Erinnerungen an ein legendäres Spiel
Dachau – Nördlingen, da war doch mal was
Nördlingen Damit, dass sich das Spiel der Nördlinger Korbjäger bei den Dachau Spurs zur gleichen nervenaufreibenden Partie entwickeln würde wie das gleiche Duell vor 15 Jahren, als es um die Meisterschaft in der 1. Regionalliga ging, konnte vor dem Anpfiff niemand rechnen. Damals gewannen die Nördlinger in den Schlusssekunden mit einem Punkt Vorsprung und stiegen auf. Auch am Samstagabend entwickelte sich die Partie zu einem wahren Krimi, bei dem Gary Szabos Schützlinge ab Mitte des zweiten Viertels einem Rückstand von 15 Punkten hinterherlaufen mussten, ehe die Anzeigetafel nach dem Schlusspfiff einen 84:82-Auswärtssieg anzeigte. Wie sich allerdings im Nachhinein herausstellte, war das Spiel noch enger, da die Schiedsrichter bei der Kontrolle des Spielberichtbogens feststellten, dass ein von Philipp Steinmeyer im dritten Viertel verwandelter Distanzwurf anstelle mit drei Zählern mit vier Punkten aufaddiert worden war. Das tatsächliche Endergebnis wurde deshalb auf 82:83 korrigiert.
Bereits das erste Viertel zeigte, dass die Gastgeber zurecht auf dem dritten Tabellenplatz stehen, denn sie waren beim Kampf um die Abpraller oftmals beweglicher als die Gäste und fanden immer wieder einen Weg in die Nördlinger Zone. Das führte dazu, dass die Führung bis zur siebten Spielminute bereits sieben Mal wechselte. Dann kassierte Garny Garcia Nivar sein zweites Foul und wurde vorsichtshalber auf die Bank geholt. Ein Umstand, den die Dachauer geschickt zu nutzen wussten. Nachdem auch noch der an diesem Tag bestens aufgelegte Philipp Steinmeyer sowie Georgi Krastev auf der Auswechselbank Platz nehmen mussten, erarbeiteten sie sich bis zum Viertelende einen 26:17-Vorsprung. Auch im zweiten Durchgang änderte sich zunächst nichts. Erst als Gary Szabo beim Zwischenstand von 36:21 seine zweite Auszeit nahm, fanden die Rieser wieder ins Spiel und konnten zumindest verhindern, dass sich der Rückstand bis zum Halbzeitpfiff noch weiter vergrößerte.
Nach dem Seitenwechsel änderte sich das Bild wieder. Die Rieser Verteidigung stand nun gut und die Mannschaft schaffte den Anschluss zum 47:52-Zwischenstand. Als dann Philipp Steinmeyer seinen dritten Dreier einnetzte und Lukas Scherer ebenfalls per Distanzwurf auf 56:57 verkürzte, war das Spiel wieder offen. Garny Garcia Nivar schaffte schließlich mit einem verwandelten Abpraller am Viertelende den (vermeintlichen) 62:62-Ausgleich.
Der Schlussdurchgang brachte einen nervenaufreibenden Schlagabtausch. Die Führung wechselte bis zur 35. Minute noch fünf Mal, ehe sich die Spurs mit vier Punkten absetzen konnten. Lukas Scherer stellte wieder den 76:76-Ausgleich her, der aber prompt durch einen Dreier der Hausherren beantwortet wurde. Dann waren wieder die Rieser am Drücker. Georgi Krastev per Korbleger, ein Steilangriff durch Philipp Steinmeyer und ein weiterer Korbleger durch Shaquan Cantrell brachten die Rieser 16 Sekunden vor dem Abpfiff mit 83:79 in Führung. Dachau traf per Dreier zum 82:83, ehe Shaquan Cantrell per Freiwurf den Endstand herstellte, der dann wie erwähnt auf 82:83 korrigiert wurde. Ein wichtiger Auswärtssieg war es so oder so.
TSV Nördlingen P. Steinmeyer 21 Punkte (3 Dreier), J. Steinmeyer, Garcia Nivar 17, Knie, Krastev 13, Cantrell 24 (1), Ruppert 2, L. Scherer 6 (2) Da stand es dann schon 3:10 gegen die Einheimischen.Offensive Magerkost auf beiden Seiten mit einem deutlichen Plus für den Tabellendritten. Während Racic und Co in zehn Minuten gerade einmal zwei Körbe aus dem Feld gelangen, spielte die Truppe von Headcoach Sidney Parsons geduldig ihre Systeme durch und lag zur ersten Viertelpause völlig verdient mit 15:5 in Führung.
Ausgerechnet Geburtstagskind