Ein Auto aus dem Supermarkt
Warum Lidl plötzlich einen Kleinwagen im Angebot hat
Augsburg Was sich bei Lidl nicht alles kaufen lässt: ein Sack Kartoffeln, ein Paar Socken – oder neuerdings auch eine Tonne Blech und Plastik. Um letztere fortzuschaffen, brauchen die Kunden keine Muskelkraft – die Tonne kommt im handlichen Format eines Fiat 500 daher und ist ausschließlich online erhältlich. Klingt nach einer cleveren Verkaufsstrategie. Schließlich pflegen wir Deutschen nicht nur eine Vorliebe für Discounter, sondern auch für Autos. Und selbst das Digitale verliert für uns den Schrecken.
Ob ein kleiner Stadtflitzer wie der angebotene Fiat – 69 PS gelten hierzulande als untermotorisiert – sich durchsetzen kann, testet Lidl nun in Kooperation mit dem Leasinganbieter Vehiculum. Kunden können das Auto ab 89 Euro im Monat leasen, die Aktion ist auf 1000 Autos begrenzt und läuft bis April.
Bei Fiat stößt die Kooperation auf wenig Verständnis. Wie das Magazin Focus berichtet, prüft der Autohersteller derzeit rechtliche Schritte gegen Lidl und will diese gegebenenfalls auch einleiten. Die Pressestelle von Lidl Deutschland dagegen entgegnet nur: „Die Vorwürfe sind uns nicht bekannt.“Lidl teste regel- mäßig neue Technologien und Angebote, so komme auch die Zusammenarbeit mit dem Start-up Vehiculum zustande.
Der ADAC rät, sich eingehend mit einem Leasingvertrag zu beschäftigen, ehe man ihn unterschreibt. Meist fahre der Verbraucher beim Leasing nicht günstiger als mit einer Finanzierung. Und ein letzter Hinweis für alle, die sich für das Discount-Leasing begeistern: Wer bequem von der Couch aus least, muss sich anschließend etwas bewegen – der Lidl-Fiat kann nur in Berlin, Erfurt oder Halle abgeholt werden.