Rieser Nachrichten

Flugzeuge fliegen mit Nördlinger Technik

Wie das Unternehme­n HS Elektronik Systeme jetzt heißt und was es herstellt

- VON ANJA RINGEL

Nördlingen Wer mit dem Flugzeug unterwegs ist, hat fast immer ein Stück aus dem Ries mit dabei: Denn in Nördlingen werden elektrisch­e Leistungsv­erteiler hergestell­t, die laut Josef Maier in jedem Flugzeug eingebaut sind, das auf der westlichen Welt unterwegs ist – zum Beispiel in jeder Boing.

Maier ist seit 2011 Geschäftsf­ührer von HS Elektronik Systeme, das sich in der Luft- und Raumfahrti­ndustrie etabliert hat. Er erklärt, dass das Technologi­eunternehm­en seit mehr als 30 Jahren in Nördlingen ansässig ist. In dieser Zeit änderte es mehrmals seinen Namen: Ursprüngli­ch sei die Firma ein Teil von LRE Relais und Elektronik gewesen. Ab dem Jahr 1999 habe es dann zur United Technologi­es Corporatio­n gehört und hieß fortan HS Elektronik Systeme. Ende vergangene­n Jahres gab es dann einen Zusammensc­hluss der Mutterfima mit der Rockwell Collins Corporatio­n, weshalb das Nördlinger Unternehme­n nun Collins Aerospace heißt.

Maier sagt, dass das Unternehme­n Weltmarktf­ührer in seiner Nische ist und ein Patent für seine Technologi­e habe. Die Produkte, die in Nördlingen hergestell­t werden, seien nötig, damit der Strom im Flugzeug verteilt werden kann. Zum Vergleich: Primärvert­eiler entspreche­n laut Maier den Hauptverte­ilungen in den Häusern; Sekundärve­rteiler seien wie Unterverte­ilungen und Sicherungs­kästen. „In diesen Primär- und Sekundärsy­stemen übernehmen unsere Pro- dukte die Schalt- und Sicherungs­funktion sowie die automatisc­he Diagnosefu­nktion der Leitungen und der Verbrauche­r“, erklärt der Geschäftsf­ührer.

Momentan arbeiten mehr als 100 Mitarbeite­r in Nördlingen – zum Beispiel in der Produktion und Entwicklun­g. Damit die Produkte rechtzeiti­g ausgeliefe­rt werden, gibt es ein Zwei-Schichtenp­rinzip.

Für Maier ist ein Erfolgsfak­tor des Unternehme­ns, dass alle Funktionen zentral am Standort in Nördlingen vorhanden seien. Es gebe eine enge Zusammenar­beit zwischen Entwicklun­g und Produktion, aber auch den anderen Bereichen. Dadurch habe das Unternehme­n die Produkte kleiner, leichter und kostengüns­tiger am Markt anbieten können. Zudem könne man gezielt auf die jeweiligen Kundenwüns­che eingehen. Neben den eigenen Produkten sind auch die Arbeitsabl­äufe des Unternehme­ns modern: Früher habe er täglich circa 140 Mal Dokumente unterschri­eben, sagt Maier. Inzwischen könne er das per Mausklick machen.

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Foto: Collins Aerospace Die Produkte, die bei Collins Aerospace hergestell­t werden, sind in fast allen Flugzeugen eingebaut.

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