Pistenfreuden ohne Kilometer-Jagd
Das Gitschberg-Jochtal in Südtirol lockt mit Abfahrten für die ganze Familie
bestehen zu müssen, eine Tugend gemacht. Das war nicht immer so. Die Gemeinden Vals und Meransen waren Nachbarn, die sich in ihren viel zu kleinen Skigebieten eingeschlossen und eifersüchtig darüber gewacht hatten, dass der andere bloß nicht zu groß wird. Weitsichtige Hoteliers und Liftbetreiber rissen das Steuer herum und fusionierten ihre Gebiete, die seit 2012 durch eine 22 Millionen Euro teure Seilbahn verbunden sind.
Seither brummen rings um Vals und Meransen nicht nur die Lifte, sondern auch die Umsätze der Gastronomie und Bergbahnen. Vor zehn Jahren gab es vier Vier-Sterne-Hotels in der Region, heute sind es 16. Neu eröffnet hat in der Saison 2018/19 der Ski-Express, eine Zehner-Umlaufbahn bis zum Fuß des rund 2500 Meter hohen Gitsch. Mit ihr bringt es die Skischaukel auf 16 Aufstiegsanlagen und 55 Kilometer Abfahrten – zehn blaue, neun rote und vier schwarze Pisten. 95 Prozent davon können künstlich beschneit und binnen einer Woche fit fürs Skifahren und schneesicher bis Ostern gemacht werden. Das ist zwar nicht genug für Pistenfresser, aber lohnend für Wintersportler, die es übersichtlich und zugleich abwechslungsreich mögen.
Zur Zielgruppe gehören Familien mit Kindern, Gruppen von Jugendlichen, Vereine sowie Genuss-Skifahrer, die sich für drei oder vier Stunden die Brettl anschnallen und sich dann auf die Annehmlichkeiten des Skigebiets und ihres Hotels freuen. Zum Beispiel auf Wellness und gute Küche. Oder auf ein Weinseminar im „Valserhof“. Das Pistenangebot passt zum Konzept der Touristiker: Die Abfahrten auf beiden Seiten des Altfasstals sind breit, die nicht zu steilen Hänge ideal zum Carven – sie überfordern auch Anfänger nicht. Drei Kinderparks mit Ganztagesbetreuung hat die Region, darunter das „Kinderland“im Valser Talboden, das als einer der besten Skikindergärten