Zu schnell auf glatter Straße: Unfallserie
In Region kracht es am Sonntag ungewöhnlich häufig, vor allem auf der B 2. Hoher Schaden, mehrere Verletzte
Donauwörth Schneefall den ganzen Tag über und Temperaturen, die allmählich auf die Frostgrenze sanken, haben am Sonntag der Polizei und den Abschleppdiensten in der Region ordentlich Arbeit beschert. Auf den entsprechend rutschigen Straßen verunglückten Autofahrer in fast schon regelmäßigen Abständen, zum Teil auch auf spektakuläre Weise. Schwerpunkt der Karambolagen war die B 2.
Die Einsatzlage sei über den Sonntag schon außergewöhnlich gewesen, bilanziert Magnus Kastenhofer, Pressesprecher der Polizeiinspektion Donauwörth. Bei einigen der Unfälle entstand großer Sachschaden. Durch glückliche Umstände blieben die Beteiligten meist unverletzt oder zogen sich – abgesehen von einem Unfall – nur leichte Blessuren zu. Die Unfallserie begann kurz nach 9 Uhr und endete erst am Abend, als die Niederschläge aufhörten. Mancher Verkehrsteilnehmer habe seine Fahrweise einfach nicht den winterlichen Verhältnissen angepasst, stellt Kastenhofer fest: „Es war nirgends so, dass es überraschend glatt war.“
Auf der B 2 wurde der Bereich der Hangbrücke am Schellenberg bei Donauwörth zwei Verkehrsteilnehmern zum Verhängnis. Gegen 10.15 Uhr wechselte eine 22-Jährige, die mit ihrem Auto in Richtung Norden unterwegs war, bei Schneefall und geschlossener Schneedecke die Spur – und geriet ins Schleudern. Der Wagen rutschte nach rechts von der Straße, ohne mit dem anderen Fahrzeug, das überholt wurde, zusammenzustoßen. Dann rutschte die junge Frau mit ihrem Auto über den Beginn einer Leitplanke und kam hinter dieser zum Stehen. Der Schaden wird auf rund 3500 Euro geschätzt. Der Pkw musste mit einem Kran geborgen werden.
Die höchste Schadenssumme verzeichnete die Polizei am Sonntag gegen 15.40 Uhr an der Hangbrücke. Einem 26-Jährigen, der mit seinem PS-starken Allradwagen ebenfalls zum Berger Kreuz hin fuhr, waren andere Verkehrsteilnehmer offenbar zu langsam. Trotz des rutschigen Untergrunds und der großen Glätte-Warnschilder vor der Brücke scherte der Mann zum Überholen aus – und verlor sogleich die Kontrolle über das Auto. Dieses krachte gegen die Mittelleitplanke. An dem Auto entstand Totalschaden in Höhe von schätzungsweise 45 000 Euro. Hinzu kommt der Schaden an der Leitplanke (rund 3000 Euro). Obwohl der Wagen rundum demoliert wurde, blieb der Fahrer unversehrt.
Bereits um 9.30 Uhr verunglückte am Sonntag eine 36-Jährige mit ihrem Auto auf der B 2 nördlich von Monheim direkt hinter der Grenze in den Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen. Auf eisglatter Fahrbahn, so die Polizei, geriet der Pkw in einer leichten Linkskurve kurz nach dem Parkplatz ins Bankett. Beim Gegensteuern geriet der Wagen außer Kontrolle und überschlug sich im Graben.
Mutter und Tochter werden ins Krankenhaus gebracht
Die Fahrerin und ihre sechsjährige Tochter kamen nach ersten Erkenntnissen mit dem Schrecken davon, wurden vom Roten Kreuz aber zur weiteren Untersuchung ins Donauwörther Krankenhaus gebracht. Die Freiwillige Feuerwehr Monheim war ebenfalls vor Ort und regelte den Verkehr.
Weiterer Unfallschwerpunkt der B 2 war der Abschnitt im angren- zenden Landkreis Augsburg. Dort krachte es viermal. Bei Meitingen prallten eine 34-Jährige, ein 59-Jähriger und eine 25-Jährige jeweils mit ihrem Auto gegen die Leitplanke. Gesamtschaden: circa 35 000 Euro.
Nahe Nordendorf landete gegen 21.15 Uhr ein 22-Jähriger mit seinem Pkw im Gebüsch. Hier waren die gesundheitlichen Folgen für die Beteiligten am gravierendsten. Während der Fahrer mit leichteren Blessuren davonkam, mussten seine Begleiter, 22 und 27 Jahre alt, laut Polizei mit mittelschweren Verletzungen in die Klinik gebracht werden. Der Sachschaden ist ebenfalls nicht ohne: Er liegt bei ungefähr 30 000 Euro.
„Bekanntschaft“mit der Mittelleitplanke machte eine Autofahrerin kurz nach 18.30 Uhr auf der B 2 auf Höhe Asbach-Bäumenheim. Die 41-Jährige schleuderte nach dem ersten Aufprall mit ihrem Wagen wieder nach rechts, kam von der Straße ab und krachte seitlich gegen einen Baum. Die Frau blieb unverletzt, berichtet die Polizei. Der Unfall hätte wahrscheinlich schlimmer geendet, wäre der Einschlag nicht auf Höhe der Rückbank, sondern im Bereich des Fahrersitzes erfolgt. Den Sachschaden beziffern die Beamten auf um die 5000 Euro.
Auf der Kreisstraße zwischen Mauren und Oppertshofen war gegen 9.15 Uhr eine 19-Jährige mit ihrem Pkw zu schnell. Der schlitterte von der Fahrbahn, stieß gegen zwei Verkehrszeichen sowie zwei kleine Bäume und blieb im Graben stehen. Die junge Frau verletzte sich leicht, der Schaden beträgt etwa 2000 Euro. Glück im Unglück hatten die beiden Insassen eines Wagens, der gegen 17 Uhr auf der Staatsstraße zwischen Blossenau und Warching im Graben auf dem Dach landete. Der Fahrer, 30 Jahre alt, war auf der abschüssigen Straße bei geschlossener Schneedecke zu flott unterwegs gewesen. Die Beifahrerin, 23 Jahre, zog sich wohl leichte Blessuren zu. Das Rote Kreuz lieferte die Frau ins Krankenhaus ein. Am Wagen entstand Totalschaden in Höhe von rund 4000 Euro.
Eine Rutschpartie legte gegen 17.15 Uhr auch ein 29-Jähriger auf der B 25 im Bereich der Anschlussstelle Wörnitzstein/ Berg hin. Der Mann trat zu sehr auf das Gaspedal, der Wagen kam von der Straße ab und wurde derart demoliert, dass er abgeschleppt werden musste.