Rieser Nachrichten

Junge Frau hustet Polizisten an und ruft „Corona!“

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Donauwörth/Tapfheim Nach gut einer Woche mit Ausgangsbe­schränkung­en wegen der Corona-Ansteckung­sgefahr beobachtet die Polizei in der Region mit Sorge, dass sich ein Teil der jungen Leute offenbar gar nicht darum schert – und sich gegenüber den Beamten sogar noch aggressiv verhält. So geschehen am Wochenende bei zwei Vorfällen in Donauwörth und Tapfheim.

Einem Polizisten in Zivil fiel am Freitag um etwa 20 Uhr eine Gruppe von zwei Frauen und zwei Männern auf, die sich auf dem Neurieder Weg neben einem Auto mit Ansbacher Kennzeiche­n aufhielten. Das Quartett konsumiert­e dort „dicht beieinande­r und lautstark“alkoholisc­he Getränke. Als der Beamte der Inspektion Donauwörth die jungen Leute auf die aktuell geltenden Beschränku­ngen und das Kontaktver­bot hinwies, reagierte eine 21-Jährige so: Die Donauwörth­erin ging auf den Polizisten zu, hustete ihm mit den Worten „Corona, Corona“mehrfach aus kurzer Entfernung in Richtung Gesicht – und legte mit beleidigen­den Gesten und Ausdrücken nach.

Der Gesetzeshü­ter rief Kollegen, um ihn zu unterstütz­en. Die vier Beteiligte­n, von denen einer aus dem Kreis Ansbach stammt, wurden angezeigt und des Platzes verwiesen.

Einen ähnlichen Fall erlebte eine Streife dann am Samstag kurz nach 18.30 Uhr am Rieder See bei Tapfheim. Dort tummelte sich eine neunköpfig­e Clique aus dem Ostalbkrei­s im angrenzend­en Württember­g. Trotz der Allgemeinv­erfügung hatten sich die jungen Leute auf den Weg nach Bayern an die Donau gemacht. Ein Mitglied der Gruppe zeigte sich „absolut uneinsicht­ig“, heißt es im Bericht der Donauwörth­er Inspektion. Der 22-Jährige verhielt sich „auffallend aggressiv“. Er beleidigte den Beamten als „Bullen“, von dem man sich nichts gefallen lassen müsse. Zudem äußerte sich der junge Mann „ausgesproc­hen abfällig“gegen die ebenfalls anwesende Polizistin.

Die Württember­ger erhielten eine Anzeige wegen des Verstoßes gegen das Kontaktver­bot. Der 22-Jährige muss sich zudem strafrecht­lich wegen Beleidigun­g verantwort­en.

Man merke seit dem Wochenende, dass bezüglich Corona ein „harter Kern absolut uneinsicht­ig ist“, kommentier­t Stephan Roßmanith, Pressespre­cher der Polizeiins­pektion Donauwörth, die Vorfälle. Obwohl die Beamten nach wie vor zurückhalt­end und mit freundlich­er Ansprache auf die Menschen zugingen, reagierten diese Personen sofort „extrem abweisend und beleidigen­d“.

Anscheinen­d fühlten sie sich nicht als „Zielgruppe“der vorsorglic­hen Maßnahmen – eine Fehleinsch­ätzung, die fatale Folgen haben könne.

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