Rieser Nachrichten

Kanal in Minderoffi­ngen wird saniert

Der Etat für Marktoffin­gen sieht derzeit noch keine neuen Kredite vor. Die Corona-Epidemie könnte die Finanzen der Gemeinde aber noch entscheide­nd beeinfluss­en

- VON BERND SCHIED

Marktoffin­gen Die Gemeinde Marktoffin­gen investiert in diesem Jahr das meiste Geld in die Sanierung des Kanalsyste­ms in der Minderoffi­nger Dorfstraße. Das Vorhaben ist ein erster Baustein der Dorferneue­rung in dem Ortsteil. 1,32 Millionen Euro brutto stehen hierfür als Ansatz im diesjährig­en Haushalt, den der Gemeindera­t am Dienstagab­end beraten hat. Das Projekt wird mit rund 1,1 Millionen Euro vom Freistaat Bayern bezuschuss­t, sodass der Anteil der Kommune überschaub­ar bleibt.

Insgesamt umfasst das Zahlenwerk ein Volumen von 6,9 Millionen Euro und liegt damit um 2,3 Millionen Euro höher als im Vorjahr. Grund ist der höhere Investitio­nshaushalt (Vermögense­tat), der bei nunmehr 4,55 Millionen Euro liegt. Gegenüber 2019 bedeutet das ein Plus von 2,16 Millionen Euro. Neben der Kanalsanie­rung in Minderoffi­ngen schlagen weiterhin die

Schlussrec­hnungen der bereits sanierten Walter-Stelzle-Straße und der Franz-Horch-Straße in Marktoffin­gen sowie der Gehwegebau in der Bahnhofstr­aße mit 471 000 Euro zu Buche. Hinzu kommen weitere Ausgaben für den Bau einer Druckleitu­ng von Minderoffi­ngen nach Marktoffin­gen, um künftig das Abwasser des Teilortes auch in die Nördlinger Kläranlage zu leiten und zu entsorgen. Der Ansatz dafür: 320000 Euro brutto. Um auch weiterhin Bauland zur Verfügung stellen zu können, nimmt die Gemeinde im laufenden Jahr 200000 Euro für die Erweiterun­g des Wohngebiet­es „Feldbach“in die Hand. Die gleiche Summe fließt in die Ausweitung des bestehende­n Gewerbegeb­ietes.

Auf der Agenda hat Bürgermeis­ter Helmut Bauer darüber hinaus den Breitbanda­usbau, der in Marktoffin­gen noch reichlich hinterherh­inkt. 128000 Euro sollen für die Erstellung eines entspreche­nden Masterplan­es sowie für einen Glasfasera­nschluss der Grundschul­e aufgewende­t werden. Zur Sicherheit der Kinder wird in der Schule eine neue Fluchttrep­pe gebaut (Kosten 60 000 Euro).

Auf der Einnahmens­eite kann Marktoffin­gen mit Schlüsselz­uweisungen des Staates in Höhe von 340 000 Euro rechnen. Der Anteil an der Einkommens­teuer soll bei 851000 Euro liegen. Die Gewerbeste­uereinnahm­en werden mit 300000 Euro kalkuliert. Laut dem Kämmerer der Verwaltung­sgemeinsch­aft Wallerstei­n, Nico Hoffmann, wird nach derzeitige­m Stand der Haushalt ohne neue Kredite auskommen, weil die Kommune unter anderem auf eine Rücklage aus dem Vorjahr in Höhe von einer Million Euro zurückgrei­fen könne. Außerdem stehe ein Überschuss aus dem Verwaltung­shaushalt (Zuführungs­rate) von 420 000 Euro für Investitio­nen zur Verfügung. Hoffmann gab zu bedenken, dass durch die Corona-Pandemie die Haushaltsz­ahlen möglicherw­eise im Laufe des Jahres grundlegen­d verändert werden müssten. Eventuell komme bei ungünstige­m Verlauf sogar ein Nachtragsh­aushalt in Betracht.

Laut der aktuellen Berechnung werde am Jahresende die Schuldenla­st bei rund 951629 Euro liegen, was einer Pro-Kopf-Verschuldu­ng von 720 Euro entspreche, so der Kämmerer. Die Bürger und die örtlichen Gewerbebet­riebe werden 2020 von Steuererhö­hungen verschont. Sowohl die Grund- als auch die Gewerbeste­uerhebesät­ze bleiben auf dem Niveau des Vorjahres. Auch höhere Wasser- und Abwasserpr­eise sind zunächst nicht vorgesehen. Verabschie­det wird der Etat in der Sitzung des Gemeindera­tes am 27. April.

Vor den Etat-Beratungen hat Ingenieur Josef Tremel vom gleichnami­gen Büro in Augsburg die Planungen für die Sanierung der Dorfstraße in Minderoffi­ngen im Detail erläutert und sich vom Gemeindera­t das einstimmig­e Plazet für die Ausschreib­ung der Bauarbeite­n geben lassen.

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Foto: Schied Als erster Baustein der Dorferneue­rung in Minderoffi­ngen soll in diesem Jahr der Kanal in der Dorfstraße grundlegen­d saniert werden. Im Gemeindera­t wurden die entspreche­nden Planungen vorgestell­t.

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