So was gibt’s: D’ Bahn war zu schnell
Der Tandler sieht das große Bahn-Desaster auch im Kleinen
Zur Zeit lieschd faschd jeda Dag ieber dia groaße Krise von dr Bahn, wo vorn und hinda nix meahr so funktioniert, wia’s soll. Gscholda werad drfier Bahn-Manager und Politiker, und do trifft dia Schelte sicher koine Verkehrte. Abber so richtig ernschd wird’s, moin i, earschd, wann des Elend noch unda durchsuppt und oo im Kloina ieberall schpierbar wird. Und genau so a kloina Gschicht hab i vor a baar Däg erfahra und i schweer’s eich, dia isch wirklich so bassiert.
Des Mädle von’rer Bekannta von mir isch von Bopfing her im Zuag gfahra und wia’s ausgschdiega isch, merkt’s, wia ihr Geldbeidl furt isch. No bassiert dia earschda glücklicha Fügung: A andra junga Froo red’s aa und frogt, ob si so hoißt wia’s hoißt. Ja, sagt des Mädle ohne Geldbeidl, und will wissa, woher sia des denn woiß. Sia häb ihr’n Geldbeidl im Zug g’funda, sagt dia andra, neig’schobbt, ihr’n Ausweis dinna gsäha und da Geldbeidl beim Schaffner agäba. Der hot gsagt, des Fundschdick kommt jetzt noch Oola auf’s Fundbüro im Bahnhof. Des Mädle verzählt’s dr Muadr, dia verzählt’s rer Freindin und do kommt’s zur zwoida glicklicha Fiegung: Dia Freindin hot zufällig am nächschda Dag noch Oola gmüaßd und g’sagt, do bringt’s dann dean Geldbeidl vom Fundbüro glei widder mit.
Do isch’s oo naganga, trifft an freindlicha Bahner in’rer schmucka Uniform und frogt noch deam Geldbeidl. Der woiß sofort Bescheid, hot dean Nama von der Verliererin auf dr Lischde. Abber er ka ihr dean Geldbeidl ned gäba, saggt er mit am kundafreindlicha Lächla. Sie ka dia Freindin aruafa, dass’ ihm praktisch a mündliche Vollmacht iebermittelt, sagt dia Froo, und selber ka si si oo ausweisa, dass ma’s verhafta ka, wann’s mit’m Fundschdück durchbrennt. Noi, des isch’s ällas nedda, sagt dr freindliche Uniformierte und erläutert, dass sie in Oola ja gar koi Langzeit-Aufbewahrung für Fundsacha hom; dia werad abbl am Mondag am Kollega aus Neu-Ulm mitgäba, wo’s dann gsammelt werad. Prima, sagt dia Froo, Mondag isch ja earschd in a baar Dag, no müaßd des Sach ja no do sei. Noi, sagt der Bahner, am Vordag warad zufällig a baar Kollega aus Neu-Ulm außerplanmäßig in Oola und do hodder iahne älles, was do war, glei mitgäba, dass er’s nimme bei sich rumflagga hot.
Und des isch meiner Moinung noch dr Knackpunkt von deam ganza Bahndesaschder: Denkt irgend oiner dra, was für dia Kunda guad isch? Dass in deam Fall vielleichd dia Gschädigta glei aufdaucha kennt und ihr Zeig abholla will? No, si denka nur dra, dass ihr Lada gemächlich und ohne Extra-Gschieß ahnelofft und dass anderer Leit’s Probleme meeglichschd schnell weider deligiera kennad. So ein Glick, wann des amole sogar schneller got als regulär.
„Ja, und wia got’s jetzt weider?“, frogt dia Froo. Ob sie oo in NeuUlm Bekannte hot, dia wo dean Geldbeidl aholla kenna, will der Bahner allen Ernschdes von ihr wissa. Noi, hod’s ned, zwoi glickliche Fiegunga von hilfsbereide Menscha solldat eigendlich langa. Ja, dann ka si dia Geschädigta dean Geldbeidl von Neu-Ulm zuaschicka lossa sagt er. Der koschded hald zwanzg Euro.
So viel war in deam Geldbeidl gar ned dinna. Do hot des Mädle doppeld verlora – doppelde guade Fiegung hi odder her, des langt bei dr Bahn scho lang nimme.
D’r Tandler
Der Tandler