Rieser Nachrichten

Panther prüfen Kürzung des Etats

Die Corona-Krise wirkt sich auch auf den Augsburger DEL-Klub aus. Vieles hängt davon ab, ob die kommende Saison komplett gespielt werden kann. Vorsichtsh­alber werden gerade keine Neuzugänge verpflicht­et

- VON ANDREAS KORNES

Augsburg Noch ist offen, wann die Deutsche Eishockey Liga in die neue Saison startet. Geplant ist der Auftakt für Mitte September. Fraglich allerdings, ob bis dahin Großverans­taltungen mit tausenden Zuschauern schon wieder erlaubt sein werden. Bei den Augsburger Panthern gibt man sich optimistis­ch. Leo Conti, Prokurist und Marketing-Manager des Klubs, geht zum jetzigen Zeitpunkt davon aus, dass der Termin im September gehalten wird. „Wir planen damit. Aber klar, zu 100 Prozent können wir das nicht sagen. Und es wäre grob fahrlässig, wenn wir nicht andere Szenarien durchspiel­en würden.“

Oberste Priorität habe laut Conti eine komplette Saison, „wann auch immer sie beginnt“, mit 26 Heimund 26 Auswärtssp­ielen zu bestreiten. Denkbar dürfte also auch ein späterer Saisonbegi­nn sein.

Innerhalb des Klubs werde schon jetzt auf Schadensbe­grenzung gearbeitet. Die Mitarbeite­r in der Verwaltung sind auf Kurzarbeit, „auch weil es momentan schlicht wenig Arbeit gibt. Man rennt derzeit keine offenen Türen ein, wenn man sich um Sponsoren bemüht. Jeder hat momentan andere Probleme.“

Das schlimmste Szenario wäre, neben einer komplett abgesagten Saison, wenn der Spielbetri­eb tatsächlic­h begänne und dann doch wieder abgebroche­n würde. Conti: „Dann wäre es in der Tat sehr, sehr kritisch.“Momentan stünden die Panther solide da, „aber wir müssen uns natürlich Gedanken machen, wie viel Geld wir investiere­n. Aktuell werden wir keine großen Risiken, zum Beispiel bei Spielerver­eingehen.“Intern haben die Panther einen Neuverpfli­chtungssto­pp ausgerufen. „Wir müssen jetzt erst einmal wissen, wohin der Weg geht.“

Die meisten Sponsoren halten den Panthern bisher trotz der Krise die Treue. Conti: „Wir hoffen aber natürlich, dass die Wirtschaft möglichst zeitnah wieder ins Laufen kommt und somit die Einbußen auch für unsere Partner nicht so groß sein werden.“Die zweite große Einnahmequ­elle fast aller DELKlubs sind die Zuschauer. Anders als in der Fußball-Bundesliga spielen TV-Gelder im Eishockey eine untergeord­nete Rolle. Die Konsequenz: „Geisterspi­ele funktionie­ren bei uns nicht. Wir sind zu einem großen Teil von den Zuschauere­innahmen abhängig“, sagt Conti.

Die Treue der Fans sei groß. Beim Verkauf von Dauerkarte­n erpflichtu­ngen, wartet der Prokurist keine Delle. Ganz im Gegenteil: „Was wir an Solidaritä­tsbekundun­gen bekommen haben, das ist großartig. Viele haben gefragt, wie sie uns unterstütz­en können.“

Momentan prüfe man aber trotz der positiven Signale, ob der Etat für die kommende Saison in der geplanten Höhe gehalten werden kann. Im Februar hatte Hauptgesel­lschafter Lothar Sigl angekündig­t, dass man sieben Millionen Euro anstrebe. Conti: „Durchaus denkbar, dass wir das nach unten korrigiere­n müssen.“

Als Vorteil könnte sich nun jedoch erweisen, dass die Panther nicht von einem einzigen Hauptspons­or abhängig sind, sondern viele kleine und mittlere Geldgeber haben. „Da kann es den ein oder anderen schon härter treffen“, sagt Conti. Trotzdem sei er optimistis­ch, dass sich alle 14 DELMitglie­der im Mai wieder um eine Lizenz bewerben werden. Dann übrigens für eine Saison, in der es nach langer Zeit wieder einen sportliche­n Absteiger geben wird.

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 ?? Foto: Klaus Rainer Krieger ?? Tausende Zuschauer strömten in der vergangene­n Saison zu den Heimspiele­n der Augsburger Panther. Noch ist offen, wann die kommende Spielzeit beginnt.
Foto: Klaus Rainer Krieger Tausende Zuschauer strömten in der vergangene­n Saison zu den Heimspiele­n der Augsburger Panther. Noch ist offen, wann die kommende Spielzeit beginnt.
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Leo Conti

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