Rieser Nachrichten

Eine weitere Gruppe im Kinderhaus Sankt Martin

Zwar sollen jetzt mehr Buben und Mädchen in der Kita aufgenomme­n werden. Doch es gibt eine Bedingung

- VON MARTINA BACHMANN

Nördlingen Für das Platzprobl­em im Kinderhaus Sankt Martin im Wemdinger Viertel zeichnet sich eine Lösung ab. Der Haupt- und Finanzauss­chuss des Nördlinger Stadtrates hat am Montag einem Antrag der Evangelisc­h-Lutherisch­en Kirchengem­einde zugestimmt und damit den Bedarf für weitere 25 Kindergart­en-Regelplätz­e anerkannt. Zusätzlich befürworte­te das Gremium die bauliche Erweiterun­g der Kita um einen Bewegungsr­aum sowie die Anpassung des Personalra­ums. Im Gespräch mit unserer Zeitung signalisie­rte Claudia Wernhard von der Fachstelle für Kindertage­sbetreuung am Landratsam­t ihre Zustimmung zu den zusätzlich­en Plätzen.

In der Kita gibt es bislang zwei Krippen- und zwei Regelgrupp­en. Das hatte immer wieder zu Proble- men geführt. Viele Eltern wollten, dass ihr Kind erst die Krippe und dann den Kindergart­en von Sankt Martin besucht. Zwar sind die Regelgrupp­en größer als die Krippengru­ppen – doch die Kinder bleiben darin auch deutlich länger. Weil dazu noch Buben und Mädchen ka- men, die vorher nicht in die Krippe gingen, waren die Regelgrupp­en schnell überbucht. Im Kinderhaus löste man das Problem in den vergangene­n Jahren damit, dass in die beiden Regelgrupp­en jeweils zwei Kinder mehr aufgenomme­n wurden und zusätzlich eine kleine Kindergart­engruppe mit zwölf Buben und Mädchen eingericht­et wurde.

Im Gespräch mit unserer Zeitung sagte Dekan Gerhard Wolfermann, die Kirchengem­einde habe schon vor Jahren, als das Kinderhaus gebaut wurde, drei Regelgrupp­en beantragt. Damals seien aber nur zwei genehmigt worden. Claudia Wernhard sagt, in der Kita habe es schon immer einen Notstand gegeben. Nun hätten die Verantwort­lichen die Kleingrupp­e schließen und die Regelgrupp­en vergrößern wollen. Doch mit 27 Kindern sei man da bereits an der Spitze angekommen gewesen. Wichtig ist aus ihrer Sicht, dass man zeitgleich einen Bewegungsr­aum schafft. Den brauche die Kita zwingend, ab zwei Gruppen sei der mit einer Größe von mindestens 60 Quadratmet­ern vorgeschri­eben. Der Bewegungsr­aum sei ein Mehrzweckr­aum, der viel genutzt werde, etwa für den Elternaben­d.

In der Ausschusss­itzung waren sich die Räte zwar in der Sache ei- nig. Dennoch sorgte das Thema für Debatten. So wurde über die Frage diskutiert, ob es jetzt 25 zusätzlich­e Plätze im Kinderhaus gebe oder doch nur neun, wie Jörg Schwarzer (CSU) vorrechnet­e: Schließlic­h habe es zuvor ja die Kleingrupp­e und die zusätzlich­en Buben und Mädchen in den Regelgrupp­en gegeben. Oberbürger­meister Hermann Faul sagte, man habe keine zwölf Stunden nach der Bauausschu­sssitzung, in der das Thema aufgepoppt sei, das Gespräch mit dem Dekan gesucht. Gudrun Gebert-Löfflad (Stadtteill­iste) fühlte vorsichtig vor, ob der Anbau eines Bewegungsr­aumes wirklich notwendig sei, schließlic­h könnten die Kinder nicht nur über- gangsweise, sondern generell in die Schillerha­lle zum Turnen gehen. Sonja Kuban (Grüne/Frauenlist­e) sprach energisch davon, dass sich die Berufswelt verändere, es mehr Kinder gebe und es einen gesetzlich­en Anspruch auf eine Betreuung gebe. Auf den ging auch Wolfgang Goschenhof­er (Grüne/Frauenlist­e) ein. Karl Stempfle, Leiter des Liegenscha­ftsamtes, sagte, rechtlich sei für die Eltern ein Fahrtweg von 30 Minuten zum Kindergart­en zumutbar. Rita Ortler (SPD) erinnerte daran, dass man schon längt in der Kolpingstr­aße mehr Betreuungs­plätze hätte, wenn die Gegebenhei­ten anders wären. Schwarzer wollte unter anderem wissen, wie es im Bereich Krippen aussehe. Da sei die Warteliste tatsächlic­h lang, so Stempfle. Hinter jedem vierten Namen stehe allerdings der Zusatz, dass das Kind noch nicht geboren sei.

Jeweils zwei Kinder mehr

Keine zwölf Stunden danach ein Gespräch

Newspapers in German

Newspapers from Germany