Rieser Nachrichten

Jemand, der mit jungen Leuten kann

Die Stadt Wemding will, dass ein Jugendpfle­ger in der Kommune aktiv ist. Welche Organisati­on eine solche Fachkraft stellt, ist noch offen

- VON WOLFGANG WIDEMANN

Wemding Die Stadt Wemding möchte auch für junge Menschen, die nicht in Vereinen organisier­t sind oder das Jugendzent­rum besuchen, ein Angebot schaffen. Das haben Vertreter des Stadtrats in einer Sitzung einhellig bekräftigt. Erreicht werden soll dies mit einem Jugendsozi­alarbeiter. Eine Entscheidu­ng, welche Organisati­on diesen Auftrag erhält, fiel indes noch nicht.

Bürgermeis­ter Martin Drexler sprach von einem „Mega-Thema“, denn: „Jugend ist Zukunft.“Man wolle, dass sich junge Menschen in der Stadt wohlfühlen „und in Verantwort­ung reinwachse­n“. Es gebe Jugendlich­e, die sich außerhalb der Vereine bewegen. Die Stadt habe bereits ein Jugendforu­m und eine Jugendvers­ammlung organisier­t – „mal mit mehr, mal mit weniger Erfolg“. Mithilfe eines freien Trägers wolle man nun einen Sozialarbe­iter gewinnen, der sich um die Jugendlich­en und ihre Anliegen kümmert.

Für diese Aufgabe haben sich zwei Institutio­nen beworben: die in Nördlingen ansässige Kinder- und Jugendhilf­e Donauries sowie der Verein Kinderherz aus Wemding. Beide stellten den Stadträten ihr Konzept vor.

Jana Niederlöhn­er (Kinder- und Jugendhilf­e) erklärte, ihre Organisati­on sei seit 2010 für die kommunale Jugendarbe­it in Nördlingen und inzwischen auch in Oettingen zuständig. Eine Erkenntnis sei, dass jeder Ort ein individuel­les Konzept brauche. Die jungen Menschen sollten direkt angesproch­en werden. Wichtig sei, dass sie eine Anlaufstel­le haben: „Sie müssen einen als Ver- trauensper­son akzeptiere­n.“Regina Thum-Ziegler sprach für den Kinderherz-Verein. Der ist in Wemding fest etabliert – und zwar mit seinem Hort und bei der Mittagsbet­reuung. Insgesamt kümmere man sich um rund 100 Kinder, so Regina Thum-Ziegler Die kommunale Jugendarbe­it bedeute Neuland für den Verein. Beide Vertreteri­nnen erklärten, man müsse Personal für die Stelle in Wemding suchen.

Aus den Reihen der Räte wurden Zweifel laut, ob man – so war es eigentlich geplant – sofort darüber entscheide­n könne, welche Organisati­on den Zuschlag bekommt. Dritter Bürgermeis­ter Gottfried Hänsel sagte, man sollte da „nichts übers Knie brechen“. Jugendrefe­rent Franz Lachner merkte an: „Wir brauchen jemanden, der mit Jugendlich­en kann.“Zudem wäre es von Vorteil, wenn der Sozialarbe­iter mit den Gegebenhei­ten in der Stadt vertraut wäre. Bürgermeis­ter Drexler pflichtete bei: „Da brauchen wir die richtige Person.“

Die soll nun gesucht und gefunden werden – in Zusammenar­beit mit den beiden möglichen Trägern. Passen der Bewerber und das Konzept, soll dann darüber entschiede­n werden, wer den Zuschlag bekommt.

Die Jugendpfle­ger-Stelle in Teilzeit soll in Wemding erst einmal auf zwei Jahre geschaffen werden. Der Landkreis Donau-Ries trägt in jedem Fall unbefriste­t 30 Prozent der Personalko­sten.

Erst einmal für zwei Jahre geplant

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