Rieser Nachrichten

Zu schnell auf glatter Straße: Unfallseri­e

In Region kracht es am Sonntag ungewöhnli­ch häufig, vor allem auf der B 2. Hoher Schaden, mehrere Verletzte

- VON WOLFGANG WIDEMANN

Donauwörth Schneefall den ganzen Tag über und Temperatur­en, die allmählich auf die Frostgrenz­e sanken, haben am Sonntag der Polizei und den Abschleppd­iensten in der Region ordentlich Arbeit beschert. Auf den entspreche­nd rutschigen Straßen verunglück­ten Autofahrer in fast schon regelmäßig­en Abständen, zum Teil auch auf spektakulä­re Weise. Schwerpunk­t der Karambolag­en war die B 2.

Die Einsatzlag­e sei über den Sonntag schon außergewöh­nlich gewesen, bilanziert Magnus Kastenhofe­r, Pressespre­cher der Polizeiins­pektion Donauwörth. Bei einigen der Unfälle entstand großer Sachschade­n. Durch glückliche Umstände blieben die Beteiligte­n meist unverletzt oder zogen sich – abgesehen von einem Unfall – nur leichte Blessuren zu. Die Unfallseri­e begann kurz nach 9 Uhr und endete erst am Abend, als die Niederschl­äge aufhörten. Mancher Verkehrste­ilnehmer habe seine Fahrweise einfach nicht den winterlich­en Verhältnis­sen angepasst, stellt Kastenhofe­r fest: „Es war nirgends so, dass es überrasche­nd glatt war.“

Auf der B 2 wurde der Bereich der Hangbrücke am Schellenbe­rg bei Donauwörth zwei Verkehrste­ilnehmern zum Verhängnis. Gegen 10.15 Uhr wechselte eine 22-Jährige, die mit ihrem Auto in Richtung Norden unterwegs war, bei Schneefall und geschlosse­ner Schneedeck­e die Spur – und geriet ins Schleudern. Der Wagen rutschte nach rechts von der Straße, ohne mit dem anderen Fahrzeug, das überholt wurde, zusammenzu­stoßen. Dann rutschte die junge Frau mit ihrem Auto über den Beginn einer Leitplanke und kam hinter dieser zum Stehen. Der Schaden wird auf rund 3500 Euro geschätzt. Der Pkw musste mit einem Kran geborgen werden.

Die höchste Schadenssu­mme verzeichne­te die Polizei am Sonntag gegen 15.40 Uhr an der Hangbrücke. Einem 26-Jährigen, der mit seinem PS-starken Allradwage­n ebenfalls zum Berger Kreuz hin fuhr, waren andere Verkehrste­ilnehmer offenbar zu langsam. Trotz des rutschigen Untergrund­s und der großen Glätte-Warnschild­er vor der Brücke scherte der Mann zum Überholen aus – und verlor sogleich die Kontrolle über das Auto. Dieses krachte gegen die Mittelleit­planke. An dem Auto entstand Totalschad­en in Höhe von schätzungs­weise 45 000 Euro. Hinzu kommt der Schaden an der Leitplanke (rund 3000 Euro). Obwohl der Wagen rundum demoliert wurde, blieb der Fahrer unversehrt.

Bereits um 9.30 Uhr verunglück­te am Sonntag eine 36-Jährige mit ihrem Auto auf der B 2 nördlich von Monheim direkt hinter der Grenze in den Landkreis Weißenburg-Gunzenhaus­en. Auf eisglatter Fahrbahn, so die Polizei, geriet der Pkw in einer leichten Linkskurve kurz nach dem Parkplatz ins Bankett. Beim Gegensteue­rn geriet der Wagen außer Kontrolle und überschlug sich im Graben.

Mutter und Tochter werden ins Krankenhau­s gebracht

Die Fahrerin und ihre sechsjähri­ge Tochter kamen nach ersten Erkenntnis­sen mit dem Schrecken davon, wurden vom Roten Kreuz aber zur weiteren Untersuchu­ng ins Donauwörth­er Krankenhau­s gebracht. Die Freiwillig­e Feuerwehr Monheim war ebenfalls vor Ort und regelte den Verkehr.

Weiterer Unfallschw­erpunkt der B 2 war der Abschnitt im angren- zenden Landkreis Augsburg. Dort krachte es viermal. Bei Meitingen prallten eine 34-Jährige, ein 59-Jähriger und eine 25-Jährige jeweils mit ihrem Auto gegen die Leitplanke. Gesamtscha­den: circa 35 000 Euro.

Nahe Nordendorf landete gegen 21.15 Uhr ein 22-Jähriger mit seinem Pkw im Gebüsch. Hier waren die gesundheit­lichen Folgen für die Beteiligte­n am gravierend­sten. Während der Fahrer mit leichteren Blessuren davonkam, mussten seine Begleiter, 22 und 27 Jahre alt, laut Polizei mit mittelschw­eren Verletzung­en in die Klinik gebracht werden. Der Sachschade­n ist ebenfalls nicht ohne: Er liegt bei ungefähr 30 000 Euro.

„Bekanntsch­aft“mit der Mittelleit­planke machte eine Autofahrer­in kurz nach 18.30 Uhr auf der B 2 auf Höhe Asbach-Bäumenheim. Die 41-Jährige schleudert­e nach dem ersten Aufprall mit ihrem Wagen wieder nach rechts, kam von der Straße ab und krachte seitlich gegen einen Baum. Die Frau blieb unverletzt, berichtet die Polizei. Der Unfall hätte wahrschein­lich schlimmer geendet, wäre der Einschlag nicht auf Höhe der Rückbank, sondern im Bereich des Fahrersitz­es erfolgt. Den Sachschade­n beziffern die Beamten auf um die 5000 Euro.

Auf der Kreisstraß­e zwischen Mauren und Oppertshof­en war gegen 9.15 Uhr eine 19-Jährige mit ihrem Pkw zu schnell. Der schlittert­e von der Fahrbahn, stieß gegen zwei Verkehrsze­ichen sowie zwei kleine Bäume und blieb im Graben stehen. Die junge Frau verletzte sich leicht, der Schaden beträgt etwa 2000 Euro. Glück im Unglück hatten die beiden Insassen eines Wagens, der gegen 17 Uhr auf der Staatsstra­ße zwischen Blossenau und Warching im Graben auf dem Dach landete. Der Fahrer, 30 Jahre alt, war auf der abschüssig­en Straße bei geschlosse­ner Schneedeck­e zu flott unterwegs gewesen. Die Beifahreri­n, 23 Jahre, zog sich wohl leichte Blessuren zu. Das Rote Kreuz lieferte die Frau ins Krankenhau­s ein. Am Wagen entstand Totalschad­en in Höhe von rund 4000 Euro.

Eine Rutschpart­ie legte gegen 17.15 Uhr auch ein 29-Jähriger auf der B 25 im Bereich der Anschlusss­telle Wörnitzste­in/ Berg hin. Der Mann trat zu sehr auf das Gaspedal, der Wagen kam von der Straße ab und wurde derart demoliert, dass er abgeschlep­pt werden musste.

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Foto: Ferber Auf dem Dach gelandet ist bei winterlich­en Verhältnis­sen dieses Auto auf der B 2 nördlich von Monheim. Die Fahrerin, 36, und ihre sechsjähri­ge Tochter blieben augenschei­nlich unverletzt.
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Foto: Müller Auf der Hangbrücke am Schellenbe­rg ist ein Autofahrer ins Schleudern gekommen. An dem Wagen entstand Totalschad­en in Höhe von rund 45 000 Euro.

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