Lachen über das Virus kann helfen
Unser Leben hat sich in den vergangenen Wochen stark verändert. Die Ausbreitung des Coronavirus macht vielen Menschen Sorgen. Hier erfährst du, warum Witze guttun
„Es ist ernst. Nehmen Sie es auch ernst.“Diese Sätze sagte die Bundeskanzlerin Angela Merkel vergangene Woche im Fernsehen. Sie meinte damit das neuartige Coronavirus. Denn es sollen sich nicht noch mehr Menschen damit anstecken. Das Virus ist also eigentlich keine lustige Sache. Aber darf man trotzdem darüber Witze machen? „Klar darf man über Corona Witze machen“, sagt zum Beispiel der Komiker Christian Habekost. Er meint allerdings auch, manche Menschen verstünden gerade vielleicht nicht ganz so viel Spaß. Denn sie machten sich Sorgen um die Gesundheit und darüber, wie es weitergeht.
Was jemand lustig findet und was nicht, ist bei jedem Menschen ein bisschen anders, sagt Kareen Seidler. Sie arbeitet am Humor-Institut und kennt sich gut mit Humor aus, also etwa mit Scherzen und der Wirkung von Lachen. Dabei kann es auch so sein, dass man den einen Spruch heute noch lustig findet, in einer Woche aber nicht mehr. Humor hängt nämlich auch von der Situation ab.
Trotzdem gibt es zurzeit eine Menge Witze, die mit den Folgen dieser Krise zu tun haben. Zum Beispiel darüber, dass einige Leute gerade sehr viel Klopapier gekauft haben. Es sei ganz normal, dass wir uns über das lustig machen, was uns sehr beschäftigt, sagt Kareen Seidler. Humor hilft uns, mit Anspannung und Angst besser klar zu kommen, erklärt sie. Lachen ist also eine Art und Weise mit einem Problem umzugehen. Etwas Schweres wird so ein bisschen leichter.
Dass Lachen guttut, hast du bestimmt schon mal an dir selbst festgestellt. Selbst wenn man traurig war, fühlt man sich besser, nachdem man herzhaft gelacht hat. Wissenschaftler sagen: Lachen ist gut für den Körper und die Seele. Es ist also besonders in schwierigen Zeiten hilfreich, mal so richtig zu lachen.
Was außerdem gegen ein mulmiges Gefühl hilft
Trotzdem kann es sein, dass du ein komisches Gefühl im Bauch hast. Das ist ganz normal. Damit bist du nicht allein. Wichtig ist: Wenn dich etwas beunruhigt, tut es gut, mit jemandem darüber zu reden. Die Expertin Barbara Lubisch kennt sich mit solchen Sorgen aus. Sie schlägt vor: „Am besten redest du mit deinen Eltern und machst etwas Schönes mit ihnen.“Vielleicht könnte einer von beiden dir etwas vorlesen. Oder ihr spielt etwas zusammen. „Und es hilft, wenn du und deine Familie sich vorsichtig verhalten – zum Beispiel, wenn ihr euch immer die Hände gründlich wascht“, sagt sie.
Hast du viele Fragen zum Thema Coronavirus? „Dann stell sie ruhig und beschäftige dich damit“, rät Frau Lubisch. Vielleicht merkst du aber auch, dass du erst einmal nichts mehr davon hören willst. „Dann ist das auch okay und gut so“, meint die Expertin. „Mach es so, wie es sich für dich am besten anfühlt.“
Manchmal passiert es auch, dass Freunde oder Freundinnen in großer Aufregung sind und allen anderen Angst machen. Barbara Lubisch findet: „Sag deinen Freunden am besten, sie sollen damit aufhören, weil es nicht weiterhilft, wenn man Panik verbreitet.“Manchmal hilft es auch, sich abzulenken. Mit einem spannenden Buch oder einem Film kommt man auf andere Gedanken. „Auch ein Spaziergang im Wald tut gut“, sagt die Expertin.
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