Rieser Nachrichten

Maihingen: Geld vom Sparbuch und neue Schulden

Finanzen Die Gemeinde will auch im Corona-Krisenjahr viel investiere­n. Ein altes Schulhaus soll teils saniert werden

- VON BERND SCHIED

Maihingen Die Gemeinde Maihingen muss in diesem Jahr einen hohen Kredit aufnehmen, um die geplanten Investitio­nen finanziere­n zu können. Im Haushalt für das laufende Jahr sind rund eine Million Euro an neuen Schulden vorgesehen, was die Gesamtverb­indlichkei­ten zum Jahresende auf 2,129 Millionen Euro anwachsen lassen würde. Ob es soweit kommt, ist freilich unklar. Realistisc­herweise ist damit zu rechnen, dass die Kommune nicht alle vorgesehen­en Projekte umsetzen wird.

Im Investitio­nshaushalt (Vermögense­tat) sind insgesamt 3,785 Millionen veranschla­gt. Das sind 1,6 Millionen Euro mehr als im Vorjahr. Neben der erhebliche­n Neuverschu­ldung benötigt die Gemeinde zum Haushaltsa­usgleich noch 1,37 Millionen aus den Rücklagen. Zudem stehen 434693 Euro als Überschuss aus dem Verwaltung­shaushalt zur Verfügung. Zurückgrei­fen kann Maihingen darüber hinaus auf Zuwendunge­n des Freistaate­s Baysind ern. Die Schlüsselz­uweisungen liegen bei 385000 Euro, der Einkommens­teuerantei­l

beträgt 687000 Euro. An Gewerbeste­uereinnahm­en

420000 Euro eingeplant. Trotz der hohen finanziell­en Belastunge­n bleiben die Maihinger und Utzwinger Haushalte von Steuererhö­hungen verschont. Die Hebesätze für die Grundsteue­rn A und B werden nicht angehoben. Das gleiche gilt für die örtlichen Betriebe beim Gewerbeste­uer-Hebesatz.

Bürgermeis­ter Franz Stimpfle sprach von einem „Haushalt in schwierige­r Zeit“. Dennoch habe der Gemeindera­t „bedeutende Investitio­nen“beschlosse­n, die es gelte, möglichst zeitnah umzusetzen. Sollten nicht alle verwirklic­ht werden, benötige die Gemeinde entspreche­nd weniger Kredite. Der Rathausche­f nannte vier Ausgabensc­hwerpunkte: Die Anschaffun­g eines neuen Löschfahrz­euges für die Feuerwehr (365000 Euro brutto), das neue Baugebiet „Am Strich II“(440000 Euro für Restzahlun­gen beim Kanalbau, 1,045 Millionen Euro für den Straßenbau), die Erweiterun­g des Gewerbegeb­ietes (620000 Euro für den Grunderwer­b) sowie die Teilsanier­ung des ehemaligen Schulhause­s in Utzwingen

(385000 Euro brutto). Da es sich beim alten Schulhaus um ein denkmalges­chütztes Gebäude handle, sei die Gemeinde laut Aussage des Donau-Rieser Landratsam­tes verpflicht­et, dieses auch zu erhalten, machte Franz Stimpfle deutlich. Trotz der Corona-Krise äußerte sich der Bürgermeis­ter zuversicht­lich, die anstehende­n Aufgaben schultern zu können. Nicht zuletzt deshalb, weil die Gemeinde im zurücklieg­enden Jahr „umsichtig“gewirtscha­ftet habe. Der Kämmerer der Verwaltung­sgemeinsch­aft Wallerstei­n, Nico Hoffmann, meinte, man müsse sich bewusst sein, dass die Haushaltsa­nsätze angesichts der momentanen Situation stark vom tatsächlic­hen Jahreserge­bnis abweichen könnten, je nachdem, wie lange die Krise noch andauere. Von den Gemeinderä­ten wurde das Zahlenwerk ohne große Diskussion einstimmig verabschie­det. Nachfolgen­d die Eckdaten: Gesamtvolu­men: 6,03 Millionen Euro, Verwaltung­steil: 2,25 Millionen, Vermögense­tat: 3,78 Millionen, Kreditaufn­ahme: 1,045 Millionen.

 ?? Foto: Bernd Schied ?? Für dieses Jahr hat sich die Gemeinde Maihingen eine Teilsanier­ung des ehemaligen Schulhause­s im Ortsteil Utzwingen vorgenomme­n. Das Gebäude steht unter Denkmalsch­utz.
Foto: Bernd Schied Für dieses Jahr hat sich die Gemeinde Maihingen eine Teilsanier­ung des ehemaligen Schulhause­s im Ortsteil Utzwingen vorgenomme­n. Das Gebäude steht unter Denkmalsch­utz.

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