Jemand, der mit jungen Leuten kann
Die Stadt Wemding will, dass ein Jugendpfleger in der Kommune aktiv ist. Welche Organisation eine solche Fachkraft stellt, ist noch offen
Wemding Die Stadt Wemding möchte auch für junge Menschen, die nicht in Vereinen organisiert sind oder das Jugendzentrum besuchen, ein Angebot schaffen. Das haben Vertreter des Stadtrats in einer Sitzung einhellig bekräftigt. Erreicht werden soll dies mit einem Jugendsozialarbeiter. Eine Entscheidung, welche Organisation diesen Auftrag erhält, fiel indes noch nicht.
Bürgermeister Martin Drexler sprach von einem „Mega-Thema“, denn: „Jugend ist Zukunft.“Man wolle, dass sich junge Menschen in der Stadt wohlfühlen „und in Verantwortung reinwachsen“. Es gebe Jugendliche, die sich außerhalb der Vereine bewegen. Die Stadt habe bereits ein Jugendforum und eine Jugendversammlung organisiert – „mal mit mehr, mal mit weniger Erfolg“. Mithilfe eines freien Trägers wolle man nun einen Sozialarbeiter gewinnen, der sich um die Jugendlichen und ihre Anliegen kümmert.
Für diese Aufgabe haben sich zwei Institutionen beworben: die in Nördlingen ansässige Kinder- und Jugendhilfe Donauries sowie der Verein Kinderherz aus Wemding. Beide stellten den Stadträten ihr Konzept vor.
Jana Niederlöhner (Kinder- und Jugendhilfe) erklärte, ihre Organisation sei seit 2010 für die kommunale Jugendarbeit in Nördlingen und inzwischen auch in Oettingen zuständig. Eine Erkenntnis sei, dass jeder Ort ein individuelles Konzept brauche. Die jungen Menschen sollten direkt angesprochen werden. Wichtig sei, dass sie eine Anlaufstelle haben: „Sie müssen einen als Ver- trauensperson akzeptieren.“Regina Thum-Ziegler sprach für den Kinderherz-Verein. Der ist in Wemding fest etabliert – und zwar mit seinem Hort und bei der Mittagsbetreuung. Insgesamt kümmere man sich um rund 100 Kinder, so Regina Thum-Ziegler Die kommunale Jugendarbeit bedeute Neuland für den Verein. Beide Vertreterinnen erklärten, man müsse Personal für die Stelle in Wemding suchen.
Aus den Reihen der Räte wurden Zweifel laut, ob man – so war es eigentlich geplant – sofort darüber entscheiden könne, welche Organisation den Zuschlag bekommt. Dritter Bürgermeister Gottfried Hänsel sagte, man sollte da „nichts übers Knie brechen“. Jugendreferent Franz Lachner merkte an: „Wir brauchen jemanden, der mit Jugendlichen kann.“Zudem wäre es von Vorteil, wenn der Sozialarbeiter mit den Gegebenheiten in der Stadt vertraut wäre. Bürgermeister Drexler pflichtete bei: „Da brauchen wir die richtige Person.“
Die soll nun gesucht und gefunden werden – in Zusammenarbeit mit den beiden möglichen Trägern. Passen der Bewerber und das Konzept, soll dann darüber entschieden werden, wer den Zuschlag bekommt.
Die Jugendpfleger-Stelle in Teilzeit soll in Wemding erst einmal auf zwei Jahre geschaffen werden. Der Landkreis Donau-Ries trägt in jedem Fall unbefristet 30 Prozent der Personalkosten.
Erst einmal für zwei Jahre geplant