Was wollen wir sein?
Zum Gastbeitrag „Nicht von Fallzahlen regieren lassen“(Politik) vom 27. März: Vielen Dank für den durchdachten und tiefgründigen Beitrag. Er greift Gedanken auf, die sich zurzeit anscheinend die wenigsten Menschen machen. Der Großteil lässt sich lieber von „starken Politikern“erklären, was das Beste für sie sei. Kritik am Verlust der Grundrechte wird mit dem Vorwurf der Nicht-Solidarität beantwortet. Es ist eine edle Errungenschaft unserer zivilisierten Gesellschaft, dass wir das Leben der alten und kranken Menschen schützen wollen. Warum gibt es dann kein Tempolimit? Das würde nachweislich viele Leben retten. Ferner geht es mir um die Haltung, die hier von oben vorgegeben wird. Ich wünsche mit eine selbstbestimmte, optimistische Haltung in dem Wissen, nicht alles kontrollieren zu können. Als mündiger Bürger bin ich selbst in der Lage zu entscheiden, welchen Gefahren ich mich aussetze, ob das ein Kaffeeklatsch mit Freunden ist oder eine Fahrt auf der A8. Was für eine Gesellschaft wollen wir sein? Eine, die sich in Zukunft bei jeder Gefahr versteckt oder eine, die das Leben in seiner Natürlichkeit erkennt? Und zwar als aufregend, wunderbar, manchmal schwierig und auf jeden Fall am Ende tödlich, auch wenn wir in unserer menschlichen Hybris alle kontrollieren wollen.
Tobias Wengenmayr, Königsbrunn
Ich hoffe für Herrn Söder, dass er nicht als der Ministerpräsident in die Geschichte eingeht, der die bayerische Wirtschaft aufs Kreuz gelegt hat. Es hätte ihm gut gestanden, etwas innovativer im Kampf gegen Corona zu sein, als Beschränkungen für alle zu erlassen. Rafael Kinet, Gessertshausen, zu „Söders Beliebtheit steigt sprunghaft an“(Seite 1) vom 26. März