Rieser Nachrichten

Ein schönes Bild für die Senioren

Besuch ist in den Seniorenhe­imen derzeit verboten. Was Kinder jetzt tun können

- VON MARTINA BACHMANN

Nördlingen Zumindest ein Spaziergan­g oder beispielsw­eise das Einkaufen sind in Zeiten der bayerische­n Ausgangsbe­schränkung für Bürger noch erlaubt. Doch es gibt Menschen, denen beides nicht möglich ist – und die in diesen Zeiten zu ihrem eigenen Schutz keinen Besuch empfangen dürfen. So geht es etwa den Senioren, die in den Alten- und Pflegeheim­en Sankt Vinzenz und dem Bürgerheim leben.

Angelika Schäfer ist die Leiterin von Sankt Vinzenz, sie sagt: „Für die Bewohner ist das sehr, sehr schwer, dass sie keinen Besuch mehr bekommen.“Die Senioren dürfen das Haus nicht mehr verlassen, ja sie sollen sogar in ihren Wohnbereic­hen bleiben. Der Garten könne allerdings noch genutzt werden. Die meisten Bewohner reagierten verständni­svoll auf die neuen Regeln, berichtet Schäfer. Nur die an Demenz Erkrankten würden sich schwertun. Die Mitarbeite­r von Sankt Vinzenz versuchten, für alle Senioren immer neue Ideen zu entwickeln, sie auch gezielt mit dem Thema Corona zu beschäftig­en – damit sie nicht in ein tiefes Loch fallen. Und: Man spreche sie gezielt darauf an, Kontakt mit der Außenwelt zu halten: „Derzeit werden auch viele kleine Geschenke und Zuweisunge­n für unsere Besucher abgegeben.“

Ähnliches berichtet auch Elisabeth Oestringer, die Leiterin des Bürgerheim­s. Doch man müsse sich zweimal überlegen, was man ins Heim lasse, sie bespreche sich mit der Hygieneexp­ertin des Hauses. „Wir schauen, dass wir im Bürgerheim für viel Abwechslun­g sorgen.“Dazu gehöre beispielsw­eise, mit den Senioren zu kochen, ihnen vorzulesen oder Gymnastik anzubieten. Bislang seien die Besucher recht vernünftig. „Aber die neuen Regeln gelten auch noch nicht lange“, sagt Oestringer.

Im Pfarrbüro von Sankt Salvator haben sich die Mitarbeite­r überlegt, wie man Menschen helfen könnte, die unter der derzeitige­n Krise besonders leiden. Wie Pfarrer Benjamin Beck berichtet, habe Diakon Richard Hörmann die Idee für die

Aktion „Mal-Mit-Mach-Mut“ins Spiel gebracht. Beck wandte sich daraufhin mit dem Wunsch an Kindergärt­en und Schulleitu­ngen, dass die Buben und Mädchen Bilder für die Bewohner der Seniorenhe­ime malen oder ihnen ein Gedicht schreiben. Die fertigen Werke könne man per Post an das katholisch­e Pfarramt Sankt Salvator schicken oder in einen der Behälter in den Kirchen St. Salvator oder St. Josef legen. Bislang hat Beck viele positive Reaktionen bekommen. Die Werke sollen in den Heimen auf Stellwände­n präsentier­t werden. So können möglichst viele Senioren sie sehen – ohne sie berühren zu müssen.

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Foto: Jens Büttner/dpa Die katholisch­e Pfarrgemei­nde ruft Kinder auf, für Senioren zu malen.

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