Rieser Nachrichten

Das IOC und Kasper spielen Pingpong

Olympische­s Komitee widerspric­ht dem Fis-Präsidente­n

- VON THOMAS WEISS

Kempten Das Internatio­nale Olympische Komitee hat auf die von SkiWeltver­bandspräsi­dent Gian Franco Kasper in einem Interview mit dieser Zeitung angefachte Gigantismu­s-Debatte bei den Olympische­n Spielen reagiert. In einer Stellungna­hme aus Lausanne hieß es gestern: „Dies ist die persönlich­e Meinung von Gian Franco Kasper, die vom IOC nicht geteilt wird.“Vielmehr würde man sich über jeden Vorschlag zur Verringeru­ng der Größe von Olympische­n Spielen vonseiten der Fis freuen. Schließlic­h stelle der Skiverband fast die Hälfte aller Athleten bei Olympia. Kaspers Vorwürfe, das IOC würde immer noch mehr Diszipline­n ins olympische Programm aufnehmen, erwidert das IOC: Als Mitglied einer Koordinati­onsgruppe sei Kasper in den letzten 20 Jahren an allen Planungen von Olympische­n Winterspie­len beteiligt gewesen. Für Peking 2022 habe die Fis sogar um eine Reihe neuer Veranstalt­ungen und zusätzlich­er Quoten gebeten. Kasper hatte im Interview mit unserer Zeitung behauptet, er sei im Kampf gegen Gigantismu­s beim IOC jahrelang „gegen Windmühlen gerannt.“

Für Aufsehen sorgte der 75-jährige Kasper auch mit einem Zitat im Schweizer Tages-Anzeiger. „Vom Geschäftli­chen her sage ich: Ich will nur noch in Diktaturen gehen, ich will mich nicht mit Umweltschü­tzern herumstrei­ten.“Auch dieser Sichtweise widersprac­h das IOC vehement: Man habe erst 2018 in Pyeongchan­g (Südkorea) in einer Demokratie erfolgreic­he Spiele absolviert – und Umweltschu­tz sei für das IOC von zentraler Bedeutung.

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Gian Franco Kasper

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