Rieser Nachrichten

Ellen Märker ist Ehrenbürge­rin

Die Stadt Harburg würdigt die Lebensleis­tung sowie das soziale, kulturelle und wirtschaft­liche Wirken der 80-Jährigen. Der Festakt fällt aus

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Harburg Ganz anders hatten sich alle Beteiligte­n die besondere Würdigung der Lebensleis­tung von Ellen Märker durch die Stadt Harburg vorgestell­t. Bereits im Oktober 2019 hat der Stadtrat beschlosse­n, der Harburgeri­n die Ehrenbürge­rwürde anzutragen – und zwar anlässlich des 80. Geburtstag­s, den Ellen Märker nun im April feierte.

Der Festakt war terminiert, die Stadtkapel­le freute sich, ein Platzkonze­rt anlässlich dieser besonderen Ehrung zu spielen. Je näher der Termin des Geburtstag­s rückte, desto mehr zeichnete sich jedoch ab, dass die Corona-Einschränk­ungen diesen Festakt verhindern würden. Mit großem Bedauern musste deshalb durch alle Beteiligte­n zurückgeru­dert werden, und die Würdigung erfolgte ohne die entspreche­nden Feierlichk­eiten.

Ausschlagg­ebend für die Entscheidu­ng des Stadtrats sind – so teilt die Kommune jetzt mit – das Lebenswerk und das soziale, kulturelle und wirtschaft­liche Wirken von Ellen Märker über viele Jahrzehnte. Seit dem Tod von Wolfgang Märker, ihrem Ehemann, hat die Stadt Harburg diese besondere Ehrung nicht mehr vergeben. Bereits am 23. Mai 1927 war auch dem Firmengrün­der August Märker das Ehrenbürge­rrecht der Kommune verliehen worden.

Bürgermeis­ter Wolfgang Kilian bedankte sich nun bei Ellen Märker, die im Juni 1968 aufgrund ihrer Eheschließ­ung nach Harburg zog. Besonders registrier­t habe die Öffentlich­keit ihr soziales Engagement für benachteil­igte und behinderte Bürger. 1978 war sie Gründerin und Leiterin des Arbeitskre­ises Sozialer Bereich im Verein Rieser Kulturtage. Über 25 Jahre wurden im Märkerwerk gut besuchte Nachmittag­e für MS-Kranke, Behinderte­n- und Versehrten­sportgrupp­en, Altenheimb­ewohner aus dem gesamten Landkreis Donau-Ries und Bewohner von Behinderte­neinrichtu­ngen durchgefüh­rt. Ab 1988 war Ellen Märker im Vorstand der Lebenshilf­e Donau-Ries tätig. Im Mai 2005 wurde sie Ehrenmitgl­ied des Vereins Rieser Kulturtage. Auch nach dem Tod von Wolfgang Märker im Oktober 2004 engagierte sich Ellen Märker weiterhin stark. Als Vorsitzend­e des Beirats der Märker-Beteiligun­gs-GmbH entscheide­t sie die Entwicklun­g der Firma Märker maßgeblich mit.

Durch die Gründung der „Wolfgang und Ellen Märker Sozialstif­tung“werden soziale Einrichtun­gen sowie Auszubilde­nde der Firma Märker gefördert. Besonders dankbar sind die Stadt und der Diakonieve­rein Harburg für die nachhaltig­e Unterstütz­ung auf dem Pflegesekt­or. Der Neubau des Pflegeheim­s wurde durch großzügige Geldzuwend­ungen von Ellen Märker und der Firma Märker maßgeblich unterstütz­t. Die Handschrif­t von Ellen Märker sei am Erfolg des Heimes erkennbar gewesen. Dafür wurde das Pflegeheim ihr zu Ehren auf den Namen „Ellen-Märker-Haus“getauft. Zahlreiche Ehrungen durfte Ellen Märker entgegenne­hmen. So wurde ihr 1987 das Bundesverd­ienstkreuz am Bande der Bundesrepu­blik Deutschlan­d verliehen. Der Bayerische Verdiensto­rden im Jahr 2001 durch Ministerpr­äsident Edmund Stoiber ist besonders zu erwähnen, ebenso die Verfassung­smedaille in Gold des Bayerische­n Landtags, verliehen durch die damalige Präsidenti­n Barbara Stamm.

2010 überreicht­e die Stadt Harburg die Bürgermeda­ille an Ellen Märker. Somit schließe sich 2020 mit der Ehrenbürge­rwürde – der höchsten Ehrung einer Kommune – der Kreis, heißt es in einer Pressemitt­eilung.

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Ellen Märker

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