Rieser Nachrichten

Der Fels in der Brandung

- LENA SCHÖLLHORN Pfarrei St. Georg, Dinkelsbüh­l

In den vergangene­n Wochen hat sich unser Leben verändert. Und es verändert sich weiterhin. Wir leben im Moment zwischen Beschränku­ngen und Lockerunge­n. Zwischen Wider- und Fürspreche­rn. Zwischen dem Gefühl von Vielwissen und Nichtwisse­n. Da kann man sich schon einmal fragen, was zwischen Fakt und Fake eigentlich noch Bestand hat. Woran man sich festhalten kann, wenn einem alles über den Kopf zu wachsen droht. Vielleicht gibt es etwas im Alltag, an dem man sich orientiere­n kann. Ein kleines Ritual. Etwas, worauf wir uns in der Woche freuen können. Oder einen Menschen, auf den wir uns verlassen können. Bei dem wir uns ausspreche­n können oder mit dem wir gerade jetzt über ganz banale Dinge reden können. Bei dem es uns leichter ums Herz wird. Der sprichwört­liche Fels in der Brandung. Auch Gott wird in der Bibel immer wieder als Fels bezeichnet. In Psalm 62,7 heißt es beispielsw­eise: „Er allein ist mein Fels und meine Rettung, meine Burg, ich werde nicht wanken.“Gott ist wie ein Fels: stark, fest, beständig. Kein Wind und keine Welle in der Zeit kann ihn brechen. Gott will auch für uns ein Fels in den Brandungen unseres Lebens sein. Wir sind eingeladen, uns an diesem Felsen festzuhalt­en und unser Herz an ihm festzumach­en, wenn wir das Gefühl haben, ins Wanken zu geraten. Wir sind eingeladen, uns bei ihm auszuruhen. Uns an ihn anzulehnen und zu Atem zu kommen, wenn uns etwas zu viel wird. Diese Atempausen können Momente sein, in denen wir ganz bei uns sein können. Momente, in denen wir neue Kraft schöpfen können, in denen wir unsere Gedanken und Gefühle ordnen können. Bei ihm, der unveränder­t, beständig und dauerhaft an unserer Seite ist.

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