Hochwasser: Es geht um viel
Wenn es um Hochwasserschutz geht, wird es schnell emotional. Das hat sich in der Sitzung des Donauwörther Bauausschusses gezeigt. Schnell war man beim Kernproblem: Niemand will das Wasser vor der Haustür, aber Flächen für Flutungsgebiete will auch keiner hergeben. Zu viele Interessen hängen an den Grundstücken.
Dabei ist die Analyse des Wasserwirtschaftsamtes eindeutig. Bei einem extremen Hochwasser, wie es 2013 Deggendorf erwischt hat, wäre in der Großen Kreisstadt richtig Land unter. An der Donau hat es ein solches Hochwasser übrigens selbst 1999 nicht gegeben – damals waren „nur“Iller und Lech betroffen. Doch sollte ein Extremhochwasser kommen, ist bereits heute klar: Donauwörth wäre eine der Kommunen an der Donau, die den größten Schaden nehmen könnten.
Es ist also wichtig, dass das Wasserwirtschaftsamt die Planungen für einen modernen und effektiven Hochwasserschutz hier vorantreibt. Dass die Experten dabei nicht nur auf Donauwörth schauen können, sondern den gesamten Donauraum betrachten müssen, ist logisch – verlangsamt aber die Realisierung, weil noch mehr Kommunen, Behörden, Anlieger und Grundstückseigentümer beteiligt sind. Sie alle wollen informiert und mitgenommen werden. Nur ein Beispiel: Beim Flutpolder zwischen Schwenningen und Höchstädt sind 2000 Grundstücksbesitzer zu berücksichtigen. Es braucht einen langen Atem und gleichzeitig herrscht Zeitdruck. Denn wann das Hochwasser kommt, kann niemand sagen. Wenn die Massen an Schnee in den Alpen schnell schmelzen und die Wetterlage extrem wird – vielleicht schon 2019?
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