Wo hat Gott bei mir ein Zuhause?
Wer Karl Valentin kennt, der kennt auch folgenden Ausspruch: „Heute gehe ich mich besuchen, hoffentlich bin ich zu Hause.“Der gute Valentin hätte sicher nicht lange gezögert, seinen Ausspruch ‘galgenhumorig‘ auch in unsere Tage hineinzusprechen. Die Chancen, dass sich sein Vorhaben auszahlt, standen nie mehr besser. Wir sind zu Hause. Nun muss ihm natürlich zugutegehalten werden, dass er weder für unsere Situation gesprochen, noch irgendwelche krisenhaften Hintergedanken hatte.
Bin ich zu Hause? Würde man eine Umfrage starten, so hätten die meisten Menschen doch eine recht klare Vorstellung, was ihr Zuhause ist: Dort, wo die Familie ist, wo mir alles vertraut ist, wo ich mich aufgehoben fühle, wo meine vier Wände so aufgeräumt oder unaufgeräumt sind, wie ich es will…
Für mich ist zu Hause dort, wo auch Gott zu Hause sein kann und zu Hause ist. Das ist unkomplizierter, als es sich anhört. Negativ gewendet: Dort, wo für Gott kein Platz ist, kann für mich kein Zuhause sein, weil sonst ein wesentlicher Teil meines Lebens nicht nach Hause kommen kann. Zu Hause ist, wo Gott ganz natürlich und selbstverständlich dazugehört. Das bedeutet konkret? Gott nimmt Teil am Leben zu Hause.
Er darf hören, was heute wieder schiefging auf der Arbeit. Er darf hören, wenn es zu Hause Krach gibt: „Gott, heute war nicht mein Tag.“Er darf die Freude sehen, das Gelingen und die Dankbarkeit: „Wir danken dir für das gute Essen und dass wir zusammen sind.“Er darf am Beginn des Tages dabei sein und am Ende.
Eine gute Gelegenheit, einmal bis Ostern zu suchen, wo denn Gott bei mir ein Zuhause hat oder haben kann.
Eine gute Idee, findet zumindest Karl Valentin, denn dann bin ich heute ganz sicher zu Hause.