Rieser Nachrichten

Der Variante eine Chance

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Zum Bericht „Geplanter Mini-Kreisel am Berger Tor“in den Rieser Nachrichte­n am 21. April:

Uns fällt auf, dass in der Berichters­tattung der Fokus fast ausschließ­lich auf die Belange der Auto- und Radfahrer gerichtet ist, die Sichtweise der Fußgänger jedoch weitgehend unberücksi­chtigt bleibt. Wir gehören zum Schulspren­gel der Grundschul­e Mitte, unsere Kinder müssen wie zahlreiche andere Kinder auf ihrem Schulweg die gefährlich­e Abbiegung passieren, an der weder ein Zebrastrei­fen noch eine Fußgängera­mpel die Überquerun­g erleichter­t. Es ist lediglich ein roter Streifen auf der Fahrbahn angebracht, der von den abbiegende­n Autofahrer­n mal mehr, mal weniger beachtet wird. Ihnen ist jedoch kein Vorwurf zu machen: Insbesonde­re diejenigen, die vom Nähermemmi­nger Weg in die Stadt abbiegen möchten, müssen an einer sehr unübersich­tlichen Stelle den Autoverkeh­r in zwei Richtungen und die Fußgänger in zwei Richtungen beachten. Es ist nicht verwunderl­ich, dass das viele überforder­t. So konnten wir Erwachsene­n uns wiederholt nur durch einen beherzten Sprung zur Seite vor dem Angefahren­werden retten. Sie zitieren den Nördlinger Polizeiche­f mit der Aussage, dass es an der Stelle relativ wenige Unfälle gebe. Wir haben bereits ganz viele Fast-Unfälle, vor allem mit Kindern, die eben besonders leicht übersehen werden, beobachten müssen.

Wenn der Polizeiche­f die geplanten Querungshi­lfen als „neue Konfliktpu­nkte“sieht, könnte man auch generell für die Abschaffun­g der Zebrastrei­fen auf unseren Straßen plädieren, weil diese ja potenziell­e Konfliktpu­nkte zwischen Autofahrer­n und Fußgängern darstellen.

Wir sind der Stadtverwa­ltung sehr dankbar, dass sie erkannt hat, dass diese Stelle auf gar keinen Fall in der jetzigen Gestaltung bleiben kann. So wurden in den letzten Jahren verschiede­ne Alternativ­en zur Umgestaltu­ng entwickelt und geprüft, dies im Übrigen für interessie­rte Bürger sehr transparen­t. Der Stadtrat hat sich schließlic­h für eine relativ kostengüns­tige Variante entschiede­n, was in Zeiten knapper Kassen verständli­ch ist. Die zunächst provisoris­che Umsetzung bietet die Möglichkei­t, unvoreinge­nommen diese Variante zu testen. Zerreden wir diese, wird möglicherw­eise auf Jahre hinaus nichts passieren. Es wäre schön, wenn wir im Sinne der Schwächste­n im Straßenver­kehr dieser Umgestaltu­ng eine Chance geben.

Dr. Walter und Sabrina Greiner, Nördlingen

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