Impfstoff: Erstmals Tests an Menschen
Kampf gegen die Pandemie nimmt in Deutschland Fahrt auf
Mainz/Bern/Augsburg Tausende von Menschenleben hat das Coronavirus inzwischen hierzulande gefordert. Viele Menschen hoffen darum sehnsüchtig, dass endlich ein Impfstoff entwickelt wird. Das PaulEhrlich-Institut (PEI) hat nun am Mittwoch erstmals in Deutschland die Zulassung für die klinische Prüfung eines Impfstoff-Kandidaten gegen das Coronavirus erteilt. Dabei geht es um einen Wirkstoff des Mainzer Unternehmens Biontech. Es soll Tests an rund 200 gesunden Freiwilligen geben. Die Mainzer kooperieren bei der Entwicklung des Impfstoffs mit dem US-Pharmariesen Pfizer. In der Studie der sogenannten Phase I/II soll unter anderem zunächst die Verträglichkeit und Sicherheit des Impfstoff-Kandidaten geprüft werden.
Der von Biontech entwickelte Wirkstoff gehört zur Gruppe der genbasierten Impfstoffe. Diese enthalten genetische Informationen des Erregers. Im Körper werden daraus Proteine hergestellt, gegen die das Immunsystem Abwehrstoffe bildet. Biontech arbeitet bisher vorrangig an der Entwicklung von Immuntherapien gegen Krebs.
In Deutschland werden nach Angaben von PEI-Präsident Klaus Cichutek in diesem Jahr voraussichtlich insgesamt vier klinische Studien mit einem Impfstoffkandidaten starten. Dass bereits heuer ein erster zugelassener Impfstoff für die allgemeine Bevölkerung bereitsteht, hält er aber für unwahrscheinlich – im Gegensatz zu dem Berner Immunologen Martin Bachmann, der schon im Oktober Massenimpfungen mit seinem Impfstoff in der Schweiz für möglich hält. Und an der Uniklinik Augsburg geht man derzeit noch einen ganz anderen Weg. Mehr dazu lesen Sie auf