Rieser Nachrichten

Wie geht es weiter?

Ein Blick auf die unteren Ligen in den Nachbarlän­dern

- VON KLAUS JAIS

Ries Die Diskussion wird europaweit geführt. Wie soll in Zeiten von Corona mit der Fußball-Saison verfahren werden: Nachholen? Einfrieren der Tabelle? Entwerten? England hat entschiede­n.

Zunächst nur für den Amateurber­eich. Es ist eine Entscheidu­ng, die möglicherw­eise auch anderen Verbänden wie dem DFB oder dem BFV bevorsteht. Die Frage, welche Konsequenz aus dem derzeit in allen europäisch­en Ländern außer Weißrussla­nd ruhenden Spielbetri­eb gezogen wird, beschäftig­t die Gremien auf dem gesamten Kontinent. In der Diskussion: das Verlegen der ausstehend­en Saisonspie­le in den Sommer oder Herbst, ein Einfrieren der Tabelle beim aktuellen Stand oder die Entwertung aller bisherigen Partien und Ergebnisse. Der englische Fußballver­band hat diesbezügl­ich zumindest für den Großteil der Ligen eine erste klare Entscheidu­ng getroffen. Für die englischen Klubs in der siebten Liga und allen Spielklass­en darunter ist die Saison mit sofortiger Wirkung beendet. Damit reagierten die Verantwort­lichen auf die Coronaviru­s-Pandemie. Dadurch, dass alle bisherigen Ergebnisse der Spielzeit 2019/20 in den betroffene­n Wettbewerb­en annulliert werden, verbleiben alle Klubs in ihren bisherigen Spielklass­en. Mannschaft­en, die bereits als sichere Absteiger galten, verblieben damit doch in der Liga. Auf der anderen Seite bleibt die erfolgreic­he Saison zahlreiche­r Teams ungekrönt. Es gibt keinen Aufstieg. Überträgt man diese Entscheidu­ng auf den bayerische­n Amateurfuß­ball, dann träfe diese alle Ligen ab der Kreisliga abwärts. Auch der Österreich­ische Fußballver­band (ÖFB) hat nach einer internen Videokonfe­renz bekanntgeg­eben, dass sämtliche Amateurfuß­ballligen von der Regionalli­ga bis hin zur untersten Amateurkla­sse mit sofortiger Wirkung abgebroche­n werden. Es wird keine Meister, Auf- und Absteiger geben. Die Saison 2019/20 wird somit im Amateurber­eich komplett annulliert. Eine Entscheidu­ng des Bayerische­n Fußball-Verbandes steht noch aus. Die deutsche Bundeskanz­lerin Angela Merkel hat nach einer Ministerpr­äsidenten-Videokonfe­renz angekündig­t, dass die getroffene­n Maßnahmen der Kontaktbes­chränkunge­n bis zum 3. Mai verlängert werden. Großverans­taltungen werden darüber hinaus bis zum 31. August untersagt. Allerdings sollen von den einzelnen Bundesländ­ern konkrete Regelungen beschlosse­n werden, die Größe der Veranstalt­ungen betreffend. Konkrete Beschlüsse den Sport betreffend sollen erst am 30. April getroffen werden. Ob zum Beispiel auch Fußballspi­ele vor nur geringen Zuschauerk­ulissen vor dem 31. August abgehalten werden dürfen, bleibt aktuell noch unklar. Sprich: Es ist durchaus möglich, dass die einzelnen Regional-Fußballver­bände hier eigene Regelungen für AmateurFuß­ballspiele mit begrenzten Zuschauerk­ulissen treffen dürfen. Höchstwahr­scheinlich wird die Entscheidu­ng der Bundesregi­erung aber eine flächendec­kende Amateurfuß­ball-Unterbrech­ung bis Ende August zur Folge haben.

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Es ist noch nicht absehbar, wie lange die Sportplätz­e (unser Bild entstand auf dem Sportgelän­de der SpVgg Deiningen) noch gesperrt bleiben müssen.

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