Runter von der Couch
Auch in Corona-Zeiten gibt es die Möglichkeit, sich fit zu halten. Es ist schwerer, weiß Personaltrainerin Sabine Striedl. Doch sie hat Tipps, wie gutes Training nun aussehen kann
Fitnessstudios sind zu, Sportstätten abgesperrt, Sportvereine geschlossen. Über Wochen hinweg haben die Menschen in Zeiten der CoronaKrise keine andere Möglichkeit, als sich in Eigeninitiative zu bewegen und fit zu halten. Doch hat man sich in Zeiten von strengen Ausgangsbeschränkungen erst einmal auf dem Sofa häuslich eingerichtet, fällt es schwer, sich aufzuraffen und ein eigenes Sportprogramm zu entwerfen. Deshalb bieten wir mit Personaltrainerin Sabine Striedl auf dieser Seite eine kleine Auswahl an Übungen an, die täglich in den Alltag integriert werden können.
Die Fitnesstrainerin weiß, dass neue und anstrengende Lebenssituationen gern als Ausrede benutzt werden, um gänzlich auf Sport zu verzichten. „Möglichkeiten sich fit zu halten, gibt es aber immer. Gemäß dem Spruch: Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg“, sagt sie. Die Entschuldigung, dass die sportlichen Angebote eingeschränkt sind oder nahezu komplett wegfallen, will Striedl nicht gelten lassen. Schließlich gebe es „tausend Möglichkeiten, sich fit zu halten“.
Sie verweist auf verschiedene Online-Angebote wie Apps und Workout-Programme, die neben den hier gezeigten Übungen das Training noch anreichern und erweitern können. „Das finde ich super und nutze ich selbst auch ganz gerne. Ich sehe das auch bei meinen Kunden. Viele trainieren nur einmal die Woche. Wenn sie darüber hinaus noch etwas machen wollen, empfehle ich eine App oder kostenlose Workouts im Internet.“Diese sind meist so konzipiert, dass man nicht viele Hilfsmittel und Geräte wie Hanteln oder Bälle braucht, sondern höchstens eine Matte. Bei unseren Übungen reichen Stuhl und Zeitung. „Die meisten Übungen sind ziemlich zeiteffizient“, hat Stridl festgestellt, „es reicht völlig, wenn man sie zwei bis dreimal die Woche macht. Das wäre ideal, um sich fit zu halten.“
Von der Natur her sei das ein Grundbedürfnis. „Der Mensch ist eigentlich dazu gemacht, sich zu bewegen, doch wir haben uns das abtrainiert. Diejenigen, die gern Sport machen, wissen ja, dass man das irgendwann auch braucht. Dass einem der Sport fehlt, wenn man ihn nicht machen kann. Menschen, die sich lange Zeit nicht bewegt haben, haben dieses Bedürfnis verloren.“Dennoch lasse es sich nicht über längere Zeit unterdrücken. „Ich glaube, dass irgendwann der Lagerkoller kommt.“Auch Striedl kann mit ihren Kunden derzeit kaum mehr trainieren. Um ihnen trotzdem Übungen bereitzustellen, hat auch sie mittlerweile ein Online-Training im
Angebot. „Je länger die Situation bestehen bleibt, desto mehr werden es nutzen. Denn irgendwann hat man alle Serien bei Netflix durch“, flüchtet sich die Personaltrainierin in Galgenhumor.
Sie gibt auch noch Tipps, wie man das Training angehen sollte. „Ich würde immer anfangen, zum Aufwärmen die Gelenke zu mobilisieren, also Schultern heben und Fußgelenke kreisen. Auch Hampelmänner. Danach empfehlen sich Grundübungen wie Ausfallschritte und Kniebeugen in den verschiedensten Varianten“, skizziert Striedl grob den Ablauf. Zudem sollte man darauf achten, Struktur ins Training zu bringen: also regelmäßig und abwechslungsreich zu trainieren, nie über den Schmerzpunkt gehen, regelmäßige Pausen machen sowie das Immunsystem des Körpers mit gesunder Ernährung und viel Trinken zu unterstützen .