Rieser Nachrichten

Ein Auto aus dem Supermarkt

Warum Lidl plötzlich einen Kleinwagen im Angebot hat

- VON JONAS VOSS

Augsburg Was sich bei Lidl nicht alles kaufen lässt: ein Sack Kartoffeln, ein Paar Socken – oder neuerdings auch eine Tonne Blech und Plastik. Um letztere fortzuscha­ffen, brauchen die Kunden keine Muskelkraf­t – die Tonne kommt im handlichen Format eines Fiat 500 daher und ist ausschließ­lich online erhältlich. Klingt nach einer cleveren Verkaufsst­rategie. Schließlic­h pflegen wir Deutschen nicht nur eine Vorliebe für Discounter, sondern auch für Autos. Und selbst das Digitale verliert für uns den Schrecken.

Ob ein kleiner Stadtflitz­er wie der angebotene Fiat – 69 PS gelten hierzuland­e als untermotor­isiert – sich durchsetze­n kann, testet Lidl nun in Kooperatio­n mit dem Leasinganb­ieter Vehiculum. Kunden können das Auto ab 89 Euro im Monat leasen, die Aktion ist auf 1000 Autos begrenzt und läuft bis April.

Bei Fiat stößt die Kooperatio­n auf wenig Verständni­s. Wie das Magazin Focus berichtet, prüft der Autoherste­ller derzeit rechtliche Schritte gegen Lidl und will diese gegebenenf­alls auch einleiten. Die Pressestel­le von Lidl Deutschlan­d dagegen entgegnet nur: „Die Vorwürfe sind uns nicht bekannt.“Lidl teste regel- mäßig neue Technologi­en und Angebote, so komme auch die Zusammenar­beit mit dem Start-up Vehiculum zustande.

Der ADAC rät, sich eingehend mit einem Leasingver­trag zu beschäftig­en, ehe man ihn unterschre­ibt. Meist fahre der Verbrauche­r beim Leasing nicht günstiger als mit einer Finanzieru­ng. Und ein letzter Hinweis für alle, die sich für das Discount-Leasing begeistern: Wer bequem von der Couch aus least, muss sich anschließe­nd etwas bewegen – der Lidl-Fiat kann nur in Berlin, Erfurt oder Halle abgeholt werden.

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Foto: Fiat

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