„Alt ist Gold“
Seniorenkreis Bissingen existiert seit 50 Jahren. Gegründet wurde er einst als „Altenklub“
Bissingen Es war eine sehr stattliche Zahl an Ehrengästen, die die Vorsitzende des Seniorenkreises Bissingen, Hildegard Ebermeyer, im vollen Saal des Gasthauses Krone anlässlich des 50. Jubiläums des Seniorenkreises begrüßen konnte. Zuvor hatte Pater George Vadakkinezhath in der Pfarrkirche St. Peter und Paul den Jubiläumsgottesdienst zelebriert, bei dem Gemeindereferent Adolf Rechner die Festansprache hielt und Organist Roman Bauer spielte. Den beiden galt ebenso der Dank der Vorsitzenden wie den vielen Gästen der Feier und dem Musikverein Kesseltal-Bissingen unter Leitung von Jochen Ruf. Unter den Ehrengästen war auch der Vorstandsvorsitzende der Raiffeisenbank Bissingen, Wolfgang Neudert, der dem Seniorenkreis für dessen ehrenamtlichen Einsatz zugunsten der älteren Mitbürger im Kesseltal einen Scheck überreichte.
Hildegard Ebermeyer blickte auf das 50-jährige Wirken des am 11. November 1969 vom damaligen Ortspfarrer Wunibald Hitzler als „Altenklub“gegründeten Seniorenkreises zurück. Die Idee wurde damals von Hauptlehrer Johann Hoesch aufgegriffen und von ihm mit Unterstützung eines fünfköpfigen Beisitzerteams in die Tat umgesetzt. Josef Hils, Zita Conrad, Friedrich Hartmann, Richard Riegg, Nikolaus Keis und Hildegard Ebermeyer hießen seither die Vorsitzenden des Altenklubs, der anlässlich des 20-jährigen Bestehens im Jahr 1989 in „Seniorenkreis“umbenannt wurde.
Sie alle zeichneten über ein halbes Jahrhundert lang federführend, immer aber unterstützt von engagierten Mitarbeitern, für ein reichhaltiges Programm verantwortlich, das den Senioren im Kesseltal Raum für Begegnung und Unterhaltung, aber durchaus auch Bildung bieten sollte. So passte auch die indische Weisheit von Pater George Vadakkinezhath genau, die dieser aus seinem Heimatland mitgebracht hatte: „Alt ist Gold!“Damit wandte er sich an die anwesenden Vertreter der älteren Generation und sagte: „Sie sind Gold wert. Begleiten Sie unsere Gemeinde mit Ihrem goldenen Erfahrungsschatz.“
Dies war ganz im Sinne von Dillingens Landrat Leo Schrell, der sein Lob für den herausragenden Wert der Seniorenarbeit in und um Bissingen so zusammenfasste: „Es geht darum, aktiv zu sein und Menschen zusammenzubringen. Das macht Ihren Seniorenkreis so unschätzbar wertvoll.“Je älter die Menschen seien, desto mehr schätzten sie auch ihre Heimat, gab er ebenfalls zu bedenken. Eine heimatliche Note brachte dazu passend Johanna Quis, Bildungsreferentin in der Altenseelsorge der Diözese Augsburg, in den Nachmittag ein, denn sie gratulierte dem Seniorenkreis Bissingen nicht nur mit eigenen schwäbischen Versen, sondern auch mit dem Lied „Raureifstauda“, dessen Text aus der Feder des Kesseltaler Heimatdichters Michel Eberhardt stammt – eine besondere Freude für die Besucher, von denen viele mitsangen.
Applaus gab es für Klemens Linder aus Lauingen, der als langjähriger Organisator der Seniorenwallfahrt des Landkreises nach Buggenhofen an die mehr als vier Jahrzehnte währende Tradition der Wallfahrt erinnerte. Zum Dank für deren Organisation vor Ort lud Linder die Bissinger Senioren zu einer Stadtführung in Lauingen ein. Im Namen der Marktgemeinde Bissingen gratulierte Bürgermeister Stephan Herreiner dem Seniorenkreis als einem „besonderen Teil der Gemeinde, in dessen Reihen Menschlichkeit und
Nächstenliebe keine Fremdworte sind“. Die Kontaktpflege, die Pflege religiöser Werte, die Teilnahme an kirchlichen und weltlichen Festen, Veranstaltungen zu Bildung und Kultur, Ausflüge und Fahrten, die Seniorengymnastik und immer wieder auch Spendenaktionen belegen dies. Und ebenso wie ein Orchester funktioniere auch die Seniorenarbeit nur im gemeinsamen, einvernehmlichen Arbeiten.
Dies war ein Stichwort für den Pastoralratsvorsitzenden Gerd Broersen, der die Botschaft einfließen ließ, in den Reihen der Bissinger Senioren die anstehende Nachfolgefrage für die langjährige und äußerst engagierte Vorsitzende Ebermeyer zu lösen. Dann könne der Seniorenkreis auch in einem sich ändernden Umfeld weiter so erfolgreich wirken.