Wie geht es weiter?
Ein Blick auf die unteren Ligen in den Nachbarländern
Ries Die Diskussion wird europaweit geführt. Wie soll in Zeiten von Corona mit der Fußball-Saison verfahren werden: Nachholen? Einfrieren der Tabelle? Entwerten? England hat entschieden.
Zunächst nur für den Amateurbereich. Es ist eine Entscheidung, die möglicherweise auch anderen Verbänden wie dem DFB oder dem BFV bevorsteht. Die Frage, welche Konsequenz aus dem derzeit in allen europäischen Ländern außer Weißrussland ruhenden Spielbetrieb gezogen wird, beschäftigt die Gremien auf dem gesamten Kontinent. In der Diskussion: das Verlegen der ausstehenden Saisonspiele in den Sommer oder Herbst, ein Einfrieren der Tabelle beim aktuellen Stand oder die Entwertung aller bisherigen Partien und Ergebnisse. Der englische Fußballverband hat diesbezüglich zumindest für den Großteil der Ligen eine erste klare Entscheidung getroffen. Für die englischen Klubs in der siebten Liga und allen Spielklassen darunter ist die Saison mit sofortiger Wirkung beendet. Damit reagierten die Verantwortlichen auf die Coronavirus-Pandemie. Dadurch, dass alle bisherigen Ergebnisse der Spielzeit 2019/20 in den betroffenen Wettbewerben annulliert werden, verbleiben alle Klubs in ihren bisherigen Spielklassen. Mannschaften, die bereits als sichere Absteiger galten, verblieben damit doch in der Liga. Auf der anderen Seite bleibt die erfolgreiche Saison zahlreicher Teams ungekrönt. Es gibt keinen Aufstieg. Überträgt man diese Entscheidung auf den bayerischen Amateurfußball, dann träfe diese alle Ligen ab der Kreisliga abwärts. Auch der Österreichische Fußballverband (ÖFB) hat nach einer internen Videokonferenz bekanntgegeben, dass sämtliche Amateurfußballligen von der Regionalliga bis hin zur untersten Amateurklasse mit sofortiger Wirkung abgebrochen werden. Es wird keine Meister, Auf- und Absteiger geben. Die Saison 2019/20 wird somit im Amateurbereich komplett annulliert. Eine Entscheidung des Bayerischen Fußball-Verbandes steht noch aus. Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel hat nach einer Ministerpräsidenten-Videokonferenz angekündigt, dass die getroffenen Maßnahmen der Kontaktbeschränkungen bis zum 3. Mai verlängert werden. Großveranstaltungen werden darüber hinaus bis zum 31. August untersagt. Allerdings sollen von den einzelnen Bundesländern konkrete Regelungen beschlossen werden, die Größe der Veranstaltungen betreffend. Konkrete Beschlüsse den Sport betreffend sollen erst am 30. April getroffen werden. Ob zum Beispiel auch Fußballspiele vor nur geringen Zuschauerkulissen vor dem 31. August abgehalten werden dürfen, bleibt aktuell noch unklar. Sprich: Es ist durchaus möglich, dass die einzelnen Regional-Fußballverbände hier eigene Regelungen für AmateurFußballspiele mit begrenzten Zuschauerkulissen treffen dürfen. Höchstwahrscheinlich wird die Entscheidung der Bundesregierung aber eine flächendeckende Amateurfußball-Unterbrechung bis Ende August zur Folge haben.