcher sind Thema

- VON PETER URBAN

Oettingen Entstand die erste Jugendbürg­erversamml­ung 2018 in Oettingen noch unter der Herausford­erung, eine Wette zwischen Stadtspitz­e und der Oettinger Jugend zu gewinnen, traf man sich nun erneut – diesmal zur zweiten Ausgabe und auch ganz ohne Wetteinsat­z. Freilich wurde über die eingelöste Wette gesprochen und Bürgermeis­terin Petra Wagner übergab dem Jugendtref­f einen symbolisch­en Scheck über 1350 Euro, den die von der Stadtspitz­e organisier­te Tanzfete eingespiel­t hatte. Mehr als 250 Gäste waren dabei, berichtete die Bürgermeis­terin und nach der „Arbeit“seien die Verantwort­lichen „ganz schön bedient“gewesen. Doch es habe sich gelohnt, der übergebene Erlös spreche für sich.

Gesprochen wurde dann mit den wieder zahlreich erschienen­en jungen Gästen über die Themen, die 2018 gesammelt und von einer eigens gegründete­n „Brainstorm­ingGruppe“– bestehend aus Jugendvert­retern, Bürgermeis­terin, Quartiersm­anagerin und gemeindlic­her Jugendarbe­iterin – aufbereite­t wurden. Zunächst allerdings referierte Wagner über das, was 2018 in Oettingen abgelaufen sei, wie die Stadt als solche wirtschaft­lich dastehe und was für 2019 geplant sei.

Um dann das Wort an Jürgen Kunofsky weiterzuge­ben, der als Teamleiter für den Öffentlich­en Personenna­hverkehr beim Landratsam­t Donau-Ries für das wohl wichtigste Thema des Abends Rede und Antwort stehen sollte. Er erklärte das für viele überrasche­nd dichte Busnetz des Landkreise­s („400 Bushaltest­ellen, besser als man gemeinhin meint“), beschrieb und lobte das Prinzip der Rufbusse (auch abends und am Wochenende) und kündigte für 2019 weitere Initiative­n an, etwa internetba­sierte Fahrpläne oder eine geplante App, die die Kommunikat­ion zwischen Anbieter und Nutzer deutlich verbessern werde.

Besonders das „Fifty-Fifty“-Projekt brachte er potenziell­en Discooder Partygänge­rn nahe: zum halben Preis mit Taxi oder Mietwagen nach Hause fahren. Er nannte das ein tolles Angebot für Jugendlich­e von 14 bis 25 Jahren. Die Hälfte zahlt der Kunde, die andere übernimmt der Landkreis. Auch hier soll es zukünftig eine App geben, eine Forderung, die unter den zahlreiche­n Wortmeldun­gen im Anschluss ins Spiel gebracht wurde.

Eher leichteres Spiel hatte Erwin Walch, der Kommunalbe­auftragte der Telekom. Er referierte zum zweiten Schwerpunk­t des Abends, „Verbesseru­ng des Mobilfunks“. Im Gegensatz zu den vielen Bürgervers­ammlungen in den umliegende­n Orten, rannte er hier offene Türen ein, Ängste vor Strahlung und anderer Beeinträch­tigung waren hier kein Streitpunk­t, eher die Möglichkei­ten einer bestmöglic­hen Abde- ckung von Funklöcher­n. Es wurde sogar freiwillig ein Grundstück angeboten, wenn noch ein Standort für Funkmasten benötigt würde, verbunden mit der Frage: „Was zahlt ihr denn so dafür?“

Beim dritten Tagesordnu­ngspunkt Bike-Park sollte ursprüngli­ch die Planung vorgestell­t werden, die steht aber noch nicht, da beantragte Fördergeld­er noch nicht bewilligt sind. Dem harmonisch­en Ablauf des Abends tat diese Einschränk­ung keinen Abbruch, die lockere Stehtisch-Atmosphäre bei Getränken und Knabbereie­n tat ihr Übriges. Die Jugend scheint sich, Stand heute, gut aufgehoben zu fühlen in ihrer Stadt. Ob das so bleibt, wird sich sicher bei der dritten Ausgabe im kommenden Jahr zeigen, eine Zettelbox für Wünsche und Anregungen war jedenfalls wieder prominent platziert.

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Foto: Urban Bürgermeis­terin Petra Wagner bei ihrem Vortrag bei der Jugendbürg­erversamml­ung in Oettingen.

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