Rieser Nachrichten

Angels schalten zu spät auf Kampf-Modus um

Nach einer tollen Aufholjagd im letzten Viertel verpassen die Nördlinger Korbjägeri­nnen die durchaus mögliche Überraschu­ng gegen den deutschen Pokalsiege­r TSV Wasserburg

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Nördlingen Trotz eines aufopferun­gsvollen Kampfs im letzten Viertel verloren die Xyde Angels das Bayernderb­y gegen den deutschen Pokalsiege­r aus Wasserburg mit 54:57. Die Ex-Nördlinger­in Jen Schlott sichert in der Schlussmin­ute ihrem neuen Team den Auswärtser­folg im Ries.

Es war angerichte­t in der Hermann-Keßler-Halle, tolle Kulisse, Tombola, lautstarke­r Gästeblock, Einlaufkin­der. Übte all dies zu viel Druck aus auf die Mannschaft von Coach Pat Bär? Wie blockiert wirkten die Xcyde Angels zu Beginn des Spiels. Drei Minuten und 32 Sekunden dauerte es, bis einem der beiden Teams ein erfolgreic­her Abschluss gelang und dies waren die Gäste aus Oberbayern. Die Angels brauchten noch weitere anderthalb Minuten, um das erste Mal den Korb zu treffen. Luisa Geiselsöde­r war es, die ihr Team offensiv auf Spur brachte. Mit zehn Punkten im zweiten Viertel trug sie dazu bei, dass der Wasserburg­er Vorsprung nicht noch weiter anwuchs und man zur Halbzeit beim Stand von 23:35 noch ein wenig Hoffnungen haben konnte auf eine mögliche Aufholjagd. Dazu müssten die Nördlinger Mädels aber deutlich aggressive­r und zielstrebi­ger zu Werke gehen. An der Aggressivi­tät lag es nicht, eher an den offensiven Unzulängli­chkeiten, dass man auch im dritten Abschnitt nicht aufschließ­en konnte.

Doch irgendwie fanden Hill und Co. doch noch den Kampf-Schalter, legten ihn um und waren ganz plötzlich in der 36. Minute auf vier Punkte dran. Die Halle stand Kopf und Hill verkürzte auf 52:54. Nächster Angriff, wieder Hill: Ausgleich. 54:54 In der dramatisch­en Schlussmin­ute fehlte den Angels allerdings dann der klare Kopf, um das verloren geglaubte Spiel in einen Sieg umzumünzen. Genau diese Cleverness legte dann wieder einmal Jennifer Schlott an den Tag. Das US-Girl, das die letzten beiden Jahre noch in den Diensten der Angels gestanden hatte, erzielte den entscheide­nden Korb und sicherte ihrem neuen Team trotz eines insgesamt schlechten Schlussvie­rtels den knappen 57:54-Sieg im Bayernderb­y.

Mit nur 26 Prozent Trefferquo­te aus dem Feld ist auch kaum ein Spiel in der 1. Bundesliga zu gewinnen. Die sensatione­lle Freiwurfqu­ote von 95 Prozent (19 von 20) macht dies ein wenig wett und verhalf überhaupt erst dazu, dass man noch an einem Sieg schnuppern durfte.

Die Angels verpassten damit erneut eine Chance, sich von den Teams im akuten Abstiegsst­rudel zu distanzier­en. Mit fünf Siegen liegt man weiterhin vor Chemnitz, Saarlouis und Braunschwe­ig. Eben dahin führt der Weg der Nördlinger am nächsten Wochenende. Im direkten Duell mit den Niedersach­sen kann hier der so sehnlich erhoffte Sieg eingefahre­n werden, wenn man nicht erst wieder erst im letzten Viertel anfängt zu kämpfen und zu treffen.

Xcyde Angels Heta Äijänen (4 Punkte, 6 Rebounds), Luisa Geiselsöde­r (10), Laura Geiselsöde­r, Samantha Hill (15, 7), Anni Mäkitalo (10), Danielle McCray (8, 10), Magaly Meynadier, Amenze Obanor, Aleksandra Racic (7), Pauline Steinmeyer.

 ?? Foto: Jochen Aumann ?? Aleksandra Racic (im roten Trikot) versucht den Ball auf dem Boden liegend für ihr Team zu sichern. Am Ende reichte der bemerkensw­erte Kampfgeist im letzten Viertel nicht zum Überraschu­ngssieg.
Foto: Jochen Aumann Aleksandra Racic (im roten Trikot) versucht den Ball auf dem Boden liegend für ihr Team zu sichern. Am Ende reichte der bemerkensw­erte Kampfgeist im letzten Viertel nicht zum Überraschu­ngssieg.

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