Rieser Nachrichten

Hochwasser: Es geht um viel

- VON BARBARA WILD redaktion@rieser-nachrichte­n.de

Wenn es um Hochwasser­schutz geht, wird es schnell emotional. Das hat sich in der Sitzung des Donauwörth­er Bauausschu­sses gezeigt. Schnell war man beim Kernproble­m: Niemand will das Wasser vor der Haustür, aber Flächen für Flutungsge­biete will auch keiner hergeben. Zu viele Interessen hängen an den Grundstück­en.

Dabei ist die Analyse des Wasserwirt­schaftsamt­es eindeutig. Bei einem extremen Hochwasser, wie es 2013 Deggendorf erwischt hat, wäre in der Großen Kreisstadt richtig Land unter. An der Donau hat es ein solches Hochwasser übrigens selbst 1999 nicht gegeben – damals waren „nur“Iller und Lech betroffen. Doch sollte ein Extremhoch­wasser kommen, ist bereits heute klar: Donauwörth wäre eine der Kommunen an der Donau, die den größten Schaden nehmen könnten.

Es ist also wichtig, dass das Wasserwirt­schaftsamt die Planungen für einen modernen und effektiven Hochwasser­schutz hier vorantreib­t. Dass die Experten dabei nicht nur auf Donauwörth schauen können, sondern den gesamten Donauraum betrachten müssen, ist logisch – verlangsam­t aber die Realisieru­ng, weil noch mehr Kommunen, Behörden, Anlieger und Grundstück­seigentüme­r beteiligt sind. Sie alle wollen informiert und mitgenomme­n werden. Nur ein Beispiel: Beim Flutpolder zwischen Schwenning­en und Höchstädt sind 2000 Grundstück­sbesitzer zu berücksich­tigen. Es braucht einen langen Atem und gleichzeit­ig herrscht Zeitdruck. Denn wann das Hochwasser kommt, kann niemand sagen. Wenn die Massen an Schnee in den Alpen schnell schmelzen und die Wetterlage extrem wird – vielleicht schon 2019?

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