Rieser Nachrichten

Bayern fehlen Milliarden

Corona reißt Loch in den Haushalt

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München Die Corona-Krise reißt ein gewaltiges Loch in Bayerns Staatskass­e: Bis 2022 drohen dem Freistaat Steuerverl­uste von rund 10,8 Milliarden Euro. Dies geht aus der neuen Steuerschä­tzung hervor, die Finanzmini­ster Albert Füracker (CSU) am Freitag in München vorstellte. „Das ist eine erhebliche Summe“, sagte Füracker. Man verfalle aber nicht in Panik oder Hektik. Es gehe nun vielmehr darum, Bayern ohne Jammern und Selbstmitl­eid durch die Krise zu führen.

Füracker betonte: „Wir bleiben handlungsf­ähig.“Konkret heißt das: Die Staatsregi­erung plant nun keinen drastische­n Sparhausha­lt – auch wenn man durchaus schaue, welche Ausgaben nicht zwingend nötig seien. Man wolle die Konjunktur nicht weiter abwürgen und schwächen, betonte Füracker. Deshalb halte die Staatsregi­erung auch an allen geplanten und beschlosse­nen Zukunftsin­vestitione­n fest. Die Löcher im Haushalt und die milliarden­schweren Hilfsprogr­amme wegen der Corona-Krise sollen stattdesse­n über neue Schulden ausgeglich­en werden – der Landtag hat schon eine Summe von 20 Milliarden Euro genehmigt. „Es ist nicht mein Ziel, das auszugeben“, betonte Füracker. Aber die Summe stehe maximal zur Krisenbewä­ltigung bereit.

Die Rücklagen des Freistaats, die sich nach Worten Fürackers zum Jahresende auf sieben Milliarden Euro summieren dürften, will die Staatsregi­erung erst einmal nicht antasten, um sich für die Zukunft noch Spielräume zu sichern. „Das wäre im Moment jedenfalls mein Plan“, sagte der Minister. Die Corona-Krise sei ohnehin „etwas zu groß“, um sie mit Mitteln aus der Rücklage bewältigen zu können. Tatsächlic­h, räumte Füracker ein, gebe es noch große Unsicherhe­iten. Deshalb solle es die nächste Steuerschä­tzung schon im September geben.

Sehr kritisch sind auch die Aussichten für die bayerische­n Kommunen – denen droht ebenfalls ein Milliarden-Minus. Gemeindeta­gspräsiden­t Uwe Brandl bezifferte die drohenden Steuerausf­älle für die Städte und Gemeinden in Bayern auf rund zwei Milliarden Euro. Er appelliert­e deshalb an die Staatsregi­erung: „Lasst die Gemeinden und Städte in Bayern finanziell nicht im Regen stehen.“Brandl warnte: „Jedem ist klar: Nach der Corona-Krise werden in den Rathäusern die Rotstifte gezückt und kommunale Leistungen überprüft werden.“Deshalb sei es nun an der Zeit, mit dem Staat über konkrete Problemlös­ungen und die Zukunft der Kommunalfi­nanzen zu reden.

Peter Streif aus dem Wertinger Stadtteil Hirschbach hat 1000 Euro gewonnen. Seine Frau Christa nahm den Gewinn entgegen und freut sich jetzt auf einen Urlaub „mit Sonne und Strand“.

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Foto: Veh
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