Wenn die Blaskapelle swingt
In der Hainsfarther Mehrzweckhalle spielen sowohl die Jugend- als auch die Stammkapelle aus Lehmingen. Dirigent Hartmut Betz greift bei einem seiner Lieblingsstücke zu seinem Instrument
Lehmingen Sehr erfolgreich verlief das Jahresabschlusskonzert der Blaskapelle Lehmingen in der voll besetzten Hainsfarther Mehrzweckhalle. Die Jugend- und die Stammkapelle boten zahlreiche Höhepunkte. Vorsitzender Jörg Schachner begrüßte die zahlreichen Gäste und wies schon einmal auf das 100-jährige Bestehen der Blaskapelle im Jahr 2021 hin. Schon vom ersten Titel an spürte man, worum es ging: Melodien, die ins Ohr gehen, die man immer wieder gerne hört, die einen manchmal als Ohrwurm regelrecht verfolgen.
Der „River Kwai Marsch“aus dem Film „Die Brücke am Kwai“von 1957 ist ganz sicher so ein Gassenhauer. Annalena Fackler und Katharina Götz moderierten gekonnt das Programm der Jugendkapelle Lehmingen-Dornstadt. Als Nachwuchsdirigentin übernahm die junge Hornistin Tabea mit Bravour das Dirigat für ein Treffen mit den Beatles – „Meet The Beatles“. Mit „Aladdin“und „Smoke on the Water“brachten die jungen Musiker noch weitere zwei Melodien zu Gehör und wurden erst nach einer Zugabe mit großem Applaus verabschiedet.
Mit einer Polka ging es in die Pause
Mit dem Traditionsmarsch „Unter dem Doppeladler“und dem „Ungarischen Tanz Nr. 5“führte sich die Stammkapelle rasant ein und setzte mit „The Rock“, deutscher Titel „Fels der Entscheidung“, noch einen Filmtitel drauf. Nach der Polka „Einfach unvergesslich“, zugleich
Namengeberin für das gesamte Konzertprogramm und den Ehrungen durch ASM-Bezirk 16-Vorsitzenden Theo Keller ( eigener Bericht folgt) ging es in die Pause. Mit dem anspruchsvollen Konzertmarsch „Die Sonne geht auf“mit seinen markanten Melodien, Harmonien und musikalischen Ideen startete die Stammkapelle in den dritten Teil des Abends. Von einer ganz anderen Seite erlebten die Zuhörer ihre Blaskapelle danach mit dem Medley „Golden Swing Time“mit einer Auswahl der populärsten Melodien aus der Zeit zwischen
und 1940: „Hello Dolly“, der „Mackie Messer Song“, „Bei mir bist Du scheen“und „In der Straße wohnst Du“. Weiter ging es mit dem klassischen lateinamerikanischen Welthit „Bésame Mucho“. Der weiche Klang des Flügelhorns passte wunderbar zu der sehnsuchtsvollen Botschaft „Küss mich ganz fest“.
Da war Flügelhornist Erwin Schröppel genau der richtige Mann. Aber auch das Tenorsaxofon konnte solch eine emotionale Stimmung wunderbar rüber bringen. Dafür sorgte Dirigent Hartmut Betz höchstpersönlich: Weil es ein Lieblingsstück von ihm ist, steuerte er einige „selbstgestrickte“Solo-Passagen bei. Die „1980er“waren ein Jahrzehnt hochkarätiger deutscher Popmusik. Viele Lieder dieser Ära der „Neuen Deutschen Welle“genießen bis zum heutigen Tag wahren Kultstatus. Mit „80erKULT(tour)“hat Thiemo Kraas ein großartiges Arrangement geschaffen, in dem er fünf Hits dieser Zeit auf meisterliche Weise verarbeitete.
Kurt Gäble hat aus dem schwedischen Kinofilm „Wie im Himmel“, der seit 2005 die Herzen der Men1930 schen berührt, ein wunderschönes Lied für Blasorchester und Solo-Gesang arrangiert. Anna Obel, die „Gabriella“, die sonst eigentlich erste Trompete spielt, konnte man an diesem Abend auch als Gesangssolistin erleben. -Mit dem „Marsch der Titanen“schlossen die Musikanten ihr von Christin Reichert und Regina Schiele-Winkler launig moderiertes Konzert.
Das Publikum erklatschte sich mit Ernst Moschs Welthit „Wir sind Kinder von der Eger“und der Polka „Wir leben Blasmusik“noch zwei herzhafte Zugaben.