Herzlicher Abschied für den Bürgermeister
In Ehingen am Ries wurde für Erhard Michel ein Maibaum gestellt
Ehingen am Ries Die Ehinger Gemeinderäte sind mit einem Anhänger nach Belzheim gekommen. Dort, vor dem Anwesen ihres inzwischen ehemaligen Bürgermeisters stellten sie eine Miniausgabe des Maibaumes und würdigten in gebührendem Corona-Abstand Erhard Michel an dessen letztem Amtstag für seine Verdienste.
Insgesamt vierundzwanzig Jahre war Erhard Michel für die Gemeinde tätig: zwölf Jahre als Gemeinderat und zwölf als Bürgermeister. Dafür hatten die Räte auch noch passende Geschenke mitgebracht. Eine 24-seitige Jahreschronik über die Dauer seiner Amtszeit und ein Fotobuch mit den visuellen Höhepunkten der Amtszeit des bisherigen Rathauschefs. Seine Gattin Edeltraud, die ebenfalls mit auf den Hof gekommen war, wurde mit einem respektablen Blumenstrauß bedacht. Vor allem dafür, dass sie ihn immer tatkräftig unterstützt hat, obwohl sie in den vielen Jahren seiner ehrenamtlichen Tätigkeit wohl etliche Stunden auf ihren Mann verzichten musste.
Thomas Meyer, Michels Nachfolger, hielt eine kleine Laudatio auf den bisherigen Bürgermeister, nicht ohne zu erwähnen, dass eine angemessene Feier, sobald sie eben möglich sei, zu seinen Ehren nachgeholt werde. „Außergewöhnliche Zeiten bewirken auch eine außergewöhnliche Verabschiedung, deshalb heute leider nur diese kleine Runde. Aber es ist uns allen wichtig, deinen letzten Arbeitstag nicht einfach so vorübergehen zu lassen“, sagte Thomas Meyer. Und er fügte hinzu: „In den Stunden der Amtsübergabe hatte ich manchmal den Eindruck, dass du hin- und hergerissen bist. Einerseits Erleichterung, es geschafft zu haben, andererseits etwas Wehmut, dass es jetzt endgültig vorbei ist.“Nicht nur deshalb wollte die Gruppe diesen herzlichen Abschied, wenn auch in reduzierter Form, unbedingt begehen.
Gemeinderat Matthias Bühler bedankte sich in einer kleinen Rede für Michels Wirken und seine Unterstützung
für die Belange und zum Wohle aller Gemeindemitglieder. Ob jung oder alt, listenübergreifend, dörferübergreifend, konfessionsübergreifend: „Danke für deinen unermüdlichen Einsatz, für dein Anpacken, Tag und Nacht, an Sonn- und Feiertagen, in jeder Situation.“In Anspielung auf seine berufliche Tätigkeit hatte der Gemeinderat außerdem einen Kasten Gerstensaft mit auf Erhard Michel umgestalteten Etiketten mitgebracht und verlieh ihm damit symbolisch das Prädikat „Original Belzheimer“. Erhard Michel selbst zeigte sich gerührt angesichts der Würdigungen, die er so eigentlich gar nicht annehmen könne, wie er erwiderte. Auch diese Bescheidenheit war eine der prägenden Tugenden seiner Amtszeit. Als die kleine Feier fast zu Ende schien, tauchten aus dem Hintergrund einige Mitglieder der Feuerwehr auf und brachten ebenfalls ein opulentes Geschenk für den zukünftigen Ruheständler. Zum Abschluss luden Michel und seine Familie die kleine Gruppe auf einen Abschiedstrunk ein, ein Gedicht beschloss dann den Abend: „Ein Mitstreiter aus unserem Kreise/verabschiedet sich nun ganz leise/wir bleiben zurück/und wünschen ihm Glück/in jeder erdenklichen Weise.“