Planlos in die digitale Zukunft
Jeder zweite Europäer weiß nicht, was Algorithmen sind
Wenn eines Tages dann doch die Maschinen mehr und mehr Kontrolle über unser Leben bekommen – dann können viele Europäer immerhin sagen: Wir haben nichts davon gewusst. Einer Studie der Bertelsmann-Stiftung zufolge hat jeder zweite Europäer keine Ahnung, was Algorithmen sind. 15 Prozent haben den Begriff gar noch nie gehört. Und das, obwohl Algorithmen eine zunehmend wichtige Rolle in vielen Lebensbereichen spielen.
Dass die Partnersuche auf Tinder und Co. heute mithilfe von Programmen funktioniert, wissen viele noch. Was die meisten dagegen gar nicht auf dem Schirm haben: Rech- ner entscheiden nicht über Liebesglück, sondern treffen, häufig völlig unbemerkt, auch andere persönliche Entscheidungen. 18 Prozent der Unternehmen benutzen heute schon Algorithmen, um Bewerbungsschreiben nach bestimmten Kriterien zu scannen. Das Programm analysiert zum Beispiel die Worte im Anschreiben und gleicht sie mit dem branchenüblichen Jargon ab. Trotzdem – oder viel- leicht auch weil sie wenig Ahnung von der Materie haben – fürchten sich viele Europäer vor Algorithmen. Die größten Angsthasen sind die Franzosen. In Deutschland sorgt man sich weniger um die Programme, sondern um die Leute, die sie schreiben. Ein Algorithmus folgt einem einfachen Prinzip: Der Mensch gibt eine Reihe von Regeln oder Anweisungen vor. Wenn diese erfüllt oder eben nicht erfüllt werden, kommt das Programm zu einem bestimmten Ergebnis. Wie bei einem Rezept: Folgt man allen Angaben genau, kommt am Ende ein Kuchen heraus. Eigentlich ganz spannend, oder?