Rieser Nachrichten

Das Strahlen des Elon Musk

Wie an einer Perlenkett­e reihen sich Lichter am Himmel

- VON MARGIT HUFNAGEL

Ist es ein galaktisch­er Hoffnungss­chimmer? Ein himmlische­r Wegweiser in dieser schwierige­n Zeit? Oder doch nur ein Hinweis darauf, dass wir mal wieder zu lange im Homeoffice gesessen waren und langsam meschugge werden? Wie eine Perlenkett­e aus kleinen Lichtern sieht das Phänomen aus, das derzeit am nächtliche­n Himmel erstrahlt. Doch bei aller Sehnsucht nach transzende­ntalem Beistand – der Auslöser für das Schauspiel ist ein sehr profaner. Es geht um schnelles Internet – also das, was so manchem Heimarbeit­er derzeit immer wieder fehlt. „Es sind eng hintereina­nder fliegende Satelliten“, erklärt die Europäisch­e Raumfahrta­gentur Esa. Die Satelliten gehören zum „Starlink“-Projekt des US-Unternehme­ns SpaceX von Tesla-Chef Elon Musk. Die Satelliten sind nach dem Start relativ eng beieinande­r, sehr niedrig und deswegen sehr auffallend für gelegentli­che Beobachter. Wer bislang abends eher in Netflix statt in den Himmel geblickt hat, für den gibt es noch einen Tipp. Am besten geeignet für die Beobachtun­g der funkelnden „Starlink“-Satelliten sind die ersten ein bis zwei Stunden nach Sonnenunte­rgang. Dann reflektier­t nämlich die Oberfläche der Satelliten das restliche Sonnenlich­t. Das Vergnügen wird von kurzer Dauer sein: Die Perlenkett­e löst sich mit der Zeit auf. Dann bewegen sich die mehr als 200 Kilogramm schweren Satelliten in ihre jeweilige Umlaufbahn. Nur Fans hat das Spektakel übrigens nicht. Astronomen mahnen, dass irgendwann mehr Satelliten als Sterne am Firmament leuchten werden.

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Foto: dpa „Starlink“-Satelliten als Lichtstrei­fen am Nachthimme­l (Aufnahme mit einer Belichtung­szeit von 15 Sekunden).

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